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Über die gegenwärtige Lage und Aufgabe der Philosophie. ZZ

wie die naturwissenschaftliche Erscheinung, die sich die
wertfreie Weltansicht nennt. Von der einen wissen wir
mit demselben Rechte und mit denselben Grenzen, wie
von der andern.

Wer sich diese Bedeutung nnd dies Verhältnis der
beiden Weltordnungen, denen der Mensch sich eingestellt
findet, znm vollen Bewußtsein gebracht hat, muß in der
letzten Einheit, welche das Denken für beide verlangt, das
höchste Problem der Philosophie finden, und so wird auch
die Religionsphilosophie im Zusammenhange einer solchen
Gestaltung des kritischen Denkens sich auf die Frage kon-
zentrieren, wie die Welt der Gesetze und die Welt der
Werte, das Reich des Mnssens und das Reich des Sollens
in einer höchsten geistigen Einheit verbunden sind. Das
ist in den begrifflichen Zusammenhängen, die ich hier an-
gedeutet habe, der Punkt, an welchem die philosophische
Erkenntnis das letzte und unergründliche Geheimnis aller
Wirklichkeit wie unseres persönlichen Lebens berührt.
 
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