Parte quarta [:] Riti, Costumi ed Arti · Kommentar 673
507,27 un altro eheproporrb frapoco alNum. 192.: MITextS. 502 Abb. 192; s. Komm, zu 508,25. Zu dem vermeintlichen
κλισίον („Schuppen“, „Stall“) auf diesem Relief äußert sich W. MIS. 253-254 (MITextS. 511).
507,31 fistole coniche, o tubuletti, come li chiama Vitruvio: In seiner Konstruktionsbeschreibung einer Wasserorgel erwähnt
Vitruv (Vitr. 10,8,4-5) mehrfach ,fistulae‘ („Röhren“; „Wasserrohre“). Bislang wurde für das Instrument auf dem Relief zwar
keine bessere Erklärung gefunden als die von W. gegebene, doch hat das Objekt nur wenig Ähnlichkeit mit den im folgenden be-
schrieben Wasserorgeln in Form eines Rundaltares. Wie solch eine Orgel aussah, zeigt ein Mosaik aus Nenning bei Saarbrücken;
vgl. dazu: Eureka! II genio degli antichi, Ausst.-Kat. Napoli 2005 S. 150-153 (Dimitrios Pandermalis).
508,5-6 mit Anm. 3 uno strumento ... descrittopresso Ateneoi Lt. Athenaios (Athen. 4,174d) ist die Wasserorgel ein
Instrument, dessen Pfeifen im Wasser liegen. Letzteres werde durch einen Sklaven in Bewegung gesetzt, wodurch Luft in die
Pfeifen geführt werde mittels Röhren, die von der einen Seite der Orgel zu der anderen durch eben diese Pfeifen führten. Diese
Beschreibung ist allerdings technisch nicht korrekt: Die Orgelpfeifen kamen nicht mit dem Wasser in Berührung, sondern
waren mit einer gewölbten Kammer innerhalb der Orgel verbunden, die im oberen Teil Luft, im unteren Wasser enthielt.
Der Luftdruck in der Kammer wurde mittels einer äußeren Zisterne und einer Pumpe, durch die zusätzliche Luft eingeführt
werden konnte, aufrecht erhalten. Mithilfe von Schiebern wurde dann Druckluft durch die Pfeifen getrieben, wodurch die
Töne hervorgebracht wurden.
Lit.: Martin West, Ancient Greek Music, Oxford 1992 S. 114-118; Michael Markovits, Die Orgel im Altertum, Leiden [u.a.] 2003, S. 400M27.
508,6 mit Anm. 4 quello ehe cipropone Vitruvio: Vitruvs Schrift „de architectura“ („Über die Architektur“) enthält eine
ausführliche Erläuterung der Konstruktion der Wasseorgel (Vitr. 10,8; Buch 10 Kap. 13 in der von W. benutzten Ausgabe; zu
dieser s. Komm, zu 53,19-21).
508,9 mit Anm. 5 un altro autore·. Im Panegyricus des Claudian auf den Konsul Manlius Theodorus (399 n. Chr.) wird
das Funktionieren einer Wasserorgel beschrieben (Claud. carm. 17,316-319): „Und wer mit leichtem Anschlag starke Laute
hervorruft und die unzähligen Töne der ehernen Saat beherrscht und mit spielendem Finger losprasselt und mit Hilfe des
balkenartigen Hebels die innen arbeitenden Wasser zum Singen bringt [...].“ (Übers.: Werner Simon).
Lit.: Claudiani Panegyricus de consulatu Manlii Theodori (carm. 16 und 17), eingeleitet, hrsg., übers, und erklärt von Werner Simon, Berlin 1975
S. 268-273 (Erläuterungen mit Abb.).
508.20 secondo il medesimo autore, un esacordo (Hexacordon): So Vitr. 10,8,2.
508.21 mit Anm. 1-2 asserito da Elio Lampridio, e da Sifilino: Aelius Lampridius (SHA Aelius Lampridius, Heliog.
32,8; Scriptores Historiae Augustae edidit Ernestus Hohl, editio stereotypa correctior, addenda et corrigenda adiecerunt Ch.
Samberger et W. Seyfarth, Leipzig 1965 Bd. I S. 247) beschreibt das würdelose Verhalten des Kaisers Heliogabal, der selbst
sang, tanzte, Flöte und Tuba blies sowie die Pandura und die Orgel spielte. Die Pandura ist ein ursprünglich aus Mesopotamien
stammendes Saiteninstrument. Zu der von W. benutzten Edition der „Historia Augusta“ s. Komm, zu 23,2-3. Der in der
Epitome des Xiphilinos überlieferte Passus des Cassius Dio (Cass. Dio 63,26,4; Cassius Dio, ed. Boissevain III S. 91) schildert,
wie Nero eines Nachts während des Aufstandes des Vindex (68 n. Chr.) in aller Eile die wichtigsten Senatoren und Ritter zu
sich rufen ließ, als hätte er ihnen etwas Wichtiges zu der aktuellen politischen Krise mitzuteilen, und ihnen dann erklärte, er
habe herausgefunden, wie die Wasserorgel lautere und musikalischere Töne hervorbringen könne. Von dieser Episode berichtet
auch Sueton (Suet. Nero 41,4). Zu der von W. benutzten Edition der „Römischen Geschichte“ des Cassius Dio s. Komm, zu
177,24-27.
