Vorwort
Ein genaues Register der erwähnten oder besprochenen antiken Denkmäler zu fertigen, war Win-
ckelmann bei seinen Anmerkungen über die Geschichte der Kunst des Alterthums (SN 4,4) ein besonde-
res Anliegen. Er hoffte, mit einem solchen topographischen Register Italien-Reisende zu unterstützen,
die mit seinem Hauptwerk, der Geschichte der Kunst, in der Hand Erläuterungen zu den wichtigsten
der schier unübersehbaren antiken Kunstwerke in Rom und Italien suchten. Er schrieb an seinen
Dresdner Verleger Walther am 18. Januar 1766 (Br. III Nr. 754 S. 154): „Sonderlich aber müßte ein
Register der in der Geschichte angeführten alten Denkmale [verfertiget werden], nach der Art wie ich ein
ähnliches Register zu der Allegorie verfertiget habe. Dieses ist von ungemeinen Nutzen für diejenigen wel-
che Rom sehen, damit diese nachlesen können jedesmahl wenn sie ein Pallast oder Villa sehen wollen. Ein
paar Deutsche Reisende fanden nützlich, in Rom selbst sich dieses Register zu verfertigen. Ich werde auch
künftig zu den Anmerkungen über die Geschichte dergleichen Register machen. Wollen Sie auch das Regis-
ter der Materien laßen, wie es ist, so suchen Sie wenigstens das dritte durch einen aufmerksamen Menschen
entwerfen zu laßend
Die Herausgeber der vorliegenden Edition hatten sich bei der Bearbeitung der Geschichte der
Kunst des Alterthums entschlossen, die von Winckelmann dort erwähnten antiken Objekte und ar-
chäologischen Befunde in einem eigenen Band, separat vom allgemeinen Kommentar zu publizieren,
dem Katalog der antiken Denkmäler (SN4, 2). Dies sollte der Bequemlichkeit des Lesers und Nutzers
dienen, entsprach aber auch der besonderen Rolle der Denkmäler in Winckelmanns Kunstgeschich-
te; sie sind „der Ausgangspunkt und zugleich das Ziel der Erörterung, sie erscheinen als Zeugnisse, die
der literarischen Überlieferung gleichrangig, teilweise sogar überlegen sind.“ (SN4, 2 S. 11). Viele der
von Winckelmann zitierten Denkmäler waren jedoch im Laufe der Zeit zu Unbekannten geworden, da
nicht wenige der Sammlungen, zu denen sie gehörten, aufgelöst und ihre Bestände über Europa und
Nordamerika verstreut wurden. Deshalb war es auch notwendig, zwei verschiedene Register anzulegen,
ein topographisches Register der Antiken zur Zeit Winckelmanns (wie Winckelmann es selbst im Auge
hatte) und ein weiteres, das die heutigen Aufbewahrungsorte verzeichnet, beide bei größeren Samm-
lungen unterteilt nach Kulturen (ägyptische, orientalische, etruskische, griechisch-römische Kultur)
und den damaligen und den heutigen ikonographischen Bezeichnungen. Weitere Unterteilungskate-
gorien waren Objekte der Architektur und Gattungen der bildenden Kunst und des Kunstgewerbes.
Beim Fortschreiten unserer Edition wurden zahlreiche weitere Denkmäler verifiziert, so etwa bei
der Bearbeitung der Schriften zur Architektur, der Monumenti antichi inediti, der Stoschschen Gem-
men, der Allegorie-Schrift wie auch der Dresdner und Römischen Schriften. Alle diese Denkmäler wer-
den jetzt zu unserem ca. 6 000 Einträge umfassenden Gesamtregister vereint, einer eindrucksvollen
Zusammenschau von Winckelmanns Antikenkenntnis. Ergänzt werden die beiden Hauptregister von
separaten Registern zur antiken Numismatik und den antiken Inschriften. Die Zitate in den Regis-
tern beziehen sich jeweils auf unsere Kommentare; von dort gelangt man am schnellsten zu weiteren
Informationen.
