Parte quarta [:] Riti, Costumi ed Arti · Kommentar
693
,Dionysos’ von dem Verbum διανύειν („vollenden“) ab; der Gott sei demnach derjenige, der „den Menschen, die ein wildes
Leben führen, alles vollendet.“
523,27-28 mit Anm. 10-1 i simpuli eran ... destinati ad uso sacro ... talche... pretende ...Scaligero: Apuleius (Apul. apol.
18,8) preist die Armut, da sie die Entstehung von Bürgerschaften und Künsten gefördert habe: „Dieselbe Armut hat auch
dem römischen Völk sein Reich von Anbeginn begründet, und darum opfert es bis heute den unsterblichen Göttern in einem
Schöpfgefäß [simpulo] und einem Tiegel aus Ton.“ (Übers.: Jürgen Hammerstaedt). Scaliger (losephi Scaligeri [...] Coniectanea
in Μ. Terentium Varronem de lingua Latina S. 196 Anm. 31, in: Μ. Terentii Varronis opera quae supersunt. In libros de lingua
Latina coniectanea losephi Scaligeri, recognita et appendice aucta. In libros de re rustica notae eiusdem losephi Scaligeri non
antea editae [...], Paris 1573) leitet in seiner Erläuterung das lat. Wort ,simpulum‘(„Schöpfkelle“; „Schöpflöffel“) von dem
,σίφων1 („Rohrleitung“; „Ablauf“; „Schöpfgefäß“) genannten Gefäß ab, das den Griechen aber als Weingefäß gedient habe,
während die Römer das ,simpulum‘ ausschließlich für Opfer gebraucht hätten.
524,3-5 mit Anm. 2 Όρΰοστάδην ... Παρνφοί: Lt. Pollux (Poll. 7,73; ed. Bethe II S. 66) handelt es sich um ein Gewand, das
an beiden Seiten mit einem gewebten Purpursaum versehen ist.
524,8-9 una con una bellisima testa nella villa... Albani: Statuette eines Silen,
Rom, Villa Albani Inv. 704. Marmor. Ergänzt sind beide Arme, sowie mehrere
kleine Fehlstellen. H. 1,07 m. Röm. Arbeit aus der Mitte des 1. Jhs.n.Chr. Rumpf
und Beine der Figur sind mit erhabenen Ringellöckchen bedeckt. Die Figur
variiert einen im Hellenismus geschaffenen, in mehreren Repliken erhaltenen
Figurentypus; s. Schneider a.O. mit Anm. 4.
Bei W.: MIS. 263 (MI TextS. 524)
Lit.: Kat. Villa Albani IV S. 278-283 Nr. 477 Taf. 162-163 (R. Μ. Schneider).
524,9-10 mit Anm. 3 lepersone ehe nel teatro rappresentavano i Sileni: Die Kleidung der Satyrn
ist nach Pollux (Poll. 4,118; ed. Bethe I S. 235-236) das Hirschkalbfell (Nebris) oder das Ziegenfell
(Aige).
II.
524,13 La gemma riferita al Num. 201: MI Text S. 520 Abb. 201; Karneol-Gemme, ein Mann und zwei Mädchen beim
Gelage, Berlin, Antikensammlung FG 6441, ehemals Florenz, Sammlung Stosch. Furtwängler hält den Stein für eine griech.
Arbeit hellenistischer Zeit. W. sieht durch die Darstellung mehrere antike Schriftquellen zum antiken Kottabos-Spiel illustriert.
Außerdem interessiert ihn die Figur der Nike, die den Gelagerten eine Fruchtschüssel bringt. In ihr vermutet er die Darstellung
eines weiblichen Genius des Gelages. Vgl. Description S. 477-478 Nr. V.83.
Lit.: Furtwängler, Antiquarium S. 235 Nr. 6441 Taf. 44.
524.17- 18 mit Anm. 4 versarper terra il resto del vin: Athenaios (Athen. 15,668c) zitiert Kallimachos zur Veranschaulichung
des Kottabos-Spiels: „Viele der Zecher - sie liebten Akontios - gossen den Weinrest aus dem sizilischen Land hin auf die Erde
vom Kelch.“ (Übers.: Claus Friedrich). Die Kallimachos-Verse (Kall. fr. 69; Kallimachos, ed. Pfeiffer I S. 74) stammen aus der
Geschichte von Akontios und Kydippe im 3. Buch der „Aitien“.
