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Winkopp, Peter Adolph
Ueber die Verfassung von Mainz oder Vergleich des alten und neuen Mainz: [Geschrieben am 24. November 1792.] — Deutschland, 1792 [VD18 13447955]

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https://doi.org/10.11588/diglit.30619#0012
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rie würden, wenn diese sie — reichlicher lohn»
ten? *) Da Sie also hinlängliche und überwie-
gende Grunds haben, dem Bürger, dessen Fremid
Sie zu sein hcnchlen, die reine Wahrheit zu ver-
hehlen , und den unter dem Despotismus der
Frejhcitsritter seufzenden guten Mainzern nicht
gestatten, ihrem gepreßten Herzen Luft zu ma-
chen , so werden Sie es einem biedern Deutschen
«varlich nicht verüblen, wenn er die Lücken aus-
zufüllen sucht, welche Sie in Ihrem Bürger-
freunde ließen Ich bin frcilich nicht so glück-
lich, mit Un p a rth e i li ch kei t prahlen ju
jönnen.
Ich gestehe Ihnen vielmehr offenherzig, daß
ich für die ältere Verfassung partheiisch bin.
Wenn mich aber diese Parthcilichkeit nur nicht
dahin verleitet, Ma6)tsprüche für bewiesene Wahr-
heit, Lügen für Thatsachen, und Verlaumdungen
für gegründete Vorwürfe zu verkaufen, so darf,
dünkt mich, jeder gute Bürger schon mit meiner
«ingestandenen Parth e i l ich k ci t zufrieden sein.
Wenn Burger und Landmann in einem
Staate aller Sicherheit der Person und des Ei-
genthums genießen, wenn sie in den Mitteln,
Neichthum und Wohlstand zu gewinnen, nicht
gcstöhrt werden, sondern der Fürst durch seine
politische Verbindungen und Bedrutenheit diese

Unter vielen Beweisen nur einen. Bkeßmann,
sonst Hofmeister bei den; Hannöverischen Gesanden,
fand eure Zeitlang sein Brod nur dadurch, daß er
die emigrirten Franzosen deutsch lehrte. Sie bezahl-
ten ihn reichlich, und er war der Speichellecker im
Hause des Duo cle Qrammcmt, wie jeder Mainzer
weiß. Jzr wird dieser Ausländer, dieser ganz unbe-
deutende Mensch, der von politischen Geschäften
gewiß gar nichts weiß, Sekretär General der neuen
Regierung. — Natürlich, er ukJakobin und We-
dekinds Freund. Dergleichen Herren nähren sich
von den Fürsten und sogenannten Aristokraten, so lang
es gehen mag, rheils um alles nuszuspivniren,
theils damit die Gesellschaft der propazauciader
Jakobiner das fre m d e Geld zu eignen Absichten
brauchen kann.
 
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