Zu bemerken bleibt Folgendes: Auf die bereits im Katalog der antiken Denkmäler (SN 4, 2) auf-
geführten Werke wird mit der dortigen Katalognummer verwiesen. Im Register zu den Bänden der
Ein genaues Register der erwähnten oder besprochenen antiken Denkmäler zu fertigen, war Win-
ckelmann bei seinen Anmerkungen über die Geschichte der Kunst des Alterthums (SN 4,4) ein besonde-
res Anliegen. Er hoffte, mit einem solchen topographischen Register Italien-Reisende zu unterstützen,
die mit seinem Hauptwerk, der Geschichte der Kunst, in der Hand Erläuterungen zu den wichtigsten
der schier unübersehbaren antiken Kunstwerke in Rom und Italien suchten. Er schrieb an seinen
Dresdner Verleger Walther am 18. Januar 1766 (Br. III Nr. 754 S. 154): „Sonderlich aber müßte ein
Register der in der Geschichte angeführten alten Denkmale [verfertiget werden], nach der Art wie ich ein
ähnliches Register zu der Allegorie verfertiget habe. Dieses ist von ungemeinen Nutzen für diejenigen wel-
che Rom sehen, damit diese nachlesen können jedesmahl wenn sie ein Pallast oder Villa sehen wollen. Ein
paar Deutsche Reisende fanden nützlich, in Rom selbst sich dieses Register zu verfertigen. Ich werde auch
künftig zu den Anmerkungen über die Geschichte dergleichen Register machen. Wollen Sie auch das Regis-
ter der Materien laßen, wie es ist, so suchen Sie wenigstens das dritte durch einen aufmerksamen Menschen
entwerfen zu laßend
Die Herausgeber der vorliegenden Edition hatten sich bei der Bearbeitung der Geschichte der
Kunst des Alterthums entschlossen, die von Winckelmann dort erwähnten antiken Objekte und ar-
chäologischen Befunde in einem eigenen Band, separat vom allgemeinen Kommentar zu publizieren,
dem Katalog der antiken Denkmäler (SN4, 2). Dies sollte der Bequemlichkeit des Lesers und Nutzers
dienen, entsprach aber auch der besonderen Rolle der Denkmäler in Winckelmanns Kunstgeschich-
te; sie sind „der Ausgangspunkt und zugleich das Ziel der Erörterung, sie erscheinen als Zeugnisse, die
der literarischen Überlieferung gleichrangig, teilweise sogar überlegen sind.“ (SN4, 2 S. 11). Viele der
von Winckelmann zitierten Denkmäler waren jedoch im Laufe der Zeit zu Unbekannten geworden, da
nicht wenige der Sammlungen, zu denen sie gehörten, aufgelöst und ihre Bestände über Europa und
Nordamerika verstreut wurden. Deshalb war es auch notwendig, zwei verschiedene Register anzulegen,
ein topographisches Register der Antiken zur Zeit Winckelmanns (wie Winckelmann es selbst im Auge
hatte) und ein weiteres, das die heutigen Aufbewahrungsorte verzeichnet, beide bei größeren Samm-
lungen unterteilt nach Kulturen (ägyptische, orientalische, etruskische, griechisch-römische Kultur)
und den damaligen und den heutigen ikonographischen Bezeichnungen. Weitere Unterteilungskate-
gorien waren Objekte der Architektur und Gattungen der bildenden Kunst und des Kunstgewerbes.
Beim Fortschreiten unserer Edition wurden zahlreiche weitere Denkmäler verifiziert, so etwa bei
der Bearbeitung der Schriften zur Architektur, der Monumenti antichi inediti, der Stoschschen Gem-
men, der Allegorie-Schrift wie auch der Dresdner und Römischen Schriften. Alle diese Denkmäler wer-
den jetzt zu unserem ca. 6 000 Einträge umfassenden Gesamtregister vereint, einer eindrucksvollen
Zusammenschau von Winckelmanns Antikenkenntnis. Ergänzt werden die beiden Hauptregister von
separaten Registern zur antiken Numismatik und den antiken Inschriften. Die Zitate in den Regis-
tern beziehen sich jeweils auf unsere Kommentare; von dort gelangt man am schnellsten zu weiteren
Informationen.
Zu bemerken bleibt Folgendes: Auf die bereits im Katalog der antiken Denkmäler (SN 4, 2) auf-
geführten Werke wird mit der dortigen Katalognummer verwiesen. Im Register zu den Bänden der