524.18- 19 mit Anm. 5 Ευρύθμως wv αγκώνα τίβεσβαι: „Den Ellenbogen zierlich aufsetzen“; bei Euripides (Eur. Cycl. 563) for-
dert der Silen den Kyklopen auf: „Jetzt lege zierlich deinen Arm und trinke dann“ (Übers.: Johann J. Donner, Richard Kannicht).
524,20-21 mit Anm. 6-7 dicevasi Αγκύλη, άπαγκυλοΰν: Zu άγκύλη („Armbeuge“; „Beuge des Handgelenks“) und
άπαγκυλοϋν („abwinkeln“) zitiertW. Athenaios (Athen. 15,667c-d), wo es heißt: „Das Wegschleudern des Kottabos aber
nannten sie ,aus der Krümmung’ [άπ’ άγκύλης] wegen des Krümmens der rechten Hand beim Wegschleudern des Kottabos.
Andere jedoch vestehen unter der ,ankyle’ eine Becherform.“ (Übers.: Claus Friedrich). Eine ähnliche Erläuterung für άγκύλη,
nämlich die Krümmung des Ellbogens oder ein zum Kottabos-Spiel benutzte Gefäßform, geben übereinstimmend Hesychios
(Hesych. s.v. άγκύλη; ed. Latte - Hansen I S. 23,575) und Eustathios (Eust. ad Hom. 11. 2,774; ed. Romana S. 344 [nicht:
744] ,23-24).
524,23-24 il montare a cavallo da mano destra in diversi intagli: So z.B. auf der Gemme MI TextS. 526 Abb. 202.
524,25-26 in molte statue, e particolarmente in quelle di Bacco e d’ Apollo: W. verweist auf den Sarkophag mit dem
musikalischen Wettstreit zwischen Apollon und Marsyas Num. 42 {MI TextS. 210 Abb. 42 mit Komm, zu 213,17). Als
Vergleichsbeispiele für die darauf dargestellte Figur des Bacchus mit hinter dem Kopf ruhender Hand nennt er in MIS. 49
{MI TextS. 214) den Dionysos mit Hüftmantel, Rom, Villa Albani Inv. 757 {GK DenkmälerSir. 326) und die Figur eines
Hermaphroditen in Rom, Villa Albani Inv. 335 {GK DenkmälerSG. 479); dazu s. Komm, zu 214,5 und 214,7.
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,Dionysos’ von dem Verbum διανύειν („vollenden“) ab; der Gott sei demnach derjenige, der „den Menschen, die ein wildes
Leben führen, alles vollendet.“
523,27-28 mit Anm. 10-1 i simpuli eran ... destinati ad uso sacro ... talche... pretende ...Scaligero: Apuleius (Apul. apol.
18,8) preist die Armut, da sie die Entstehung von Bürgerschaften und Künsten gefördert habe: „Dieselbe Armut hat auch
dem römischen Völk sein Reich von Anbeginn begründet, und darum opfert es bis heute den unsterblichen Göttern in einem
Schöpfgefäß [simpulo] und einem Tiegel aus Ton.“ (Übers.: Jürgen Hammerstaedt). Scaliger (losephi Scaligeri [...] Coniectanea
in Μ. Terentium Varronem de lingua Latina S. 196 Anm. 31, in: Μ. Terentii Varronis opera quae supersunt. In libros de lingua
Latina coniectanea losephi Scaligeri, recognita et appendice aucta. In libros de re rustica notae eiusdem losephi Scaligeri non
antea editae [...], Paris 1573) leitet in seiner Erläuterung das lat. Wort ,simpulum‘(„Schöpfkelle“; „Schöpflöffel“) von dem
,σίφων1 („Rohrleitung“; „Ablauf“; „Schöpfgefäß“) genannten Gefäß ab, das den Griechen aber als Weingefäß gedient habe,
während die Römer das ,simpulum‘ ausschließlich für Opfer gebraucht hätten.
524,3-5 mit Anm. 2 Όρΰοστάδην ... Παρνφοί: Lt. Pollux (Poll. 7,73; ed. Bethe II S. 66) handelt es sich um ein Gewand, das
an beiden Seiten mit einem gewebten Purpursaum versehen ist.
524,8-9 una con una bellisima testa nella villa... Albani: Statuette eines Silen,
Rom, Villa Albani Inv. 704. Marmor. Ergänzt sind beide Arme, sowie mehrere
kleine Fehlstellen. H. 1,07 m. Röm. Arbeit aus der Mitte des 1. Jhs.n.Chr. Rumpf
und Beine der Figur sind mit erhabenen Ringellöckchen bedeckt. Die Figur
variiert einen im Hellenismus geschaffenen, in mehreren Repliken erhaltenen
Figurentypus; s. Schneider a.O. mit Anm. 4.
