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Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Hrsg.]; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Winckelmann-Gesellschaft [Hrsg.]; Balensiefen, Lilian [Mitarb.]
Schriften und Nachlaß (Band 6,2): Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati: Roma 1767; Kommentar — [Darmstadt]: von Zabern, 2014

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Volume Primo: A sua Emmineza, Indicazione. Prefazione, Trattato preliminare. Kommentar
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https://doi.org/10.11588/diglit.58930#0076
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Kommentare zu S. 1-132

Demeter, Apollon, Artemis, Athena, Ares, Aphrodite, Hermes, Hephaistos und Hestia) verehrten die Griechen zahlreiche wei-
tere ,kleine' Götter und Göttinnen, zu deren bekanntesten Eros, Hades, Persephone, Dionysos, Asklepios, Leto, Helios, Pan,
Hebe, Hekate, Eileithyia, Nike, Nemesis und Tyche zählen. Hinzu kam eine unüberschaubar große Menge an Lokalgöttern,
Halbgöttern und Dämonen. Zählt man die 12 ,großen' und die bekanntesten der ,kleinen' Götter zusammen, so ergibt
sich tatsächlich eine Summe von nahezu 30. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt man, wenn man zu den 22 Göttern und
Göttergruppen, die in den „Homerischen Hymnen“ besungen werden, die darin nicht erwähnten Gottheiten der Unterwelt
Hades und Persephone, Eros, Leto, Hebe, Nike, Nemesis und Tyche hinzunimmt.
Lit. allgemein zu den griech. Göttern: Martin P. Nilsson, Geschichte der griechischen Religion Bd. 1, 3. Aufl. München 1967 [Nachdruck 1976] S.
385—389; Erika Simon, Die Götter der Griechen, 3. Aufl. München 1985 S. 7-13.
39.32 mit Anm. 1 aFera cittä dell’Acaja ... d tempi di Pausania: Zu Paus. 7,22,4 s. GK Kommentar zu 9,17—18.
39.33 mit Anm. 2 non meno informi erano allora lefigure... nel rimanente della Grecia: Pausanias (Paus. 8,31,7) erwähnt
viereckige Standbilder (αγάλματα τό τετράγωνον παρεχόμενα σχήμα) von Hermes, Apollon, Athena, Poseidon, Helios und
Herakles in Megalopolis. Weiter unten (Paus. 8,32,2) nennt er eine Apollonstatue in der Art viereckiger Hermen (άγαλμα
κατά τούς Έρμάς τούς τετραγώνους) ebenfalls in Megalopolis und später (Paus. 8,35,6) verzeichnet er eine viereckige Statue
(άγαλμα τετράγωνον) im Poseidonheiligtum von Trikoloni.
40,1 mit Anm. 3 Milichio e la Diana Patroa erano due colonne: Zu Paus. 2,9,6 s. GKKommentar zu 9,18-19.
40.1 Venere diPafo: Nach Maximos von Tyros (Max. Tyr. 2,8) handelt es sich um ein pyramidales Steinmai {GKDenkmäler
Nr. 109), das erhalten ist. Zur angegebenen Textstelle s. GK Kommentar zu 9,16 und zu 9,19.
40.2 mit Anm. 4-5 l’Amore... e le Grazie auch’esse... furono semplicipietre: Zu Paus. 9,27,1 und 9,38,1 s. GKKommentar
zu 9,20.
40,9-10 mit Anm. 6 in unapatera etrusca ... apie del trono di Giove: W. verweist
auf Contuccio Contucci [1688-1768], Musei Kirkeriani in Romano Soc. Jesu col-
legio I, Roma 1765 S. 53, wo der aufTaf. 12 (auf S. 55) abgebildete Spiegel bespro-
chen wird. Letzterer befindet sich seit 1896 in New York, Metropolitan Museum Inv.
96.18.16 (827). Bronze. H. 31,4 cm, B. 16,8 cm. Da der etruskische Spiegel mit einer
lateinischen Inschrift versehen ist, wurde er - zu Unrecht - als Fälschung verdächtigt.
Er wird ins späte 4. Jh. oder frühe 3.Jh.v. Chr. datiert. Die gravierte Rückseite des
Spiegels zeigt Zeus auf einem Altar sitzend. Zu seiner Rechten steht Hera, zu seiner
Linken Herakles. Zwischen Hera und Zeus steht eine kleine Herme auf der Erde, zwi-
schen Zeus und Herakles ein Priap. Contucci und Gerhard (a. O.) deuteten die Szene
als die Versöhnung von Hera und Herakles durch Zeus anläßlich der Aufnahme des
Herakles in den Olymp. Diese Interpretation hat bis heute Bestand. Jüngere Aufsätze
(referiert von Bonfante a. O. S. 33) beschäftigen sich vor allem mit der Deutung der
Herme und des Phallus neben dem Altar. Zu dem über die Grenzsteine wachenden
Gott Terminus s. auch AGK Texte und Kommentar zu S. 30,23.
Lit.: Eduard Gerhard, Etruskische Spiegel, 3. Theil, Berlin 1862 [Nachdruck Rom 1965] S. 138—139 Tafel
147; LIMC V (1990) S. 237-238 s.v. Herakles/Hercle Nr. 395 Taf. 184 (Shirley Schwarz); Larissa Bonfante,
Corpus Speculorum Etruscorum, USA 3: New York, The Metropolitan Museum of Art, Rom 1997 S.
32-34 Nr. 7 Taf. 104-107. - Zu Terminus: NP XII 1 (2002) Sp. 160 s.v. Terminus (C. Robert III. Phillips).
40,11 furono ejfigiati tanti Giovi ehe comunemente si chiamano Terminali: Nach heutigem Wortgebrauch werden unter
,Terminali‘ ausschließlich Grenzsteine verstanden. Diese können, müssen aber nicht, die Form viereckiger Pfeiler haben und
einen Götterkopf tragen. Umgekehrt fungierten viele viereckige Pfeiler mit Götterkopf zwar als Grenzsteine, häufig hatten sie
aber auch eine eher dekorative Funktion, z.B. in der Ausstattung röm. Villen. Aus diesem Grunde bezeichnen wir die von W.
beschriebenen Götterbilder und Bildnisse berühmter Personen nicht als ,Terminali', sondern als ,Hermen'. W. verwendete beide
Begriffe (z.B. MI Text S. 40,20 oder AGKS. 3 [AGK Texte undKommentarS. 30,23-24]). Zu Ws Gebrauch und Verständnis
des Terminus,Herme' s. GKKommentar zu 9,25 und 11,4.
40,16-17 comepur vedesi in molte figurine etrusche di bronzo: In GK1 und GK2 nicht erwähnt. An welche Statuetten W.
im einzelnen dachte, ist nicht zu erschließen. Beispiele diverser archaischer Bronzefiguren bietet Mauro Christofani, I bronzi
degli Etruschi, Novara 1985 Nr. 1,1-3,22.
40,17 mit Anm. 7 come vidde o seppe Apollodoro: Apollodor (Apollod. 3,12,3) beschreibt das Palladion als drei Ellen hoch
mit geschlossenen Füßen. In der einen Hand habe es einen Speer gehalten, in der anderen eine Spindel. Dazu s. AGK Texte
 
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