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Winckelmann, Johann Joachim; Borbein, Adolf Heinrich [Editor]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Editor]; Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Winckelmann-Gesellschaft [Editor]; Balensiefen, Lilian [Contr.]
Schriften und Nachlaß (Band 6,2): Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati: Roma 1767; Kommentar — [Darmstadt]: von Zabern, 2014

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Volume Secondo: Parte seconda Mitologia storica. Sezione II. della Guerra di Troja. Kommentar
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https://doi.org/10.11588/diglit.58930#0596
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594

Kommentare zu S. 351-455

444,32-33 un gran bei bassorilievo della villa ... Albani ... Roma trionfante: Relief mit sit-
zender Roma auf Waffenhaufen, Rom, Villa Albani Inv. Nr. 9. H. (gesamt) 2,04 m, B. 1,15 m.
Das obere Drittel und der linke Rand sind ergänzt, Kopf und Helm der Roma antik, aber nicht
zugehörig. Ansonsten zahlreiche Ergänzungen und Überarbeitungen am gesamten Relief. Der
zerdrückte Helm unter dem rechten Fuß der Roma, um den es W. an vorliegender Stelle geht, ist
modern. Das Relief war offenbar einstmals Teil eines heute nicht mehr bestimmbaren offiziellen
Staatsmonumentes. Die Datierungsvorschläge reichen von der 2. Hälfte des 1. Jhs.n.Chr. bis in
die 1. Hälfte des 2. Jhs.n.Chr.
Lit.: Kat.Villa Albani I S. 22—25 Nr. 1 (Hans-Ulrich Cain); Gerhard Koeppel, Die historischen Reliefs der römischen
Kaiserzeit III, in: BJb 185, 1985 S. 164—166.
II.
445,2 statuetta d’ UlissealNum. 154: MITextS. 442 Abb. 154; Statue des Odysseus mit Weinbecher. Verschollen. Mindestens
bis in die 2. Hälfte des 19. Jhs. Rom, Villa Doria Pamphilj. Lunensischer Marmor. H. ca. 1,00 m. W. bewundert, wie sich aus
der Haltung und Mimik dieser Figur die Größe der nicht erhaltenen, zur Gruppe gehörigen Polyphemfigur erschließen läßt.
Außerdem glaubt er, die Darstellung erlaube es, die Form des in der „Odyssee“ κισσύβιον (,Kissybion‘) genannten Trinknapfes
zu erschließen; dazu s. Komm, zu 445,8-9. Eine sehr ähnliche Statuette befindet sich in Rom, Vatikanische Museen Inv. 1901
H. 0,97 m. 2. Jh.n.Chr.
Lit. zur Statuette in der Villa Doria Pamphilj: Calza, Doria Pamphilj S. 78 Nr. 84 Taf. 55 (Abb. aus MI)·, Clarac Taf. 833 A Nr. 2087 A. - Zur Statuette
in den Vatikanischen Museen: Bernard Andreae, Odysseus, Mythos und Erinnerung, Ausst.-Kat. München 1999 Abb. auf S. 161; Bildkatalog der Skulp-
turen des Vatikanischen Museums I, Museo Chiaramonti Teilband 2, Berlin, hrsg. von Bernard Andreae, New York 1995 Taf. 700-701.
445,8-9 mit Anm. 2 vaso ... ehe Omero chiama Κισσύβιον: In der „Odyssee“ (Hom. Od. 9,345-346) erzählt Odysseus:
καί τότ’ έγώ Κύκλωπα προσηύδων άγχι παραστάς, / κισσύβιον μετά χέρσιν έχων μελανός οϊνοιο.[...] „Da trat ich dicht
vor den Kyklopen und sagte zu ihm, einen Napf voll schwarzen Weines in den Händen haltend: [...]“ (Übers.: Wolfgang
Schadewaldt). In Hom. Od. 16,52 gehört der κισσύβιον (,Kissybion‘) genannte Trinknapf zum Haushalt des Schweinehirten:
έν δ’ άρα κισσυβίω κίρνη μελιηδέα οίνον „[Der Sauhirt] mischte in einem Holznapf honigsüßen Wein.” (Übers.: Wolfgang
Schadewaldt). Eine Erläuterung zum ,Kissybion‘ gibt Macrobius (Macr. Sat. 5,21,11-13; S. 427 in der von W. benutzten
Ausgabe; zu dieser s. Komm, zu 142,27 mit Anm. 6), wo es heißt (Macr. Sat. 5,21,11, in: Macrobii Ambrosii Theodosii
Saturnalia, recognovit brevique adnotatione critica instruxit Robert A. Caster, Oxford 2011 S. 344): cissybii autem, ut
de Homero taceam qui hoc poculum Cyclopi ab Ulixe datum memorat, multi faciunt mentionem, voluntque nonnulli proprie
cissybium ligneum esse poculum ex hedera, id est κισσού. „Das ,Kissybion’ erwähnen - abgesehen von Homer, der erzählt,
wie dieser Becher von Odysseus dem Kyklopen dargereicht wird - viele und einige vertreten die Ansicht, das ,Kissybion’ sei
eigentlich ein aus dem Holz des Efeus, griech. κισσός, bestehendes Gefäß.” ,Kissybion’ war der Terminus für ein grobes, aus
Holz geschnitztes Trinkgefäß, von dem man glaubte, es werde von den auf dem Land lebenden und einem kultivierten Leben
fern stehenden Hirten und Bauern benutzt.
Lit. zum Kissybion: A. Μ. Dale, ΚΙΣΣΥΒΙΟΝ, The Classical Review n. s. 2, 1952 S. 129—132.


III.

Villa Pamphilij


445,12-13 IImonumentopoi alNum. 155... in due luoghi ... villa Panfilj, e ...
Albani: MITextS. 442 Abb. 155; Statue des Odysseus unter Widder, Rom, Museo
Torlonia Inv. 438, ehemals Rom, Villa Albani. Lunensischer Marmor. H. 0,78 m, L.
0,73 m. 1. Jh.n.Chr. Probleme bereitet eine alte Alinari-Fotografie (Forschungen zur
Villa Albani Taf. 101 Abb. 204), die einen Widder mit Odysseus im Garten der Villa
Albani zeigt, wobei der Kopf des Odysseus aber anders gedreht ist als auf dem Stich und
in der Skulptur im Museo Torlonia. Handelt es sich dabei um eine weitere gleichartige
Statue, eine moderne Variante oder wurde der möglicherweise gebrochene Kopf des
Odysseus zeitweise anders angesetzt, damit er in der nur für relativ kurze Zeit realisier-
ten Aufstellung, die das Foto dokumentiert, auf Polyphem schaute? Wie auch immer
diese Frage zu beantworten ist, die Statue im Museo Torlonia und die zu W.s Zeit in
der Villa Albani befindliche Statue sind mit hoher Wahrscheinlichkeit identisch. - Zu
 
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