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Der wahre Jakob: illustrierte Zeitschrift für Satire, Humor und Unterhaltung — 49.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.8266#0304
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Deutsche Ausgabe der „Prawda“ (zu deutsch: „Die Wahrheit“)

Nr. 200 Moskau Berlin, den 29. September 1928 Jalirg. 1928

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Sensationelle Enthüllung!

Die Rote Armee eine Geiieimorganisation Hermann Müllers!

Schwere Seuche in der Roten Armee! — Krankheitserreger festgestellt: Bacillus
sozialdemocraticus militans!— Zwölf Flaschen Bazillen-Kultur durch Stampfer
eigenhändig über Leningrad abgeworfen! — Das Manifest des Ekki!

Wie die Enfdedfung des WelfsKandals
zustande kam!

(Telegramm unseres Sonderberichterstatters)

An alle Sektionen der Ili. internationale!

Welt-Manifest

zur sozialdemokratischen Verseuchung der Roten Armee.

Moskau, den 29. September.

Ein herrlicher Sommertag
blaute über den irisch auf-
geworfenen Gräbern der GPU.,
russischen Schollenduft weit-
hin verbreitend. Einige Rab-
selkori, von der frecher und
frecher werdenden Klasse
der Großbauern in viehischer
Weise ermordet, saßen im
Cafö Liebknecht und tranken
friedlich ihren Morgenkaffee.

Nichts schien darauf zu deu-
ten, daß die nächsten Stunden
die Aufdeckung eines der
größten Weltskandale
bringen sollten.

Und doch —

Plötzlich bog um die Ecke

zählenden Publikum vor die
Nase haltend.

Nach der glaubwürdigen
Angabe der Buffetdame Ge-
nossin Nastasja Iwanowa han-
delte es sich um eine Abtei-
lung der Roten Armee, die
zur Parade marschierte.

Es war also Tatsache: Die
Rote Armee war be-
waffnet!

Die Trage erhebt sich: w i e
konnte das geschehen?

Ihr Korrespondent begab
sich sofort, die Zahlung des
Morgenkaffees der eben er-
wähnten Genossin Iwanowa
überlassend, zu seiner Pro-
minenz dem Genossen Bu-
cha rin, der allein berufen

Parade der Roten Armee!

(Siehe den Artikel des Gen. Bucharin)

ein Trupp uniformierter Män-
ner, im Gleichschritt mar-
schierend, alle Zeichen mili-
tärischer Organisation vor-
weisend, Waffen in schamloser
Weise einem nach Tausenden

erschien, über die unerhörte
Entdeckung zuverlässige An-
gaben zu machen. Nachfolgend
geben wir die Auslassungen
des Genossen Bucharin wie-
der.

Arbeiter der Welt!

Es ist den Sozialdemokra-
ten gelungen, Kriegsmaterial
modernster Art in ungeheuren
Mengen in die Rote Armee,
die friedliche Touristen-Ver-
einigung des ersten Arbeiter-
staates der Welt, einzuschmug-
geln (siehe den aufklärenden
Artikel des Genossen Bucha-
rin in der vorliegenden Num-
mer der „Prawda“).

Das Gift der Sozialdemo-
kratie ist in den Körper der
Sowjet-Union eingedrungen.

Es erhebt sich die Frage,
was da zu machen ist. Sollen
wir das Gift entfernen?
Sollen wir die Ge-
wehre, Kanonen und
Kriegsschiffe an die

Sozialdemokraten,
unsere geschworenen
Feinde, zurück geben?

Wir denken nicht
daran!

Wir werden die Waffen
nicht zurückgeben, wir wer-
den sie behalten!

Das wird die beste
Schädigung der So-
zialdemokratie sein!

ln Ansehung des hehren
Ziels der Schädigung und
schließlichen Vernichtung der
Sozialdemokratie rufen wir:

Es lebe der bewaffnete Bol-
schewismus!

Moskau, 1. September 1928.
Das Exekutiv-Komitee
der III. Internationale.

Die Einsdimuggelung von Waffen in die
Rofc Armee.

Ein Gaunerstüc

Niemand kann es über-
raschen, daß nach den gigan-
tischen Leistungen der Bol-
schewik! — es gelang uns in
10 Jahren, die Produktions-
Ziffern der bourgeoisen Wirt-
schaft auf russischem Boden
entscheidend zu drücken —
die Sozialdemokratie
zu energischem Vorstoß
gegen die Sowjetmacht an-
setzen würde. Diese feile
Schutztruppe des imperialisti-
schen Kapitals, der ihre Mit-
glieder in ungeheuren Scharen
davonlaufen, organisiert, ge-
stützt auf die Millionenmassen
ihrer Anhänger, den Krieg
gegen die Sowjetunion.

Sie kann natürlich —
soviel hat auch der Renegat

k. Von N. Bucharin.

Kautsky von der Dialektik der
Geschichte begriffen— einen
Kriegnurdannführen,
wenn sie einenKriegs-
g e g n e r hat!

Daß die Sowjet-Union eine
streng pazifistische Organi-
sation darstellt, daß sie Ka-
nonen. Gewehre, Kriegsschiffe
und Gasgranaten aufs tiefste
verabscheut und alles tut, um
sie, falls sie auf solche Be-
stände in ihren Magazinen
stößt, von russischem Boden
entfernt und weit, von Moskau
und Leningrad, beispielsweise
in Stettin, an Leute abgibt, die
würdig sind, das von jedem
guten Bolschewiken verab-
scheute Zeug aufgehalst zu
bekommen, das ist natürlich

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