NACHWORT DES HERAUSGEBERS
um der letzteren die gebührende Stellung zu geben.
Aber es ist eine Pflicht der Gerechtigkeit, hier an-
zumerken, daß wir zu solchen Entscheidungen nur
dank der Arbeit berufen sind, die vor uns und für
uns unsere Väter getan haben. Ihnen hat, und das
müssen wir ihnen als Verdienst und nicht als Fehler
anrechnen, die Notwendigkeit der Festlegung histo-
rischer Bedingungen mehr gegolten als die Aussprache
persönlicher Erkenntnisse. Dem Zwange der unper-
sönlichen Wissenschaftlichkeit unterwürfig, über-
zeugt von der Notwendigkeit, die Tradition mög-
lichst unversehrt zu erhalten, überließen sie uns die
schwerere Aufgabe schon aus dem Grunde der libe-
ralen Bequemlichkeit, welche vor allem jede Ver-
antwortung scheut. Es ist gerade Zeit, daß wir un-
seres Amtes zu walten beginnen. Denn über dieser
allzu großen Sachlichkeit, deren Vorteile für uns zu-
nächst in einer bequemen Übersicht beruhen, war
beinahe das Wesen des Lebendigen, dem als dem
Wertvollsten wir uns allein zuwenden, durch die Zu-
rückhaltung aller Verbindungen mit dem Neuen er-
stickt worden. Fast wäre es dahin gekommen, daß
zwei verschiedene Welten einander gegenübergestellt
worden wären, zwischen welchen die Brücke zu
schlagen erst noch eine besondere Arbeit verlangt
hätte. Durch den plötzlichen, von allen Freunden
des Lebendigen freudig begrüßten, gleichsam sich
auf sich selbst besinnenden Umschwung in der histo-
rischen Betrachtung sind wir dessen glücklich ent-
hoben. Wir schicken uns eben an, ein köstliches und
dauerndes Verhältnis mit unseren Großen neu, auf
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um der letzteren die gebührende Stellung zu geben.
Aber es ist eine Pflicht der Gerechtigkeit, hier an-
zumerken, daß wir zu solchen Entscheidungen nur
dank der Arbeit berufen sind, die vor uns und für
uns unsere Väter getan haben. Ihnen hat, und das
müssen wir ihnen als Verdienst und nicht als Fehler
anrechnen, die Notwendigkeit der Festlegung histo-
rischer Bedingungen mehr gegolten als die Aussprache
persönlicher Erkenntnisse. Dem Zwange der unper-
sönlichen Wissenschaftlichkeit unterwürfig, über-
zeugt von der Notwendigkeit, die Tradition mög-
lichst unversehrt zu erhalten, überließen sie uns die
schwerere Aufgabe schon aus dem Grunde der libe-
ralen Bequemlichkeit, welche vor allem jede Ver-
antwortung scheut. Es ist gerade Zeit, daß wir un-
seres Amtes zu walten beginnen. Denn über dieser
allzu großen Sachlichkeit, deren Vorteile für uns zu-
nächst in einer bequemen Übersicht beruhen, war
beinahe das Wesen des Lebendigen, dem als dem
Wertvollsten wir uns allein zuwenden, durch die Zu-
rückhaltung aller Verbindungen mit dem Neuen er-
stickt worden. Fast wäre es dahin gekommen, daß
zwei verschiedene Welten einander gegenübergestellt
worden wären, zwischen welchen die Brücke zu
schlagen erst noch eine besondere Arbeit verlangt
hätte. Durch den plötzlichen, von allen Freunden
des Lebendigen freudig begrüßten, gleichsam sich
auf sich selbst besinnenden Umschwung in der histo-
rischen Betrachtung sind wir dessen glücklich ent-
hoben. Wir schicken uns eben an, ein köstliches und
dauerndes Verhältnis mit unseren Großen neu, auf
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