Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Hrsg.]; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Winckelmann-Gesellschaft [Hrsg.]; Balensiefen, Lilian [Mitarb.]
Schriften und Nachlaß (Band 6,2): Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati: Roma 1767; Kommentar — [Darmstadt]: von Zabern, 2014

DOI Kapitel:
Volume Secondo: Parte Prima della Mitologia sacra. Sezione II. della Deità in particolare. Kommentar
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.58930#0265
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Parte Prima [:] Della Mitologia sacra Sezione II. Della Deitä in particolare · Kommentar

263

Orphikern nämlich, wie es im selben Vers heißt, als „Ursprung aller Dinge“ (γένεσις πάντων).
Lit. zur orphischen Auffassung der Nyx: NP VIII (2000) Sp. 1076-1078 s. v Nyx (Christine Walde).
190.27- 28 mit Anm. 4 Essa se nefugge, scoperto ehe fu dal sole questo commercio illecito: W. verweist auf Verse in den
„Metamorphosen” des Ovid (Ov. met. 4,171-172) und den „Dionysiaka“ des Nonnos (Nonn. Dion. 5,583-585; zu dem
Werk des Nonnos und der von W. benutzten Edition s. Komm, zu 11,14). Dort entdeckt der Sonnengott (Sol bzw. Φαέθων)
als erster den Ehebruch der Aphrodite mit Ares; so auch bereits Hom. Od. 8,270-271.
190.28- 29 e torna ne’ luoghi inferi, conforme aldetto del medesimo inno: In dem orphischen Hymnus (Orph. h. 3,10-11;
Orpheus, Hymnen, ed. Quandt S. 4) heißt es: καί πάλι φεύγεις/εις Άίδην. „Und wieder fliehst du in den Hades.” Dazu s.
auch Komm, zu 190,26.
190.29- 30 mit Anm. 5 demone nominato Gigron (Γιγρών δαίμων τις αφροδισιακός): Eustathios (Eust. ad Hom. Od. 8,302
und 20,8; ed. Romana S. 1599,1; S. 1880,63) erwähnt einen sonst nicht bekannten „Daimon namens Gi(n)gron aus dem
Kreis um Aphrodite“, der dem Ares beim Ehebruch behilflich gewesen sein soll.
191.1- 2 mit Anm. 6 Mercurio... come sua amica, secondo Omero: Im homerischen Hymnos auf Hermes (Hom. h. 4,290)
wird Hermes „Gefährte der dunklen Nacht“ (μελαίνης νυκτός εταίρος) gerufen; „nächtlicher Späher“ heißt er in Hom. h.
4,15.
191.2- 3 mit Anm. 7-8 nell oscuritä della quäle suole... dell’immagine della Notte stessa: Im homerischen Hermes-Hymnus
(Hom. h. 4,577-578) heißt es von Hermes, daß er im Dunkel der Nacht die Menschen betört; in Hom. h. 4,358 ist die Rede
davon, daß ,Klein Hermes‘ in seiner Wiege „wie die schwarze Nacht aussieht“ (μελαίνη νυκτί έοικώς). Damit ist nicht gemeint,
wie W. anzunehmen scheint, daß Hermes die Gestalt der Nacht angenommen habe, sondern lediglich, daß er in der finsteren
Höhle seiner Mutter (Maia) überhaupt nicht zu erkennen sei (vgl. Hom. h. 4,359-360).
191,4-5 egli era ilSosia di Giove trasformato in Anfitrione, e condusse Venere... Anchise: In der Komödie „Amphitruo“ des
röm. Dichters Plautus dient Merkur dem Jupiter, der sich der Alcmena in Gestalt ihres Gatten Amphitruo nähert, als Wächter
