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Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Hrsg.]; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Winckelmann-Gesellschaft [Hrsg.]; Balensiefen, Lilian [Mitarb.]
Schriften und Nachlaß (Band 6,2): Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati: Roma 1767; Kommentar — [Darmstadt]: von Zabern, 2014

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Volume Secondo: Parte seconda Mitologia storica. Sezione II. della Guerra di Troja. Kommentar
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https://doi.org/10.11588/diglit.58930#0486
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484

Kommentare zu S. 351-455


361,11-12 mit Anm. 1 Proserpina ... inun bassorilievo ... alpalazzo
Rospigliosi: W. verweist auf Bartoli, Admiranda Taf. 53. Dort abgebildet ist
der Proserpina-Sarkophag Rom, Palazzo Rospigliosi. H. 57 cm, L. 220 cm.
Um 160/180 n.Chr. Die Nebenseiten des Sarkophages wurden abgesägt
und mit der Vorderseite des Sarkophages zu einem langen, am Casino der
Villa vermauerten Fries verbunden. Bartoli bildet dessen r. Hälfte ab. W.
spricht hier von der Szene der rechten Nebenseite mit thronendem Hades
und Persephone. Zu Bartoli s. GKKommentar zu XXV,20; SN 2,2 S. 89
(32,2); SN5 S. 178 (26,7).
Lit.: Zänker - Ewald, Bilderwelt S. 368-370 Nr. 32; Ruth Lindner, Der Raub der Persephone
in der antiken Kunst, Würzburg 1984 S. 79 Nr. 102 Taf. 25; Carl Robert, ASR III,3 (1919) S.
461M62 Nr. 363 Taf. 120.

361,13-14 mit Anm. 2 in un bassorilievo nelpalazzo Albani: W. verweist auf Bartoli,
Admiranda Taf. 59. Dort abgebildet ist die linke Nebenseite eines Sarkophags mit
Darstellung der Fußwaschung einer weinenden Frau; Rom, Museo Nazionale Romano,
Palazzo Altemps Inv. 380999; ehemals Rom, Palazzo Albani. H. 0,47 m L. 0,72 m. Um
150-170 n.Chr. W.s Interpretation als ,NovaNupta‘ ist aus Bartoli übernommen. Die
Deutung ist bis heute umstritten; es könnte auch Elektra oder Iphigenie dargestellt sein.
Lit.: Scultura antica in Palazzo Altemps, hrsg. von Matilde DeAngelis d’Ossat, Roma 2002 S. 140-141 (mit Abb.);
L’idea del Bello. Viaggio per Roma nel Seicento con Giovan Pietro Bellori, Ausst. Kat. Rom 2000, hrsg. Von E.
Borea, Carlo Gasparri, Roma 2000, Bd. II S. 429-430 Nr. 34 (Federico Rausa).
361.15 mit Anm. 3 Ippodamia appresso Filostrato: Philostrat (Philostr. imag. 1,17,3) schildert, wie Hippodameia zusammen
mit Pelops Hand in Hand auf dem Rennwagen steht; sie sei wie eine Braut geschmückt und entschleiere eben ihr Antlitz.
Einen Reflex des von Philostrat geschilderten Gemäldes glaubt man heute in dem Campanarelief MI TextS. 368 Abb. 117 zu
erkennen; dazu s. Komm, zu 344,6 und zu 371,1-2.
361.16 un talgiorno dicevasipresso i Greci Άνακαλνπτήρια: „Enthüllung“ hieß laut Pollux (Poll. 3,36; ed. Bethe I S. 166)
nicht nur der Tag, an dem die Braut entschleiert wurde, sondern so wurden auch die Geschenke bezeichnet, die der Bräutigam der
Braut beim Ritual der Entschleierung übergab. Nach Hesychios (Hesych. s.v άνακαλυπτήριον; ed. Latte - Hansen I S. 152,4345)
ist mit dem Terminus das am dritten Tag nach der Hochzeit erfolgende Herausführen der Braut aus dem Gemach gemeint.
Lit.: RE VIII 2 (1913) Sp. 2130 s.v. Hochzeit (Heckenbach).
361.17 mit Anm. 4 Alle nozze... comparvero gli Dei con de’ donativi: Bei Euripides (Eur. Phoen. 822-823) heißt es: „Als sich
Kadmos vermählt und Harmonia, / Kamen die Himmlischen alle.“ (Übers.: Johann J. Donner, Richard Kannicht). Pausanias
(Paus. 3,18,12) nennt bei der Beschreibung der Reliefplatten am sog. Thron des Bathykles von Magnesia in Amyklai (6./ 5.
JkvChr) die Szene, in der „die Götter Geschenke für die Hochzeit der Harmonia [bringen]“. (Übers.: Ernst Meyer). Diodor
(Diod. 5,49,1) schreibt: „Die Vermählung von Kadmos und Harmonia war die erste, für welche die Götter das Hochzeitsfest
ausrichteten und Demeter, von Liebe zu lasion ergriffen, beschenkte ihn mit der Frucht des Getreides, Hermes gab ihm eine
Lyra (... ].“ (Übers.: Gerhard Wirth). lasion, dem hier offensichtlich die Geschenke gelten, ist der Bruder der Harmonia; er
galt als Begründer des samothrakischen Kabirenkultes.
361,19 mit Anm. 5 Giove loprecipitb dall’ Olimpo nell’ isola di Lenno: Von diesem Mythos gibt es zwei Versionen, die W.
hier vermischt. Der von ihm angeführten „Ilias“-Stelle (Hom. II. 18,394-398) zufolge wird Hephaistos von seiner Mutter Hera
vom Olymp geworfen, weil er lahm ist, und von Thetis gerettet. In Hom. II. 1,590 ist es Zeus, der ihn vom Olymp wirft, weil
er seiner Mutter zu Hilfe kommen will; er fliegt den ganzen Tag und kommt abends auf Lemnos an, wo ihn die Inselbewohner
retten. Eine Verknüpfung beider Varianten, der zufolge Hephaistos auf der Insel Lemnos niederfällt und dort von Thetis gerettet
wird, findet sich bei Apollodor (Apollod. 1,3,5).
Lit.: Roscher I 2 S. 2049-2053 s. v. Hephaistos (A. Rapp).
361.20- 21 mit Anm. 6 Egli epiü gloriose: „Er ist stolzer als Peleus auf sein Schwert.“ Das von W. zitierte Sprichwort über-
liefert die Suda s.v. Μέγα φρονεί μάλλον ή Πηλεύς επί τη μαχαίρα (ed. Adler III s. 345). Das Aristophanes-Scholion (Sch.
Aristoph. Nub. 1063b; Scholia in Aristophanem pars 1,3,1. Scholia vetera in Nubes, ed. Douwe Holwerda, Groningen 1977 S.
202) berichtet, daß Peleus seinen von Hephaistos verfertigten Dolch (μάχαιρα) als Geschenk der Götter durch Hermes erhielt.
361.21- 22 piü sotto alNum. 126: MIS. 167 {MI TextS. 383-384).
361,23-24 mit Anm. 7 daPallade ilpallio, da Vulcano l’ usbergo e la mazza: Nidn Diodor (Diod. 4,14,3) beschenken die
Götter Herakles nach der Rückkehr von seinen Feldzügen: „Athene mit einem Kleid, Hephaistos mit einer Keule und einem
Panzer [...].“ (Übers.: Gerhard Wirth).
 
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