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Maine de Biran bis zu Giryau und Bergson —, das sucht im Willen das innerste
Wesen, das Sein und den Sinn aller Wirklichkeit. Können wir uns wundern,
dass diese Zeit auch die Wahrheit unter den Gesichtswinkel ihrer voluntaristi-
schen Betrachtungsweise stellt, — dass sie fragt, welche Rolle in der allumfas-
senden Entladung des Willens, als die wir die gesamte Erscheinungswelt ver-
stehen sollen, unser Wille zur Wahrheit, der alle unsere Erkenntnis bestimmt,
zu spielen berufen ist?
Ist aber dies die Frage, so liegt ihre erste Antwort auf dem Gebiet der
Psychologie: und wir begreifen, dass das Wahrheitsproblem diese Formulierung
angenommen hat, umsomehr, wenn wir bedenken, dass wir eben aus den Jahr-
zehnten herkommen, in denen die Psychologie neben der Geschichte der Philo-
sophie als das traurige, das traurigere Surrogat der Philosophie selbst galt. So
sehr diese Phase, deren künstlich erhaltene Überbleibsel leider noch hie und
da an den Universitäten, und fast nur noch an ihnen, hängen geblieben sind, in
der lebenskräftigen Entwicklung der heutigen Philosophie überwunden ist, so
selr- hahpn wir mit ihren Nachwirkungen in der Problemstellung und in der da-
rechnen.
; aber stellt den Willen zur Wahrheit in den
menschlichen Trieb- und Begierdelebens ein,
: dessen entwicklungsmässig jede einzelne
andern und in diesen Beziehungen erwächst
chen Zusammenhang, durch den, indem eines
in stetem Austausch, in wechselnder Über-
^ertens Mittel zu Zwecken und Zwecke zu
b, dass der Wille zur Wahrheit keineswegs
ursprünglichen Wertungen gehört. Vorstel-
ungewollt bei unserer elementaren Wechsel-
uns lieb und unlieb vermöge der Beziehung
efangenen Gefühlen und Bedürfnissen; ihr
er der ersten Anlässe zu dem ästhetischen
" ihr Wahrheitswert ist dem Menschen zu-
3t die Erfahrung des Lebens belehrt darüber,
iesen Wertunterschied des Wahren und Fal-
n die wahren Vorstellungen für uns die Be-
vor =_
groE
Maine de Biran bis zu Giryau und Bergson —, das sucht im Willen das innerste
Wesen, das Sein und den Sinn aller Wirklichkeit. Können wir uns wundern,
dass diese Zeit auch die Wahrheit unter den Gesichtswinkel ihrer voluntaristi-
schen Betrachtungsweise stellt, — dass sie fragt, welche Rolle in der allumfas-
senden Entladung des Willens, als die wir die gesamte Erscheinungswelt ver-
stehen sollen, unser Wille zur Wahrheit, der alle unsere Erkenntnis bestimmt,
zu spielen berufen ist?
Ist aber dies die Frage, so liegt ihre erste Antwort auf dem Gebiet der
Psychologie: und wir begreifen, dass das Wahrheitsproblem diese Formulierung
angenommen hat, umsomehr, wenn wir bedenken, dass wir eben aus den Jahr-
zehnten herkommen, in denen die Psychologie neben der Geschichte der Philo-
sophie als das traurige, das traurigere Surrogat der Philosophie selbst galt. So
sehr diese Phase, deren künstlich erhaltene Überbleibsel leider noch hie und
da an den Universitäten, und fast nur noch an ihnen, hängen geblieben sind, in
der lebenskräftigen Entwicklung der heutigen Philosophie überwunden ist, so
selr- hahpn wir mit ihren Nachwirkungen in der Problemstellung und in der da-
rechnen.
; aber stellt den Willen zur Wahrheit in den
menschlichen Trieb- und Begierdelebens ein,
: dessen entwicklungsmässig jede einzelne
andern und in diesen Beziehungen erwächst
chen Zusammenhang, durch den, indem eines
in stetem Austausch, in wechselnder Über-
^ertens Mittel zu Zwecken und Zwecke zu
b, dass der Wille zur Wahrheit keineswegs
ursprünglichen Wertungen gehört. Vorstel-
ungewollt bei unserer elementaren Wechsel-
uns lieb und unlieb vermöge der Beziehung
efangenen Gefühlen und Bedürfnissen; ihr
er der ersten Anlässe zu dem ästhetischen
" ihr Wahrheitswert ist dem Menschen zu-
3t die Erfahrung des Lebens belehrt darüber,
iesen Wertunterschied des Wahren und Fal-
n die wahren Vorstellungen für uns die Be-
vor =_
groE