Bei W.: MIS. 263 (MI TextS. 524)
Lit.: Kat. Villa Albani IV S. 278-283 Nr. 477 Taf. 162-163 (R. Μ. Schneider).
524,9-10 mit Anm. 3 lepersone ehe nel teatro rappresentavano i Sileni: Die Kleidung der Satyrn
ist nach Pollux (Poll. 4,118; ed. Bethe I S. 235-236) das Hirschkalbfell (Nebris) oder das Ziegenfell
(Aige).
II.
524,13 La gemma riferita al Num. 201: MI Text S. 520 Abb. 201; Karneol-Gemme, ein Mann und zwei Mädchen beim
Gelage, Berlin, Antikensammlung FG 6441, ehemals Florenz, Sammlung Stosch. Furtwängler hält den Stein für eine griech.
Arbeit hellenistischer Zeit. W. sieht durch die Darstellung mehrere antike Schriftquellen zum antiken Kottabos-Spiel illustriert.
Außerdem interessiert ihn die Figur der Nike, die den Gelagerten eine Fruchtschüssel bringt. In ihr vermutet er die Darstellung
eines weiblichen Genius des Gelages. Vgl. Description S. 477-478 Nr. V.83.
Lit.: Furtwängler, Antiquarium S. 235 Nr. 6441 Taf. 44.
524.17- 18 mit Anm. 4 versarper terra il resto del vin: Athenaios (Athen. 15,668c) zitiert Kallimachos zur Veranschaulichung
des Kottabos-Spiels: „Viele der Zecher - sie liebten Akontios - gossen den Weinrest aus dem sizilischen Land hin auf die Erde
vom Kelch.“ (Übers.: Claus Friedrich). Die Kallimachos-Verse (Kall. fr. 69; Kallimachos, ed. Pfeiffer I S. 74) stammen aus der
Geschichte von Akontios und Kydippe im 3. Buch der „Aitien“.
524.18- 19 mit Anm. 5 Ευρύθμως wv αγκώνα τίβεσβαι: „Den Ellenbogen zierlich aufsetzen“; bei Euripides (Eur. Cycl. 563) for-
dert der Silen den Kyklopen auf: „Jetzt lege zierlich deinen Arm und trinke dann“ (Übers.: Johann J. Donner, Richard Kannicht).
524,20-21 mit Anm. 6-7 dicevasi Αγκύλη, άπαγκυλοΰν: Zu άγκύλη („Armbeuge“; „Beuge des Handgelenks“) und
άπαγκυλοϋν („abwinkeln“) zitiertW. Athenaios (Athen. 15,667c-d), wo es heißt: „Das Wegschleudern des Kottabos aber
nannten sie ,aus der Krümmung’ [άπ’ άγκύλης] wegen des Krümmens der rechten Hand beim Wegschleudern des Kottabos.
Andere jedoch vestehen unter der ,ankyle’ eine Becherform.“ (Übers.: Claus Friedrich). Eine ähnliche Erläuterung für άγκύλη,
nämlich die Krümmung des Ellbogens oder ein zum Kottabos-Spiel benutzte Gefäßform, geben übereinstimmend Hesychios
(Hesych. s.v. άγκύλη; ed. Latte - Hansen I S. 23,575) und Eustathios (Eust. ad Hom. 11. 2,774; ed. Romana S. 344 [nicht:
744] ,23-24).
524,23-24 il montare a cavallo da mano destra in diversi intagli: So z.B. auf der Gemme MI TextS. 526 Abb. 202.
524,25-26 in molte statue, e particolarmente in quelle di Bacco e d’ Apollo: W. verweist auf den Sarkophag mit dem
musikalischen Wettstreit zwischen Apollon und Marsyas Num. 42 {MI TextS. 210 Abb. 42 mit Komm, zu 213,17). Als
Vergleichsbeispiele für die darauf dargestellte Figur des Bacchus mit hinter dem Kopf ruhender Hand nennt er in MIS. 49
{MI TextS. 214) den Dionysos mit Hüftmantel, Rom, Villa Albani Inv. 757 {GK DenkmälerSir. 326) und die Figur eines
Hermaphroditen in Rom, Villa Albani Inv. 335 {GK DenkmälerSG. 479); dazu s. Komm, zu 214,5 und 214,7.