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Kommentare zu S. 459-485
Dionysien des Jahres 423 v. Chr. nur den dritten Platz. Die uns in den Handschriften überlieferte zweite, zwischen 421 und
417 v. Chr. entstandene Fassung wurde offenbar nie bühnenfertig. Für den „Frieden“ gewann der Dichter an den städtischen
Dionysien des Jahres 421 v. Chr. den zweiten Preis. Die Didaskalien bezeugen eine zweite Fassung dieser Komödie, von der
vier Bruchstücke erhalten sind (Aristoph. fr. 305-309 K.-A.; PCG III 2 S. 171-173) die aber schon in der alexandrinischen
Bibliothek nicht mehr vorhanden war. Da das Thema nur für den Friedensschluß des Jahres 421 paßte, nehmen Schmid
und Stählin (a. O.) an, daß es sich nicht um eine wirkliche spätere Fassung, sondern lediglich um eine Bearbeitung für ein
Dementheater des gleichen Jahres handelte. Die erste Fassung der „Thesmophoriazusen” wurde höchstwahrscheinlich an den
städtischen Dionysien 411 v. Chr. aufgeführt; davon kam eine zweite, sich in mancher Hinsicht von der ersten, erhaltenen
unterscheidende Fassung (Aristoph. fr. 331-358 K.-A.; PCG III 2 S. 182-200) möglicherweise 407 oder 406 v. Chr. auf die
Bühne. - In Anm. 3 verweist W. auf Samuel Petit, Miscellaneorum libri IX, Paris 1630, der in Buch I Kap. 6 S. 25-31 aus-
führlich auf die zweite Fassung der „Wolken“ und in Kap. 8 S. 38 kurz auf die zweite Fassung des „Friedens“ eingeht. Hierher
gehört wohl auch der in der folgenden Anm. 4 gegebene Verweis auf Buch I, Kap. 23, S. 41 (Komm, zu Athen. 1,29a) und
Buch XIV, Kap. 3, S. 563 (Komm, zu Athen. 14,619a) im Athenaios-Komm. des Casaubonus (dazu s. GKKommentar zu
337,1); dort werden die beiden Fassungen der „Thesmophoriazusai“ eingehend besprochen.
Lit.: Wilhelm Schmid, Otto Stählin, Geschichte der griechischen Literatur, 1946 S. 192-193; NP I (1996) Sp. 1122-1130, v. a. 1123-1125 s.v. Aristo-
phanes (Heinz-Günther Nesselrath).
468 Num. 169: s. Komm, zu 469,28.
468 Num. 170: s. Komm, zu 470,17-18.
468 Num. 171: s. Komm, zu 471,7.
469.1- 2 Archippo ... due commedie... Anfitrione: Von Archippos (spätes 5. Jh. v. Chr.), dem Dichter der Alten Komödie,
ist durch Athenaios (Athen. 3,95d-e [Archipp. fr. 1 K.-A.; PCG II S. 539] und Athen. 10,426b [Archipp. fr. 2 K.-A.; PCG II
S. 539]) bekannt, daß er zwei Komödien mit dem Titel „Amphitryon“ verfaßte, über deren Inhalt jedoch nichts bekannt ist;
s. auch Komm, zu 469,3-4.
469.2- 3 Eubulo ... due commedie ... intitolate Damalis: Die heute unter dem Titel „Amaltheia” überlieferte Komödie des
Eubulos (4. Jh. v. Chr.) ist in der Suda s. v. Ασκός έν πάχνη (ed. Adler I S. 385(ct 4177) fälschlich als „Damalia” überliefert
(Eub. fr. 7 K.-A.; PCG V S. 192-193). W. hat wahrscheinlich aus diesem Zitat den Nominativ ,Damalis‘ abgeleitet, weil dies
das griechische Wort für ,Reh‘ ist und er es daher für die korrekte Form hielt. Eine zweite Fassung des Stücks ist nicht bekannt.
469,3^4 mit Anm. 4 Eupolide... primo e del secondo Autolico, come di Menandro delprimo e del secondo Epicliros: In der Anm.
verweist W. auf Buch III, Kap. 26 S. 132-133 (Komm, zu Athen. 3,11 Ob) im Athenaios-Kommentar des Casaubonus (s. GK
Kommentar zu 377,1), wo der Begriff διασκευή („Überarbeitung“, „zweite Auflage“ eines literarischen Werks) erörtert wird.
