Parte seconda [:] Mitologia storica Sezione II. Della Guerra di Troja · Kommentar
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Er war kaum in diese Insel zurückgekehrt; so erkannte ihn seine Säugamme Euryclea, welche bey dem Fußwaschen, welches ge-
wöhnlich war, wenn Fremde ankamen, die Wunde am Fuße entdeckte. Da sie nun von Vergnügen und Furcht zugleich überfallen
ward und die Hände daher etwas los ließ; so glitschte ihr der Fuß des Ulysses aus der Hand, welcher beym Herabfallen mit solcher
Gewalt an das Wassergefäß stieß, daß er dasselbe umwarf. Sie sagte hierauf zu ihm, „du bist der wahre Ulysses; ich habe dich nicht ehe
wieder erkannt, als bis ich deine Füße berührt und gesehen habe. “ Bey diesen Worten hielt ihr Ulysses den Mund mit der Hand zu,
damit sie seine Ankunfi nicht verrathen mögte. Hinter ihm steht sein Schweinhirt Eumäus, der aus den letzten Büchern der Odyssee
bekannt ist. Man könnte hier, wiewohl Ulysses keine Schuhe an sich hat, das griechische Sprichwort an wenden; Δεξιόν εις ύπόόημα,
άπίστερον εις ποδόνιπτρον, den rechten Fuß im Schuhe, den linken im Wasch-Becken, welches man von denen gebrauchte, die sich
in die Zeitumstände zu schicken wußten.
Dasselbe Sujet sieht man, nur mit einigen Verschiedenheiten, auf einer alten Paste und auf einem geschnittenen Steine im stoschi-
schen Kabinette vorgestellt (Descript. despierr. grav. du cab. de Stosch. p. 401. n. 362. 63).
I.
441,25 unagemma delmuseo Stoschiano alNum. 153: MITextS. 442 Abb. 153; Ovale Paste mit hintereinander gestaffelten
Medaillons, darauf Köpfe. Berlin, Antikensammlung FG 4875, ehemals Florenz, Sammlung Stosch (GK Denkmäler Ui. 1142a).
W.s Deutung der Köpfe auf Odysseus und Diomedes ist nicht unwahrscheinlich, aber nicht zu belegen.
441,27 Dolone e Reso Re di Tracia: Von der Ermordung des troischen Spähers Dolon und des Thrakerkönigs Rhesos durch
Odysseus und Diomedes erzählt Hom. II. 10,340-531.
441,30 altre teste di lui: W. meint die im folgenden genannten Odysseus-Darstellungen Num. 153-154 (Abb. MITextS.
442; s. Komm, zu 441,25 [Num. 153]; zu 445,2 [Num. 154] und zu 445,12-13 [Num. 155]), Num. 157, 158 (Abb. MI Text
S. 446; s. Komm, zu 445,21-22 [Num. 157] und zu 447,24-25 [Num. 158] sowie Num. 161 (Abb. MITextS. 448; Komm,
zu S. 453,19).
441,31-32 Omero ... in tutte le sue teste efigure: An welche Darstellungen Homers W. denkt, muß offen bleiben. Er selbst
erwähnt oft das Relief mit der Apotheose Homers, London, British Museum Inv. 2191, ehemals Rom, Palazzo Colonna (GK
DenkmälerUr. 842) und den Kalathos mit der Vergöttlichung Homers in Neapel, Museo Nazionale Inv. 25301 aus Pompeji
{GKDenkmälerUr. 1297). Marmorbildnisse des Homer diskutiert er zwar nicht, doch waren ihm zweifellos die bereits zu seiner
Zeit als Homer-Porträts richtig identifizierten Köpfe im Museo Capitolino, Stanza dei Filosofi Nr. 44 und Nr. 46 bekannt
(Bottari I Taf. 54-55; Stuart Jones, Museo Capitolino S. 235 Nr. 44; S. 236 Nr. 46). Ferner dürfte er zumindest Abbildungen
von Münzen aus Smyrna (in dem mehrfach zitierten Werk: Ezechiel Spanheim, De nummo Smyrnaeorum seu de Vesta et
prytanibus Graecorum diatriba, in: Thesaurus antiquitatum Romanarum congestus a Joanne Georgio Graevio [...] V, Lugduni
Batavorum, Trajecti ad Rhenum 1696 Sp. 659-701) mit dem Bildnis Homers gekannt haben.
Lit. zum Porträt des Homer: Otfried Deubner, Homerbildnisse, in: Archäologischer Anzeiger 1998 S. 489—498.