Lit.: Anne Belis, Neron musicien, in: Comptes rendus des seances de l’Academie des inscriptions et belles-lettres (CRAI) 133, 1989 S. 761.
B
508,25 ilbassorilievo ... notato colNum. 192.: MITextS. 502 Abb. 192; Menanderrelief, Rom, Vatikanische Museen Inv.
9985; Fundort unbekannt. Erstmals im Codex Ursinianus (Mitte 16. Jh.) nachgewiesen, ehemals Rom, Palazzo Rondinini.
Griech. Marmor, mehrfach gebrochen. H. 40 cm, B. 54 cm. 1. Hälfte des 1. Jhs.n.Chr. W.s Deutung des Reliefs hat Gültigkeit;
sie ist inzwischen allerdings im Detail modifiziert worden. Vor allem kann die Figur des sitzenden Mannes heute eindeutig mit
dem Komödiendichter Menander identifiziert werden, nachdem dessen Porträt durch viele Darstellungen bekannt ist. Auch
handelt es sich bei allen drei Masken, entgegen W, um Masken der Komödie. In der Frauenfigur wird heute weiterhin meistens
die Muse der Komödie, Thalia, erkannt, doch wurde auch vermutet, die Figur stelle Glykeria, die Geliebte Menanders, dar.
Die Tür im Hintergrund r. wird heute meist als Tür eines Bücherschranks gedeutet.
Lit.: Friederike Sinn, Vatikanische Museen, Museo Gregoriano Profano ex Lateranense - Katalog der Skulpturen III (Reliefgeschmückte Gattungen)
Wiesbaden 2006 S. 136-145 Kat.-Nr. 38 Abb. 25-26 Taf 34-35; Helbig4 I S. 770-771 Nr. 1069 (Helga von Heintze); Richter, Portraits II S. 229 Nr.
11 Abb. 1525, 1527; Musa pensosa, L’ immagine dell’ intellettuale nelf antichitä, Ausst.-Kat. Rom 2006, hrsg. von Angelo Bottini, Roma 2006 S. 88,
250 Nr. 46; In scaena. Il teatro di Roma antica, Ausst.-Kat. Rom, hrsg. von Nicola Savarese, Rom 2007 S. 70.
507,27 un altro eheproporrb frapoco alNum. 192.: MITextS. 502 Abb. 192; s. Komm, zu 508,25. Zu dem vermeintlichen
κλισίον („Schuppen“, „Stall“) auf diesem Relief äußert sich W. MIS. 253-254 (MITextS. 511).
507,31 fistole coniche, o tubuletti, come li chiama Vitruvio: In seiner Konstruktionsbeschreibung einer Wasserorgel erwähnt
Vitruv (Vitr. 10,8,4-5) mehrfach ,fistulae‘ („Röhren“; „Wasserrohre“). Bislang wurde für das Instrument auf dem Relief zwar
keine bessere Erklärung gefunden als die von W. gegebene, doch hat das Objekt nur wenig Ähnlichkeit mit den im folgenden be-
schrieben Wasserorgeln in Form eines Rundaltares. Wie solch eine Orgel aussah, zeigt ein Mosaik aus Nenning bei Saarbrücken;
vgl. dazu: Eureka! II genio degli antichi, Ausst.-Kat. Napoli 2005 S. 150-153 (Dimitrios Pandermalis).
508,5-6 mit Anm. 3 uno strumento ... descrittopresso Ateneoi Lt. Athenaios (Athen. 4,174d) ist die Wasserorgel ein
Instrument, dessen Pfeifen im Wasser liegen. Letzteres werde durch einen Sklaven in Bewegung gesetzt, wodurch Luft in die
Pfeifen geführt werde mittels Röhren, die von der einen Seite der Orgel zu der anderen durch eben diese Pfeifen führten. Diese
Beschreibung ist allerdings technisch nicht korrekt: Die Orgelpfeifen kamen nicht mit dem Wasser in Berührung, sondern
waren mit einer gewölbten Kammer innerhalb der Orgel verbunden, die im oberen Teil Luft, im unteren Wasser enthielt.
Der Luftdruck in der Kammer wurde mittels einer äußeren Zisterne und einer Pumpe, durch die zusätzliche Luft eingeführt
werden konnte, aufrecht erhalten. Mithilfe von Schiebern wurde dann Druckluft durch die Pfeifen getrieben, wodurch die
Töne hervorgebracht wurden.
Lit.: Martin West, Ancient Greek Music, Oxford 1992 S. 114-118; Michael Markovits, Die Orgel im Altertum, Leiden [u.a.] 2003, S. 400M27.