In diesem Zusammenhang weist Casaubonus u. a. auf die jeweils zwei Fassungen des „Amphitryon“ des Dichters Archippos
und des „Autolykos“ des Dichters Eupolis hin; s. auch Komm, zu 469,2-3. Zu letzterem Stück verweist Casaubonus auf Galen
(Gal. in Hippocratis de victu acutorum I 4 [15,424 Kühn]; Corpus Medicorum Graecorum V 9,1, Galeni in Hippocratis de
natura hominis, in Hippocratis de victu acutorum [...], ed. loannes Mewaldt, Georgius Helmreich, loannes Westenberger,
Lipsiae et Berolini 1914 S. 120) und Pollux (Poll. 7,202; ed. Bethe II S. 107). Den ersten „Autolykos” ließ Eupolis 420 v. Chr.
aufführen; das Aufführungsdatum des überarbeiteten Stücks ist unbekannt. Von Menanders „Epikleros” („Erbtochter“) sind
durch Athenaios (Athen. 9,373c) und Harpokration (Harp. s.v. 'Όρον; Harpocrationis Lexicon in decem oratores Atticos,
hrsg. von Wilhem Dindorf, Oxford 1853 Bd. I S. 226 [PCG VI 2 S. 106 testimonium ii]) zwei Fassungen bezeugt, deren
Aufführungsdaten aber nicht ermittelbar sind. - Die Verweise auf die beiden anderen Stellen im Athenaios-Kommentar des
Casaubonus gehören nicht hierher. Möglicherweise ist hier ein Verweis auf Buch IX, Kap. 4, S. 406-407 (Athen. 9,373c) im
Athenaios-Kommentar des Casaubonus weggefallen; dort werden nämlich die zwei Fassungen der „Epikleros“ des Menander
besprochen.
Lit. zum .Autolykos“ des Eupolis: PCG V S. 320-331; NP IV (1998) Sp. 277-278 s.v Eupolis (Heinz-Günther Nesselrath). - Zur „Epikleros“ des Me-
nander: PCG VI 2 S. 106-110; NP VII (1999) Sp. 1215-1219 s.v Menandros (Heinz-Günther Nesselrath).
469,4-6 drammi replicati... denominavansi Διεσκευασμένα, ed έπιδιεσκενασμένα δράματα: „Überarbeitete [sc. Dramen] “
und „neu bearbeitete Dramen“. Die beiden griech. Termini entnahm W. dem von ihm in Anm. 4 zitierten Kommentar des
Casaubonus zu Athen. 3,110b; s. dazu Komm, zu 469,3-4. Dort verweist Casaubonus bezüglich der διεσκευασμένα δράματα
(„überarbeitete Dramen“) auf Athen. 14,663c, wo von der überarbeiteten Fassung der Komödie „Demetrios” des Alexis die Rede
ist, und auf eine Einleitung zu den „Wolken“ des Aristophanes (Aristoph. Nub. hypothesis VI; PCG III 2 S. 214 testimonium
i.), wo die überarbeitete erste Fassung dieser Komödie erwähnt ist. Bezüglich der έπιδιεσκευασμένα δράματα („neu bearbeitete
Kommentare zu S. 459-485
Dionysien des Jahres 423 v. Chr. nur den dritten Platz. Die uns in den Handschriften überlieferte zweite, zwischen 421 und
417 v. Chr. entstandene Fassung wurde offenbar nie bühnenfertig. Für den „Frieden“ gewann der Dichter an den städtischen
Dionysien des Jahres 421 v. Chr. den zweiten Preis. Die Didaskalien bezeugen eine zweite Fassung dieser Komödie, von der
vier Bruchstücke erhalten sind (Aristoph. fr. 305-309 K.-A.; PCG III 2 S. 171-173) die aber schon in der alexandrinischen
Bibliothek nicht mehr vorhanden war. Da das Thema nur für den Friedensschluß des Jahres 421 paßte, nehmen Schmid
und Stählin (a. O.) an, daß es sich nicht um eine wirkliche spätere Fassung, sondern lediglich um eine Bearbeitung für ein
Dementheater des gleichen Jahres handelte. Die erste Fassung der „Thesmophoriazusen” wurde höchstwahrscheinlich an den
städtischen Dionysien 411 v. Chr. aufgeführt; davon kam eine zweite, sich in mancher Hinsicht von der ersten, erhaltenen
unterscheidende Fassung (Aristoph. fr. 331-358 K.-A.; PCG III 2 S. 182-200) möglicherweise 407 oder 406 v. Chr. auf die
Bühne. - In Anm. 3 verweist W. auf Samuel Petit, Miscellaneorum libri IX, Paris 1630, der in Buch I Kap. 6 S. 25-31 aus-
führlich auf die zweite Fassung der „Wolken“ und in Kap. 8 S. 38 kurz auf die zweite Fassung des „Friedens“ eingeht. Hierher
gehört wohl auch der in der folgenden Anm. 4 gegebene Verweis auf Buch I, Kap. 23, S. 41 (Komm, zu Athen. 1,29a) und
Buch XIV, Kap. 3, S. 563 (Komm, zu Athen. 14,619a) im Athenaios-Komm. des Casaubonus (dazu s. GKKommentar zu
337,1); dort werden die beiden Fassungen der „Thesmophoriazusai“ eingehend besprochen.
Lit.: Wilhelm Schmid, Otto Stählin, Geschichte der griechischen Literatur, 1946 S. 192-193; NP I (1996) Sp. 1122-1130, v. a. 1123-1125 s.v. Aristo-
phanes (Heinz-Günther Nesselrath).
