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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 18.1944

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Nr. 5 (15. Mai)
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19^rg. XVIII, Nr. 5 vom 15. Mai 1944

DIE WELTKUNST

'Ortsetzung von S. 1)
T^Weit über die Grenzen des Reiches und weil
, pr unsere Generation hinaus wird die Wir-
0 Jhg dieser vom Führer befohlenen schöpfen-
Den Tat sich erstrecken. Sie beweist bereits
Rte der Welt, daß Deutschland in dem schwer-
en Ringen um die Wahrung seiner Freiheit
M um das Glück seiner Zukunft mehr denn je
-■^n dem Bewußtsein der ihm von der Ge-

schichte zuteil gewordenen kulturellen Sendung
beseelt ist. Denn es besitzt als einziges Volk
der Erde den Willen und die Kraft, gerade an-
gesichts des drohenden Verlustes großartigster
Kunstwerke deren Schönheit und Ewigkeits-
wert mit allen Mitteln und unter Ueberwindung
aller Schwierigkeiten vor dem endgültigen Un-
tergang zu bewahren.

Oscar-Laske-Ausstellung
der Wiener Albertina zum 70. Geburtstag

bie Wiener Albertina ehrte Oscar Laske zu
pnem siebzigsten Geburtstag durch eine um-
äsende Schau seiner Aquarelle und grafischen
—‘"^beiten. Seit den Zeiten der Wiener Sezession
“j’niife man den Vielseitigen, der als Architekt,
faler und Grafiker gleich fruchtbar wirkte, vor
'■em als den heiter beschwingten Schilderer
Msanter Narreteien, der, in allen Weltteilen
■} Hause, mit dem schillernden Glanz emaille-
ftig leuchtender Farben eine Welt des unbe-
Jhwerten Frohsinns beschwor. Im „Narren-
-pnjff“. dem „Paradies“ und der „Arche Noah“,
—großen Hauptwerken dieser Art, lebte —
J Vogelperspektive oder drollig flächenhafter

Projektion gesehen — ein fröhliches Gewimmel
von Mensch und Tier durch den Witz, den
Geist und die farbige Delikatesse eines fantasie-
begabten Zauberers, in dem ein zweiter Ensor
am Werke schien. Auch unter den älteren
Aquarellen ernsthaften Charakters wirken die
Blätter am stärksten, in denen, wie in dem ab-
gebildeten „Begräbnis des Bürgermeisters
Lueger““ bewegte Menschenmassen den Bild-
eindruck bestimmen. Nachdem solche Darstel-
lungen — auch in Radierungen und Lithos —
seinen Ruf als Maler begründeten, war es für
die Oeffentlichkeit eine Ueberraschung, auf der
Albertina-Ausstellung in Laskes Aquarellen einen

intimen Landschafter von hohem Rang kennen
zu lernen, der mit der Unbestechlichkeit seines
scharfen Auges, der absoluten Beherrschung
der Aquarelltechnik und der quellenden Frucht-
barkeit seines Schaffens sich als der legitime
Erbe Rudolf v. Alts erwies. — Neben stark far-
bigen Visionen von seinen vielen Reisen, denen
die fast unglaublich rasche Niederschrift die
ganze Frische des ersten Eindrucks erhielt,
war auf der Ausstellung eine reiche Fülle von
Aquarellen aus der Umgebung Wiens ausge-
breitet, in der man den ganzen Zauber dieser
Landschaft zu allen Jahreszeiten in manchmal
berückender Fassung erlebte. Das abgebildete
Blatt „Vorfrühling in Mauer“ geht allen atmo-
sphärischen Reizen der Stunde zartfühlend nach
und atmet mit den hellbelichteten Fluren und
der im Blau verschwebenden Wolke die tau-
frische Süßigkeit einer Dichtung von Eichen-
dorf. — Die Ausstellung rundete mit Bühnen-
entwürfen und Proben erlesener Buchkunst das
Bild eines in vielen Sätteln gerechten Könners,
dessen vehementem Pinsel man alles glaubt —
außer den siebzig Jahren, die der Kalender ihm
bescheinigt. Dr. Fr. Balke.
Moderne griechische Malerei

Oskar Laske: Mauer bei Wien. Ausstellung: Albertina. Wien.
(Foto: Privat)


Vortrag von Georg Stratigos in München.
In der Münchener Universität sprach auf An-
regung des Auswärtigen Amtes und Einladung
der deutsch-griechischen Gesellschaft der Di-
rektor der Pinakothek Athen, Georg Stratigos.
über „Moderne griechische Malerei“. Gerade
für München war es interessant zu hören, daß
nach der 300jährigen Türkenherrschaft der
große Philhellene, König Ludwig I. von Bayern,
die Keime zur heutigen griechischen Kunst
legte, und daß besonders die Malerei bis zu An-
fang dieses Jahrhunderts aufs engste mit der
Isar-Athens verbunden blieb. Der ausgezeich-
nete Nicolas Gysis war z. B. Professor an der
Münchener Akademie. In späterer Zeit haben
sich die jungen griechischen Künstler mehr und
mehr Paris zugewandt, bis in unseren Tagen
sich ihre Aufmerksamkeit auf das Kunstschaffen
des Großdeutschen Reiches zu richten beginnt,
womit eine Besinnung auf die stolze Tradition
ihres Volkes und dessen nationaler Eigenart
verbunden ist. — Am Schlüsse seines von den
zahlreichen Besuchern warm aufgenommenen
Vortrages veranschaulichte der Redner mit
zahlreichen Lichtbildern nach Werken griechi-
scher Künstler diesen Entwicklungsgang.
L. F. F.
Max Feldbauers lithographisches
Werk iin Historischen Stadt-
inuseiini in München
Diese umfangreiche, höchst sehenswerte Aus-
stellung hat den 75. Geburtstag des Künstlers,
die Beschränkung auf Lithographien, die Luft-


Oskar Laske: Begräbnis des Bürgermeisters Lueger.
Ausstellung: Albertina, Wien. (Foto: Frankenstein)

gefahr zum Anlaß. Uneingeschränkt tritt uns
aber gerade auf diesem Gebiete die Meister-
schaft Feldbauers entgegen. In zentimeterbrei-
ten kurzen Strichen zeichnet er auf den Stein,
und man möchte sie mit Bauklötzen vergleichen,
aus denen die Gebilde gefügt sind. Trotzdem
bleibt der Künstler nicht etwa im Rohen stecken,
sondern erzielt malerische Effekte von uner-
hörter Wucht, Eindringlichkeit und Beseeltheit.
So in den Bildnissen, die in höchst aparter
Weise in die Karikatur spielen, in den Akten
und schließlich und vor allem bei den Pferden,
die er in allen Rassen und Bewegungen mei-
sterlich darstellt. Neben diesen meist großfor-
matigen Blättern stehen die kleinen, köstlichen
Karikaturen, die großenteils als Gelegenheits-
arbeiten entstanden sind. F.
Kitschbekämpfung
in Holland
Auf Veranlassung der niederländischen Kunst-
kammer sollen sämtliche Handlungen, die Bil-
der von zweifelhaftem Kunstwert, d. h. Kitsch,
zu verkaufen pflegen, geschlossen werden.
Diese Maßnahme läßt erkennen, daß die Aus-
wüchse im holländischen Kunsthandel in den
letzten Zeiten erschreckende Formen angenom-
men haben.


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