508,6 mit Anm. 4 quello ehe cipropone Vitruvio: Vitruvs Schrift „de architectura“ („Über die Architektur“) enthält eine
ausführliche Erläuterung der Konstruktion der Wasseorgel (Vitr. 10,8; Buch 10 Kap. 13 in der von W. benutzten Ausgabe; zu
dieser s. Komm, zu 53,19-21).
508,9 mit Anm. 5 un altro autore·. Im Panegyricus des Claudian auf den Konsul Manlius Theodorus (399 n. Chr.) wird
das Funktionieren einer Wasserorgel beschrieben (Claud. carm. 17,316-319): „Und wer mit leichtem Anschlag starke Laute
hervorruft und die unzähligen Töne der ehernen Saat beherrscht und mit spielendem Finger losprasselt und mit Hilfe des
balkenartigen Hebels die innen arbeitenden Wasser zum Singen bringt [...].“ (Übers.: Werner Simon).
Lit.: Claudiani Panegyricus de consulatu Manlii Theodori (carm. 16 und 17), eingeleitet, hrsg., übers, und erklärt von Werner Simon, Berlin 1975
S. 268-273 (Erläuterungen mit Abb.).
508.20 secondo il medesimo autore, un esacordo (Hexacordon): So Vitr. 10,8,2.
508.21 mit Anm. 1-2 asserito da Elio Lampridio, e da Sifilino: Aelius Lampridius (SHA Aelius Lampridius, Heliog.
32,8; Scriptores Historiae Augustae edidit Ernestus Hohl, editio stereotypa correctior, addenda et corrigenda adiecerunt Ch.
Samberger et W. Seyfarth, Leipzig 1965 Bd. I S. 247) beschreibt das würdelose Verhalten des Kaisers Heliogabal, der selbst
sang, tanzte, Flöte und Tuba blies sowie die Pandura und die Orgel spielte. Die Pandura ist ein ursprünglich aus Mesopotamien
stammendes Saiteninstrument. Zu der von W. benutzten Edition der „Historia Augusta“ s. Komm, zu 23,2-3. Der in der
Epitome des Xiphilinos überlieferte Passus des Cassius Dio (Cass. Dio 63,26,4; Cassius Dio, ed. Boissevain III S. 91) schildert,
wie Nero eines Nachts während des Aufstandes des Vindex (68 n. Chr.) in aller Eile die wichtigsten Senatoren und Ritter zu
sich rufen ließ, als hätte er ihnen etwas Wichtiges zu der aktuellen politischen Krise mitzuteilen, und ihnen dann erklärte, er
habe herausgefunden, wie die Wasserorgel lautere und musikalischere Töne hervorbringen könne. Von dieser Episode berichtet
auch Sueton (Suet. Nero 41,4). Zu der von W. benutzten Edition der „Römischen Geschichte“ des Cassius Dio s. Komm, zu
177,24-27.
Lit.: Anne Belis, Neron musicien, in: Comptes rendus des seances de l’Academie des inscriptions et belles-lettres (CRAI) 133, 1989 S. 761.
B
508,25 ilbassorilievo ... notato colNum. 192.: MITextS. 502 Abb. 192; Menanderrelief, Rom, Vatikanische Museen Inv.
9985; Fundort unbekannt. Erstmals im Codex Ursinianus (Mitte 16. Jh.) nachgewiesen, ehemals Rom, Palazzo Rondinini.
Griech. Marmor, mehrfach gebrochen. H. 40 cm, B. 54 cm. 1. Hälfte des 1. Jhs.n.Chr. W.s Deutung des Reliefs hat Gültigkeit;
sie ist inzwischen allerdings im Detail modifiziert worden. Vor allem kann die Figur des sitzenden Mannes heute eindeutig mit
dem Komödiendichter Menander identifiziert werden, nachdem dessen Porträt durch viele Darstellungen bekannt ist. Auch
handelt es sich bei allen drei Masken, entgegen W, um Masken der Komödie. In der Frauenfigur wird heute weiterhin meistens
die Muse der Komödie, Thalia, erkannt, doch wurde auch vermutet, die Figur stelle Glykeria, die Geliebte Menanders, dar.
Die Tür im Hintergrund r. wird heute meist als Tür eines Bücherschranks gedeutet.
Lit.: Friederike Sinn, Vatikanische Museen, Museo Gregoriano Profano ex Lateranense - Katalog der Skulpturen III (Reliefgeschmückte Gattungen)
Wiesbaden 2006 S. 136-145 Kat.-Nr. 38 Abb. 25-26 Taf 34-35; Helbig4 I S. 770-771 Nr. 1069 (Helga von Heintze); Richter, Portraits II S. 229 Nr.
11 Abb. 1525, 1527; Musa pensosa, L’ immagine dell’ intellettuale nelf antichitä, Ausst.-Kat. Rom 2006, hrsg. von Angelo Bottini, Roma 2006 S. 88,
250 Nr. 46; In scaena. Il teatro di Roma antica, Ausst.-Kat. Rom, hrsg. von Nicola Savarese, Rom 2007 S. 70.