468 Num. 169: s. Komm, zu 469,28.
468 Num. 170: s. Komm, zu 470,17-18.
468 Num. 171: s. Komm, zu 471,7.
469.1- 2 Archippo ... due commedie... Anfitrione: Von Archippos (spätes 5. Jh. v. Chr.), dem Dichter der Alten Komödie,
ist durch Athenaios (Athen. 3,95d-e [Archipp. fr. 1 K.-A.; PCG II S. 539] und Athen. 10,426b [Archipp. fr. 2 K.-A.; PCG II
S. 539]) bekannt, daß er zwei Komödien mit dem Titel „Amphitryon“ verfaßte, über deren Inhalt jedoch nichts bekannt ist;
s. auch Komm, zu 469,3-4.
469.2- 3 Eubulo ... due commedie ... intitolate Damalis: Die heute unter dem Titel „Amaltheia” überlieferte Komödie des
Eubulos (4. Jh. v. Chr.) ist in der Suda s. v. Ασκός έν πάχνη (ed. Adler I S. 385(ct 4177) fälschlich als „Damalia” überliefert
(Eub. fr. 7 K.-A.; PCG V S. 192-193). W. hat wahrscheinlich aus diesem Zitat den Nominativ ,Damalis‘ abgeleitet, weil dies
das griechische Wort für ,Reh‘ ist und er es daher für die korrekte Form hielt. Eine zweite Fassung des Stücks ist nicht bekannt.
469,3^4 mit Anm. 4 Eupolide... primo e del secondo Autolico, come di Menandro delprimo e del secondo Epicliros: In der Anm.
verweist W. auf Buch III, Kap. 26 S. 132-133 (Komm, zu Athen. 3,11 Ob) im Athenaios-Kommentar des Casaubonus (s. GK
Kommentar zu 377,1), wo der Begriff διασκευή („Überarbeitung“, „zweite Auflage“ eines literarischen Werks) erörtert wird.
In diesem Zusammenhang weist Casaubonus u. a. auf die jeweils zwei Fassungen des „Amphitryon“ des Dichters Archippos
und des „Autolykos“ des Dichters Eupolis hin; s. auch Komm, zu 469,2-3. Zu letzterem Stück verweist Casaubonus auf Galen
(Gal. in Hippocratis de victu acutorum I 4 [15,424 Kühn]; Corpus Medicorum Graecorum V 9,1, Galeni in Hippocratis de
natura hominis, in Hippocratis de victu acutorum [...], ed. loannes Mewaldt, Georgius Helmreich, loannes Westenberger,
Lipsiae et Berolini 1914 S. 120) und Pollux (Poll. 7,202; ed. Bethe II S. 107). Den ersten „Autolykos” ließ Eupolis 420 v. Chr.
aufführen; das Aufführungsdatum des überarbeiteten Stücks ist unbekannt. Von Menanders „Epikleros” („Erbtochter“) sind
durch Athenaios (Athen. 9,373c) und Harpokration (Harp. s.v. 'Όρον; Harpocrationis Lexicon in decem oratores Atticos,
hrsg. von Wilhem Dindorf, Oxford 1853 Bd. I S. 226 [PCG VI 2 S. 106 testimonium ii]) zwei Fassungen bezeugt, deren
Aufführungsdaten aber nicht ermittelbar sind. - Die Verweise auf die beiden anderen Stellen im Athenaios-Kommentar des
Casaubonus gehören nicht hierher. Möglicherweise ist hier ein Verweis auf Buch IX, Kap. 4, S. 406-407 (Athen. 9,373c) im
Athenaios-Kommentar des Casaubonus weggefallen; dort werden nämlich die zwei Fassungen der „Epikleros“ des Menander
besprochen.
Lit. zum .Autolykos“ des Eupolis: PCG V S. 320-331; NP IV (1998) Sp. 277-278 s.v Eupolis (Heinz-Günther Nesselrath). - Zur „Epikleros“ des Me-
nander: PCG VI 2 S. 106-110; NP VII (1999) Sp. 1215-1219 s.v Menandros (Heinz-Günther Nesselrath).
469,4-6 drammi replicati... denominavansi Διεσκευασμένα, ed έπιδιεσκενασμένα δράματα: „Überarbeitete [sc. Dramen] “
und „neu bearbeitete Dramen“. Die beiden griech. Termini entnahm W. dem von ihm in Anm. 4 zitierten Kommentar des
Casaubonus zu Athen. 3,110b; s. dazu Komm, zu 469,3-4. Dort verweist Casaubonus bezüglich der διεσκευασμένα δράματα
(„überarbeitete Dramen“) auf Athen. 14,663c, wo von der überarbeiteten Fassung der Komödie „Demetrios” des Alexis die Rede
ist, und auf eine Einleitung zu den „Wolken“ des Aristophanes (Aristoph. Nub. hypothesis VI; PCG III 2 S. 214 testimonium
i.), wo die überarbeitete erste Fassung dieser Komödie erwähnt ist. Bezüglich der έπιδιεσκευασμένα δράματα („neu bearbeitete