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With, Karl
Japanische Baukunst — Bibliothek der Kunstgeschichte, Band 10: Leipzig: Seemann, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.61141#0008
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zentrieren oder nach der Höhe zu steigern. So ent-
stehen die ausgedehnten Tempel- und Klösterkom-
plexe (Schema siehe in Chamberlain, Handbook of
Japan); umzogen von einer zweifachen Ummaue-
rung, die die Hauptgebäude zu einem besondern
Teil zusammenschließt oder die mehr weltlichen und
klösterlichen Bauten von der Außenwelt abtrennt
(Abb. 4); oftmals zu einem Wandelgang ausgebaut
und überdacht, oftmals auch direkt an vereinzelte
Gebäude anschließend, immer von Toren unter-
brochen (Abb. 5), von denen die wichtigsten an der
Süd- oder Ostseite liegen. Das Hauptgebäude ist
das Kondo (Abb.1,2) die goldene Halle; anschließend
das Kodo, die Predigthalle, denen etwa bei shintoisti-
schen Tempeln das Honden und Haiden entsprechen.
Während derbuddhistischeHaupttempel einen wah-
ren Märchenwald von Götterbildern beherbergt, be-
findet sich im shintoistischen wohlverwahrt nur das
heilige Schwert und der heilige Spiegel. Neben dem
Stiftertempel, dem Glocken- und Trommelturm,
die meist symmetrisch angeordnet sind, sowie der
Bücherei, der Gaben-undVotivhalle und dem Schatz-
turm, ist besonders die Pagode-To-, die auf die in-
dische Form, bezw. Bedeutung von Dagoba oder
Stupa zurückgeht und als solcher ein reiner Gedenk-
bau, Wahrzeichen oder ein Reliquienmonument ist,
zu nennen. Beim shintoistischenTempel kommen an
Gebäudearten noch das Brunnenhaus, der Stall für
das heilige Pferd und die Nobühne hinzu. Außerdem
umfaßt der Tempelkomplex die wechselnde Anzahl

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