und hat zu diesem Amt die Gestalt des Sosia, des Sklaven des Amphitruo, angenommen. In Hom. h. 5,147-148 geleitet
Hermes Aphrodite zu Anchises.
191,6-7 mit Anm. 9 Dali’altra banda... Plutarco, da Demodocopoeta d’Alcinoo Re de’Feacj: W. verweist auf Ps.-Plu. mor.
1132b. Danach soll der Sänger Demodokos aus Kerkyra in einem seiner Lieder die Hochzeit von Aphrodite und Hephaistos
besungen haben. Demodokos, der hochgeachtete Sänger am Hof des Alkinoos, des Königs der Phaiaken, tritt bei Homer im
8. Buch der „Odyssee“ auf, wo er u. a. vom Ehebruch der Aphrodite mit Ares singt (Hom. Od. 8,266-366). Die Heimat der
Phaiaken wurde seit dem 5. Jh. v. Chr. mit der Insel Kerkyra gleichgesetzt.
III.
191,10-11 nel seguente bassorilievo al Num. 28: Sarkophag mit Ares und Aphrodite, Rom, Museo Nazionale (Palazzo
Altemps), Inv. 381000, ehemals Rom, Palazzo Albani-Del Drago. Marmor. H. 0,55 m, L. 1,60 m. Um 160-180 n. Chr. Im
Zentrum des Reliefs Ares und Aphrodite, von 1. tritt Hephaistos heran, dazwischen Helios, dann Hermes und Selene, die
thronende Kybele, Attis, Apollon und Artemis. Auf der rechten Seite Poseidon, Herakles, Dionysos und die liegende Tellus.
W. interessiert sich vor allem für die als Hermen gebildeten Beine der Kline, auf der Ares und Aphrodite sitzen, sowie für deren
antike Bezeichnung und allegorische Bedeutung.
BeiW.: AllegorieS. 72-73; MIS. 33-35, 49 Abb. 28 (MITextS. 188 [Abb.], 190, 191, 193,213).
Lit.: Scultura antica in Palazzo Altemps, hrsg. von Matilde de Angelis d’Ossat, Mailand 2002 S. 138-139; Hellmut Sichtermann, Die mythologischen
Sarkophage, ASRXII 2, Berlin 1992 S. 90-91 Nr. 5 Taf 4,2; Carl Robert, Einzelmythen, ASRIII2, Berlin 1904 S. 228-240 Nr. 194 Taf. 62; Matilde De
Angelis d’Ossat in: Camillo Massimo collezionista di antichitä. Fonti e materiali, hrsg. von Marco Buonocore, Xenia antiqua Monografie 3, Roma 1996
S. 205-207 Nr. 1; LIMC II (1984) S. 549 Nr. 388 s.v Ares/Mars (Erika Simon); Winckelmann-Datenbank (Eva Hofstetter).
191,15-16 mit Anm. 1 dall’ anticopoeta Bacchilide vien εΙήατηαίαΜεγαλόκολπος: Bei Bakchylides (Bakchyl. fr. 1B,3, in:
Bacchylides carmina cum fragmentis edidit Herwig Maehler, 11. Aufl. München, Leipzig 2003 S. 84; überliefert im Sch. Apoll.
Rhod. 3,467; Scholia in Apoll. Rhod., ed. Wendel S. 233) wird Hekate „Tochter der Nacht mit dem großen Gewandbausch“
(Νυκτός μεγαλοκόλπου θύγατερ) genannt. Gemeint ist wohl, daß die Nacht die Erde mit dem gewaltigen Bausch ihres
Gewandes bedeckt. W.s zweiter Ubersetzungsvorschlag, „ehe tiene un velo gonfio“, mutet wie eine Ad-hoc-Erklärung an und
ist abzulehnen.
191,18 mit Anm. 2 dicevansi'Eppivtp: Das Wort έρμίς bzw. έρμίν (Nom. Plur. έρμΐνες: „Bettfüße“) ist bei Homer nur an
den beiden in Anm. 2 angeführten Stellen der „Odyssee“ belegt (Hom. Od. 8,278 und 23,198). Damit werden, wie W. treffend
ausführt, die Füße bezeichnet, auf denen der rechteckige Rahmen des Bettes ruhte.
 
Annotationen