441,32 insegna Plinio: Plinius (Plin. nat. 35,9) führt das Bildnis Homers als Beispiel für fiktive Bildnisse von Schriftstellern
und Gelehrten an, die ,erfunden’ wurden, weil die Porträtkunst zu ihren Lebzeiten noch unbekannt war.
442 Num. 153: s. Komm, zu 441,25.
442 Num. 154: s. Komm, zu 445,2.
442 Num. 155: s. Komm, zu 445,12-13.
443.1 mit Anm. 1 Apollodoro, maestro di Seuse: Der griechische Maler Apollodoros, Lehrer des Zeuxis, wirkte im letzten
Drittel des 5. Jhs. v. Chr. Daß er der erste gewesen sei, der den Odysseus mit dem πίλος (lat.: pileus; „Filzkappe“) dargestellt
habe, geht aus der hier von W. genannten Stelle im „Odyssee“-Kommentar des Eustathios (Eust. ad Hom. Od. 1,121; ed.
Romana S. 1399,5-6) nicht hervor. An dieser Stelle ist nur davon die Rede, daß Penelopes Freier Odysseus, der unerkannt in
der Gestalt eines Bettlers nach Hause kommt, wegen seiner Kahlköpfigkeit verspotten (Hom. Od. 18,355) und die Filzkappe
dazu gedient haben dürfte, die Glatze zu verbergen. Die richtige Stelle im „Ilias“-Kommentar des Eustathios, nennt W. in
Anm. 3; s. Komm, zu 443,3.
443.2 mit Anm. 2 secondo Plinio fu Nicomaco: So Plin. nat. 35,108; zu der von W. in den MI benutzten Plinius-Ausgabe
s. Komm, zu 111,15.
443.3 mit Anm. 3 und 4 Eustatio... Γelmo d’ Ulisse erafoderato difeltro: Eustathios (Eust. ad Hom. II. 10,265; ed. Romana
S. 804 [nicht: 840], 17-18) erklärt zur Filzkappe des Odysseus, daß im Altertumn jeder Helm im Inneren eine Filzkappe be-
sessen habe, daß aber die Jüngeren, da sie gehört hätten, daß es mit der Filzkappe etwas Besonderes auf sich habe, die Maler
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Er war kaum in diese Insel zurückgekehrt; so erkannte ihn seine Säugamme Euryclea, welche bey dem Fußwaschen, welches ge-
wöhnlich war, wenn Fremde ankamen, die Wunde am Fuße entdeckte. Da sie nun von Vergnügen und Furcht zugleich überfallen
ward und die Hände daher etwas los ließ; so glitschte ihr der Fuß des Ulysses aus der Hand, welcher beym Herabfallen mit solcher
Gewalt an das Wassergefäß stieß, daß er dasselbe umwarf. Sie sagte hierauf zu ihm, „du bist der wahre Ulysses; ich habe dich nicht ehe
wieder erkannt, als bis ich deine Füße berührt und gesehen habe. “ Bey diesen Worten hielt ihr Ulysses den Mund mit der Hand zu,
damit sie seine Ankunfi nicht verrathen mögte. Hinter ihm steht sein Schweinhirt Eumäus, der aus den letzten Büchern der Odyssee
bekannt ist. Man könnte hier, wiewohl Ulysses keine Schuhe an sich hat, das griechische Sprichwort an wenden; Δεξιόν εις ύπόόημα,
άπίστερον εις ποδόνιπτρον, den rechten Fuß im Schuhe, den linken im Wasch-Becken, welches man von denen gebrauchte, die sich
in die Zeitumstände zu schicken wußten.
Dasselbe Sujet sieht man, nur mit einigen Verschiedenheiten, auf einer alten Paste und auf einem geschnittenen Steine im stoschi-
schen Kabinette vorgestellt (Descript. despierr. grav. du cab. de Stosch. p. 401. n. 362. 63).
I.
441,25 unagemma delmuseo Stoschiano alNum. 153: MITextS. 442 Abb. 153; Ovale Paste mit hintereinander gestaffelten
Medaillons, darauf Köpfe. Berlin, Antikensammlung FG 4875, ehemals Florenz, Sammlung Stosch (GK Denkmäler Ui. 1142a).
W.s Deutung der Köpfe auf Odysseus und Diomedes ist nicht unwahrscheinlich, aber nicht zu belegen.
