Vorwort
Der vorliegende Teilband unserer Edition der Monumenti antichi inediti enthält die archäologischen,
altphilologischen, historischen und allgemeinen Sacherläuterungen zum Text sowie mehrere Register.
Er bietet außerdem den Abdruck von einflußreichen deutschen Übersetzungen der Monumenti aus der
Zeit um 1800 und eine Einführung in Winckelmanns Italienisch.
Maria Fancelli und Massimo Fanfani charakterisieren Winckelmanns Fähigkeit, trotz einiger Ei-
genheiten in Stil, Syntax und Orthographie seine Gedanken mit einer für die Zeit ungewöhnlichen
Klarheit, Leichtigkeit und Lebendigkeit auch auf Italienisch zu formulieren. Die beiden Autoren be-
trachten die Monumenti überdies als ein gewichtiges Zeugnis für die Tradition und den Wandel des
Italienischen als europäischer Kultursprache und als ein bedeutendes Denkmal für den Kulturtransfer
zwischen Italien und Deutschland im 18. Jahrhundert.
Die historischen Übersetzungen der Monumenti ins Deutsche stammen aus zwei Quellen: Die
Übersetzung des Trattato preliminare (MITextS. 39-128) ist aus der Weimarer Ausgabe {Winckelmanns
Werke VII, hrsg. von Heinrich Meyer und Johann Schulze, Dresden 1817) übernommen. Sie wurde mit
viel Sachverstand und Sorgfalt von Goethes Freund und Kunstberater Johann Heinrich Meyer ver-
faßt. Da Meyer nur den Trattato übersetzte und darauf verzichtete, den Hauptteil der Monumenti in
die Weimarer Ausgabe aufzunehmen, folgen Vorwort, Tafelverzeichnis und die vier Hauptteile der
Monumenti der 1791-1792 in Berlin publizierten deutschen Übersetzung: Johann Winkelmanns alte
Denkmäler der Kunst. Aus dem Italienischen übersetzt von Friedrich Leopold Brunn. Brunns Übersetzung
weist etliche Mängel und Irrtümer auf und ist sprachlich oft schwer verständlich. Trotzdem wurde auf
sie zurückgegriffen und nicht auf den viel weiter verbreiteten deutschen Text von Joseph Eiselein
(Johann Winckelmanns sämtliche Werke VII-VIII, hrsg. von Joseph Eiselein, Donauöschingen 1825). Denn
Eiselein hat die älteren Übersetzungen Meyers und Brunns zwar sprachlich modernisiert, dabei je-
doch nicht das italienische Original verglichen. So hat er alle sachlichen Fehler und Mißverständnisse
Brunns übernommen und — manche sprachliche Zweideutigkeit seiner Übersetzung mißverstehend —
zusätzliche Fehler in den Text hineingetragen. Da wir keine historisch-kritische Ausgabe der Überset-
zung Brunns veranstalten, wurden dessen Fehler bei der Wiedergabe antiker Autoren-, Künstler- und
Ortsnamen stillschweigend korrigiert. Seine eigenwillige Wiedergabe griechischer und lateinischer
Zitate wurde hingegen nur gelegentlich verbessert; anfängliche Korrekturversuche wurden aufgege-
ben, da nicht zu entscheiden war, ob man nach Brunns Vorlage (den von Winckelmann gegebenen
Zitaten mit oft regelwidriger Akzentsetzung und Druckfehlern) korrigieren sollte oder nach modernen
Textausgaben. Der Leser kann in unserem Textband leicht auf die ursprünglichen Zitate und im vor-
liegenden Band auf die korrigierten Fassungen und die altphilologischen Erklärungen zurückgreifen.
Der altphilologische Kommentar wurde von Brice Maucolin begonnen (bis ca. S. 200 in MI Text)
und von Balbina Bäbler und Lilian Baiensiefen fortgeführt. Der Wechsel der Bearbeiter führte dazu,
daß einige wenige antike Autoren nach anderen Ausgaben zitiert werden als in den früher erschie-
nenen Bänden unserer Edition. Bei den deutschen Übersetzungen antiker Texte wird jetzt nur noch
der Name des Übersetzers genannt. Auf den bibliographischen Nachweis wurde verzichtet, da nicht
Der vorliegende Teilband unserer Edition der Monumenti antichi inediti enthält die archäologischen,
altphilologischen, historischen und allgemeinen Sacherläuterungen zum Text sowie mehrere Register.
