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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 18.1944

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Nr. 1 (15. Januar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.48237#0005
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194

D I E

FÜR KRIEGSDAUER VEREINIGT MIT „KUNSTRUNDSCHAU“


scheint während der Kriegsdauer jeden
des Monats im Weltkunst-Verlag, Nauen
Berlin, Potsdamer Straße 54. Bankkonto: Deutsche
nk. Depositen-Kasse M, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 115.
W E L T KUNST-VERLAG
Nauen b. Berlin. Potsdamer Str. 54
Telefon: 311
Postscheckkonto: Berlin 1180 54; Wien 1147 83; Den
Haag 1455 12; Paris 1700 15: Prag 592 83; Zürich 8159.
Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buch-
händlern. Semester für Deutschland inklusive Postzustellung
RM 4.50; für das Ausland (nur im Umschlag) RM 5.50.
Galerie Haberstock - Berlin W 62 - Kurfürstenstraße 59
Fernsprecher: 21 17 64 und 21 17 88 zwischen Lützowplatz und Noliendorfplatz, an der Einemstraße
sucht ständig zu kaufen: Meisterwerke der Malerei des 15. bis einschließlich 19. Jahrhunderts

Raum konzentriert, hat äußerlich durch

U n ve r w ii st I i < *1i er
Kunsthandel

f Der Berliner Kunsthandel, seit langem auf
Fem Raum konzentriert, hat äußerlich durch
• 1 errorangriffe auf die Reichshauptstadt
Geblichen Schaden gelitten. Dies bezieht sich
allem auf die Baulichkeiten und Räumlich-
yen, in denen die Kunsthandlungen unter-
bracht waren, also die äußere Hülle, die so
eie Gewerbezweige heute entbehren müssen,
► n >n Notquartieren und Ausweichstellen wieder
k rem Berufsleben nachgehen zu können. Wie
der materielle und ideelle Schaden durch
^■frnichtung von Kunstgut-ist, kann im Augen-
konkret kaum übersehen werden. Daß
^Jc‘es’ namentlich das, was der äußeren
L‘koration der Geschäfte und der „Kulisse“
ei|te, als verloren gelten muß, ist zweifellos,
obei nicht übersehen werden darf, daß es sich
ub. ibei zu einem großen Prozentsatz um unver-
rufliche Ware und sog. „Ladenhüter“ gehandelt
iben dürfte. Denn nachdem die Methoden der
Binde erkannt waren, hat wohl jeder vernünf-
ge Händler seine wirklichen Werte, sein
~*8entlichÄ' Lager, in irgendeiner Weise vor-
’rglich geschützt gehabt, sei es durch Ver-
a'ung und Verlagerung, sei es durch Ein-
'nkerung und Einkellerung, wobei naturgemäß
besonders unglücklich gelagerten Fällen auch
otzdem hin und wieder ein Schaden eingetreten
4 Jedenfalls hat eine Umfrage bei verschie-
den Berliner Händlern ergeben, daß die
us/^ntlichen Bestände erhalten geblieben sind,
nge11^ die vielen, teils humorvoll-optimistisch
sterphaltenen Anschriften an den betreffenden
’9e ausern beweisen, daß der Unternehmergeist
, !,d das rasche Improvisationstalent der Berliner
llch unter dem Eindruck des Terrors Mittel
2£bnd Wege gefunden haben, um das Geschäfts-
—den im vollen Umfange aufrechtzuerhalten.
,enn vielleicht auch die äußere Form nicht
□liehr jene gewohnte Gepflegtheit aufzuweisen
ah die Hauptsache bleibt, daß der innere
05’etrieb funktioniert. Und der Berliner Handel
/ar ja schon immer, nach den Auswüchsen der
! mations- und Nachinflationsjahre, einer ge-
——'ssen Nüchternheit des äußeren Rahmens
“'cneigt, sodaß die vorübergehende psycholo-
O. ;1Sche Umstellung keine wesentlichen Schwie-
65 ’Skeiten bereitet. So setzt er auch in dieser
■eit dem Dämon der Verwüstung den Geist der
e Jnverwüstlichkeit entgegen.


Paulus Moreelse: Die blonde Schäferin. 63X75,5 cm, signiert u. datiert
Im Besitz der Galerie Haberstock, Berlin (Foto: Privat)

Hochkonjunktur
vor 80 Jahren
In dem reich illustrierten, vornehm aus-
gestatteten „Universum und Buch der Kunst“
Neue Folge, HI. Band, das um 1860 in der „Eng-
lischen“ (!) Kunstanstalt von A. H. Payne in
Leipzig erschienen ist, finden wir folgende Notiz:
„Es ist eigentümlich, welche hohe Preise
manche Gemälde erreichen, je nachdem sich die
Liebhaber dazu finden. Vor einiger Zeit wurde
die wertvolle Bildergalerie des verstorbenen
Baron von Mecklenburg in Paris öffentlich ver-
steigert. Dabei wurde ein Pferdemarkt von
Wouwermanns, welches der Verstorbene bei
der Versteigerung der Galerie der Herzogin
von Berry im Jahre 1837 für 36 000 Fr. an sich
brachte, vom Marquis Hertford für die Summe
von 80 000 Fr. gekauft. Dieser Marquis ist der-
selbe, der nach dem Tode des Marschalls Soult
der französischen und russischen Regierung
einen Murillo streitig machte und den Preis
dermaßen in die Höhe trieb, daß die beiden
Regierungen sich für besiegt erklärten und dem
glücklichen Millionär das Gemälde überließen.
Bei der Versteigerung des Museums des Mar-
schalls Sebastian! kaufte er zwei Vasen aus
Porzellan von Sevres für den Preis von
3000 Pfund und für ein Gemälde von Boucher,
welches der Familie Orleans gehörte, gab er
5000 Guineen. — Ein schönes Gemälde von
Hobbema wurde um 73 000 Fr. verkauft. Man
kann diesem Gemälde ein erhabenes Gefühl und
gewandte Ausführung nicht absprechen, allein
in den Farben vermißt man jede Harmonie, die
wir oft in anderen Gemälden dieses Meisters
zu bewundern Gelegenheit hatten. Das Porträt
des Bürgermeisters Sixt von Rembrandt wurde
von H. Schneider, ehemaligem Minister der
öffentlichen Angelegenheiten, um die Summe
von 28 000 Fr. gekauft. Ein Gemälde von
Huysum, Blumen darstellend, erreichte den
Preis von 13 000 Fr. und das Porträt Philipp
Rubens von seinem Bruder Pierre Paul gemalt,
eigentlich nur eine Etüde, den Preis von
3 200 Fr.“
Für Rembrandt hatte man damals kein rech-
tes Verständnis, auch handelt es sich bei diesem
Bilde nicht um das berühmte aus der Familie
Sixt. Von den übrigen Preisen ist aber zu
sagen, daß sie nach dem heutigen Geldwert
umgerechnet, durchaus nicht niedriger waren
als die auf den Auktionen unserer Zeit. L. F. F.

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