441,27 Dolone e Reso Re di Tracia: Von der Ermordung des troischen Spähers Dolon und des Thrakerkönigs Rhesos durch
Odysseus und Diomedes erzählt Hom. II. 10,340-531.
441,30 altre teste di lui: W. meint die im folgenden genannten Odysseus-Darstellungen Num. 153-154 (Abb. MITextS.
442; s. Komm, zu 441,25 [Num. 153]; zu 445,2 [Num. 154] und zu 445,12-13 [Num. 155]), Num. 157, 158 (Abb. MI Text
S. 446; s. Komm, zu 445,21-22 [Num. 157] und zu 447,24-25 [Num. 158] sowie Num. 161 (Abb. MITextS. 448; Komm,
zu S. 453,19).
441,31-32 Omero ... in tutte le sue teste efigure: An welche Darstellungen Homers W. denkt, muß offen bleiben. Er selbst
erwähnt oft das Relief mit der Apotheose Homers, London, British Museum Inv. 2191, ehemals Rom, Palazzo Colonna (GK
DenkmälerUr. 842) und den Kalathos mit der Vergöttlichung Homers in Neapel, Museo Nazionale Inv. 25301 aus Pompeji
{GKDenkmälerUr. 1297). Marmorbildnisse des Homer diskutiert er zwar nicht, doch waren ihm zweifellos die bereits zu seiner
Zeit als Homer-Porträts richtig identifizierten Köpfe im Museo Capitolino, Stanza dei Filosofi Nr. 44 und Nr. 46 bekannt
(Bottari I Taf. 54-55; Stuart Jones, Museo Capitolino S. 235 Nr. 44; S. 236 Nr. 46). Ferner dürfte er zumindest Abbildungen
von Münzen aus Smyrna (in dem mehrfach zitierten Werk: Ezechiel Spanheim, De nummo Smyrnaeorum seu de Vesta et
prytanibus Graecorum diatriba, in: Thesaurus antiquitatum Romanarum congestus a Joanne Georgio Graevio [...] V, Lugduni
Batavorum, Trajecti ad Rhenum 1696 Sp. 659-701) mit dem Bildnis Homers gekannt haben.
Lit. zum Porträt des Homer: Otfried Deubner, Homerbildnisse, in: Archäologischer Anzeiger 1998 S. 489—498.
441,32 insegna Plinio: Plinius (Plin. nat. 35,9) führt das Bildnis Homers als Beispiel für fiktive Bildnisse von Schriftstellern
und Gelehrten an, die ,erfunden’ wurden, weil die Porträtkunst zu ihren Lebzeiten noch unbekannt war.
442 Num. 153: s. Komm, zu 441,25.
442 Num. 154: s. Komm, zu 445,2.
442 Num. 155: s. Komm, zu 445,12-13.
443.1 mit Anm. 1 Apollodoro, maestro di Seuse: Der griechische Maler Apollodoros, Lehrer des Zeuxis, wirkte im letzten
Drittel des 5. Jhs. v. Chr. Daß er der erste gewesen sei, der den Odysseus mit dem πίλος (lat.: pileus; „Filzkappe“) dargestellt
habe, geht aus der hier von W. genannten Stelle im „Odyssee“-Kommentar des Eustathios (Eust. ad Hom. Od. 1,121; ed.
Romana S. 1399,5-6) nicht hervor. An dieser Stelle ist nur davon die Rede, daß Penelopes Freier Odysseus, der unerkannt in
der Gestalt eines Bettlers nach Hause kommt, wegen seiner Kahlköpfigkeit verspotten (Hom. Od. 18,355) und die Filzkappe
dazu gedient haben dürfte, die Glatze zu verbergen. Die richtige Stelle im „Ilias“-Kommentar des Eustathios, nennt W. in
Anm. 3; s. Komm, zu 443,3.
443.2 mit Anm. 2 secondo Plinio fu Nicomaco: So Plin. nat. 35,108; zu der von W. in den MI benutzten Plinius-Ausgabe
s. Komm, zu 111,15.
443.3 mit Anm. 3 und 4 Eustatio... Γelmo d’ Ulisse erafoderato difeltro: Eustathios (Eust. ad Hom. II. 10,265; ed. Romana
S. 804 [nicht: 840], 17-18) erklärt zur Filzkappe des Odysseus, daß im Altertumn jeder Helm im Inneren eine Filzkappe be-
sessen habe, daß aber die Jüngeren, da sie gehört hätten, daß es mit der Filzkappe etwas Besonderes auf sich habe, die Maler