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Der wahre Jakob: illustrierte Zeitschrift für Satire, Humor und Unterhaltung — 49.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.8266#0241
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„Oer <Hahre Jacob" erscheint 14tägig an jedem »»«M M m M Bezugspreis für Deutschland; Einzelnummer 40 pf.

zweiten Sonnabend. Hllc postanstalten, Buchhand- | f C ■dS£OI9 ftcdakt: Berlin SRI 68, Hindenstr.3. Verantworte f.d

iungen und der Verlag nehmen Bestellungen an w w j'm+m'-mr ^ redaktionellen Eeil Friedrich Mendel,Bln.-friedenau

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_und alle Knnoncen-Expeditionen. — Verantwortlich für den Inseratenteil: J*Iax podubrin, Berlin ff «3. — Erfüllungsort Berlin-Mitte._

Fabel

Die Tiere waren der
Herrschaft des Lö-
wen müde. Wie
aber sollten sic wohl
dem Mächtigen sei-
ne Macht nehmen?

„Zusammenhalten",
sagte der Fuchs.

Man beschloß, zu-
sammenjuhalten.

Der Löwe zerriß ei-
nige Ochsen. Man
beweinte die Opfer.

Er fraß noch ein
Schaf.

Dann war sein Ma-
gen voll und er troll-
te sich zum Ruhe-
platz.

„Jetzt ist er reif für
unser Werk."

Als der Löwe sich zur
Ruhe gelegt hatte,
erschiencnalleTiere,
um ihrem Werke einen Anstoß zu geben, denn der Löwe sollte fallen.
„Eigentlich ist es schade um ihn", sagte eine Ziege. „Er hat eine
schöne Mähne."

„Und schreitet majestätisch", echote die Kuh.

Der Bär aber dachte manches fetten Dissens, der ihm vom Löwen hin
geworfcn wurde.

„Uns geht die ganze
Sache nichts an",
sagten dieDögel und
dachten nicht daran,
daß eS auch Adler
gibt. So gingen die
Meinungen hin und
her, bis der Löwe
erwachte und ein
schreckliches Blut-
bad anrichtete.

Der Fuchs klagte es
dem Menschen.

„So dumm sind die
Tiere, daß sie ihre
Schmach nicht mer-
ken."

„Beruhige Dich",
sagte der Mensch,
„die Tiere haben
menschlich gehan-
delt."

In tiefem Sinnen
ging der Fuchs da-
von.

Der kleine Philosoph

„Nun. meine lieben Kinder", begann die Lehrerin, „was ist cS, was
wir in diesem Leben am meisten brauchen, um glücklich zu sein?"

„Die Dinge, die wir nicht haben!" rief der Helle Junge auf der
letzten Dank.

Rückkoppelung

Zeichnung von HanS Rewair

oder der moderne Folterapparat!

Beim Friseur

Zeichnung von Lothar Reiz

„Nein, bitte nickt diefe Seife!“

„über, mein fjerr, lie hat doch einen io
feinen, dezenten Geruch!“

„Das ift es ja eben! Meine ffrau glaubt
es dock nickt, daß er von der Ralierfeife
herkommt!“

Eifersüchtiges Reim-Geschüttel

Mich lud rin Mann vom Dopen ein
Iu sich, zu einem Ochsenbein,

Wobei ich neben seiner Frau saß,

(Ganz nebenbei — es war ein Saufraß!)
Er sieht mich an — da faßt mich Grauen,
Ich glaub' — er reißt in Stücke mich.

Was kümmern denn als Gast mich Frauen?
Sein Knock-out ist kein Mückenstich.

*

Der arme Mann

„Warum hast Du denn Deinem Hund den
Namen.Magen' gegeben?"

„Weil er immer bellt und knurrt!"

*

Justiz

„Den Fememördern jede Bequemlichken.
Damit sie standesgemäß sitzen können!"

*

Das gute Herz

„Helfen Sie mir, Herr, ich habe keinen
Pfennig in der Tasche!"

„Aber gern, hier haben Sie den Pfennig!"

DerHundmitdem guten Gedächtnis

Zeichnung von Lothar Reij

Die Schaufpielerin Kitty liebt kleine Runde

Kitty hat febon über zwanzig gehabt.

Einen nach dem anderen.

„ÖJarum behalten Sie nicht lieber einen Rund,
weshalb wecbleln Sie immer?1
„Ja, leben Sie“, knabbert Kitty einen Cake,
„wenn man einen Rund ein halbes Jahr
hat und geht mit ihm über die Straße,
wedelt er alle Rerren an!“

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