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Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Editor]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Editor]; Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Winckelmann-Gesellschaft [Editor]; Balensiefen, Lilian [Contr.]
Schriften und Nachlaß (Band 6,2): Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati: Roma 1767; Kommentar — [Darmstadt]: von Zabern, 2014

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Volume Secondo: Parte seconda Mitologia storica. Sezione I. del Seculo anterirore alla Guerra di Troja. Kommentar
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https://doi.org/10.11588/diglit.58930#0410
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408

Kommentare zu S. 295-347

αύτόν μεν κείμενον επί κροκοδείλου τίνος ή ίππο κάμπου, οίον οί πολλοί γράφουσιν έν αύτώ· μικρά δε τινα παιδία
παρ’αύτον παίζοντα (πήχεις αυτούς οί Αιγύπτιοι καλοϋσι). „Wenn du etwa den Nil auf einem Bilde dargestellt sähest, wie
er selbst auf einem Krokodil oder Meerpferd liegt, wie es die meisten bei ihm malen; bei ihm sind aber kleine Bübchen, die
spielen, ,Ellen‘ nennen sie die Ägypter.“ (Text und Übers.: Philostratos, Die Bilder. Griechisch-deutsch, nach Vorarbeiten von
Ernst Kaiinka, herausgegeben, übersetzt und erläutert von Otto Schönberger, München 1986 [Nachdruck Würzburg 2004]
S. 288). Zu den ,Ellen‘ in Darstellungen des Nil s. GKMaterialien Komm, zu 46,11-16.



298,2 mit Anm. 12 un piccolo bassorilievo d’ avorio: W. verweist auf den Archäologen
und zeitweiligen Custos der Vatikanischen Bibliothek Filippo Buonarroti [auch: Buonaroti;
1661-1733] und dessen Schrift Buonaroti, Osservazioni Medaglioni. Am Ende der Seite
328 findet sich ein Textkupfer von einem elfenbeinernen Relief. Es zeigt einen gelagerten
Flußgott, auf den eine Victoria mit Kranz zufliegt. Mehrere Erotenköpfe sind im Relief
verstreut. Zu Buonarroti vgL AGK Texte und Kommentar zu. 12,24; GKKommentar
zu 37,10-11; Herkulanische Schriften II Komm, zu 29,36 und Schriften zur antiken
Baukunst, Komm zu 60,7; Rehm in: KSS. 409 (143,37).
298,2-3 la statua nel cortile di Belvedere: Brunnenstatue des gelagerten Nil mit 16
Putten, Rom, Vatikanische Museen, Braccio Nuovo Nr. 109 (Inv. 2300). Gefunden
anscheinend 1513 in Rom, bei S. Maria sopra Minerva, am Ort des antiken Iseum.
Unter Clemens XIV. von Gaspare Sibilla restauriert. Η. 1,65 m, L. 3,10 m, T 1,47 m.
Röm. Arbeit, wohl aus der Zeit des Kaisers Hadrian (117-138 n. Chr.).
Bei W: Allegorie S. 73; Florentiner Winckelmann—Manuskript S. 121 zu 1,400.
Lit.: Amelung, Vat. Kat. I S. 124-134 Nr. 109 Taf. 18; Helbig4 I S. 338-339 Nr. 440 (Werner Fuchs); Sylvia Klementa,
Gelagerte Flußgötter des Späthellenismus und der römischen Kaiserzeit, Köln 1993 S. 24-29.
298,3 una statuetta nella villa... Albani: Statuette des Nil mit Putten, Paris, Louvre Inv. Ma
4579, Cour du Sphinx, ehemals Rom, Villa Albani. H 37 cm, L 52 cm. Röm. Arbeit um die
Mitte des 2. Jh. n. Chr.
Lit.: Sylvia Klementa, Gelagerte Flußgötter des Späthellenismus und der römischen Kaiserzeit, Köln 1993 S. 25-26 Taf.
15,30; Allroggen Bedel, Forschungen zur Villa Albani S. 355 Nr. A 184; Winckelmann-Datenbank (Eva Hofstetter).
298,12-13 mit Anm. 1 Serapide ... in una medaglia Egizia: W. verweist auf Sigebert


Havercamp, Pietro Sante Bartoli, Nummophylacium Reginae Christinae, La Hague 1742 Taf.
56,14 mit Text S. 381-382. Abgebildet ist nur eine Seite der Münze. Diese zeigt einen bärtigen
Götterkopf im Profil mit einer vierzackigen ,Krone’ auf dem Haupt. Vor dem Kopf steht, wohl als
Zeichen des Münzmeisters oder des Prägeortes, ein kleiner Ibis. Die Legende lautet: ΕΡΜΟ / L. IA
(„Der Hermopolitaner / Im Jahr 11“). Havercamp erkannte richtig, daß die Münze unter Hadrian
im Regierungsbezirk Hermopolis geprägt wurde. Dargestellt sei Serapis mit Lotos auf dem Haupt.
Heute erkennt man stattdessen Thoth mit der Atef-Krone.

Lit.: Reginald Stuart Poole, BMC Greek Coins: Alexandria and the Nomes, London 1892 S. 360 84.

298,13-14 mit Anm. 2 Serapide fu creduto rappresentarsi ilNilo medesimo: In der Suda s. v. Σάραπις (ed. Adler IV S. 325)
heißt es, man habe das von Theophilos, dem Patriarchen von Alexandria, zerstörte Kultbild des Sarapis u. a. auch für eine
Darstellung des Nils gehalten. Das Serapeion wurde 391 n. Chr. zerstört. Dargestellt wurde Sarapis mit einem Getreidemaß
(griech. μόδιος, lat. modius: „Scheffel“) auf dem Haupt.

II.
298,17 il bassorilievo riferito alNum. 82. ed esistente nella villa Borghese: MI TextS. 296 Abb. 82; Relief mit Hephaistos und
Aphrodite, Paris, Louvre Ma 249, ehemals Rom, Villa Borghese. H. 1,12 m, B. 1,07 m. W.s Deutung, Hephaistos erschaffe
Pandora in Anwesenheit Aphrodites und Peithos sowie einer der Chariten, kann sich auf die Erzählung bei Hesiod (Hes. erg.
73; Hes. theog. 573) stützen. Da Fröhner (a. O.) glaubte erkennen zu können, daß Hephaistos nicht Pandora bilde, sondern
ein Kultbild der Athena, das Palladion, lehnte er W.s Deutung ab. Ihm zufolge ist dargestellt, wie Hera die Ehe zwischen ihrem
Sohn Hephaistos und Aphrodite vermittelt. Auch er deutet das Mädchen bei Aphrodite als Peitho. Letztere, die Personifikation
der Überredung, galt in der Antike teils als Tochter der Aphrodite, teils als eine der Chariten.
Lit.: Winckelmann-Datenbank (Eva Hofstetter); Wilhelm Fröhner, Notice de la sculpture antique du Musee national du Louvre, Paris 1874 S. 134-135
Nr. 108.
 
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