Er bietet außerdem den Abdruck von einflußreichen deutschen Übersetzungen der Monumenti aus der
Zeit um 1800 und eine Einführung in Winckelmanns Italienisch.
Maria Fancelli und Massimo Fanfani charakterisieren Winckelmanns Fähigkeit, trotz einiger Ei-
genheiten in Stil, Syntax und Orthographie seine Gedanken mit einer für die Zeit ungewöhnlichen
Klarheit, Leichtigkeit und Lebendigkeit auch auf Italienisch zu formulieren. Die beiden Autoren be-
trachten die Monumenti überdies als ein gewichtiges Zeugnis für die Tradition und den Wandel des
Italienischen als europäischer Kultursprache und als ein bedeutendes Denkmal für den Kulturtransfer
zwischen Italien und Deutschland im 18. Jahrhundert.
Die historischen Übersetzungen der Monumenti ins Deutsche stammen aus zwei Quellen: Die
Übersetzung des Trattato preliminare (MITextS. 39-128) ist aus der Weimarer Ausgabe {Winckelmanns
Werke VII, hrsg. von Heinrich Meyer und Johann Schulze, Dresden 1817) übernommen. Sie wurde mit
viel Sachverstand und Sorgfalt von Goethes Freund und Kunstberater Johann Heinrich Meyer ver-
faßt. Da Meyer nur den Trattato übersetzte und darauf verzichtete, den Hauptteil der Monumenti in
die Weimarer Ausgabe aufzunehmen, folgen Vorwort, Tafelverzeichnis und die vier Hauptteile der
Monumenti der 1791-1792 in Berlin publizierten deutschen Übersetzung: Johann Winkelmanns alte
Denkmäler der Kunst. Aus dem Italienischen übersetzt von Friedrich Leopold Brunn. Brunns Übersetzung
weist etliche Mängel und Irrtümer auf und ist sprachlich oft schwer verständlich. Trotzdem wurde auf
sie zurückgegriffen und nicht auf den viel weiter verbreiteten deutschen Text von Joseph Eiselein
(Johann Winckelmanns sämtliche Werke VII-VIII, hrsg. von Joseph Eiselein, Donauöschingen 1825). Denn
Eiselein hat die älteren Übersetzungen Meyers und Brunns zwar sprachlich modernisiert, dabei je-
doch nicht das italienische Original verglichen. So hat er alle sachlichen Fehler und Mißverständnisse
Brunns übernommen und — manche sprachliche Zweideutigkeit seiner Übersetzung mißverstehend —
zusätzliche Fehler in den Text hineingetragen. Da wir keine historisch-kritische Ausgabe der Überset-
zung Brunns veranstalten, wurden dessen Fehler bei der Wiedergabe antiker Autoren-, Künstler- und
Ortsnamen stillschweigend korrigiert. Seine eigenwillige Wiedergabe griechischer und lateinischer
Zitate wurde hingegen nur gelegentlich verbessert; anfängliche Korrekturversuche wurden aufgege-
ben, da nicht zu entscheiden war, ob man nach Brunns Vorlage (den von Winckelmann gegebenen
Zitaten mit oft regelwidriger Akzentsetzung und Druckfehlern) korrigieren sollte oder nach modernen
Textausgaben. Der Leser kann in unserem Textband leicht auf die ursprünglichen Zitate und im vor-
liegenden Band auf die korrigierten Fassungen und die altphilologischen Erklärungen zurückgreifen.
Der altphilologische Kommentar wurde von Brice Maucolin begonnen (bis ca. S. 200 in MI Text)
und von Balbina Bäbler und Lilian Baiensiefen fortgeführt. Der Wechsel der Bearbeiter führte dazu,
daß einige wenige antike Autoren nach anderen Ausgaben zitiert werden als in den früher erschie-
nenen Bänden unserer Edition. Bei den deutschen Übersetzungen antiker Texte wird jetzt nur noch
der Name des Übersetzers genannt. Auf den bibliographischen Nachweis wurde verzichtet, da nicht