liahrg. XVIII, Nr. 8 vom 15. August 1944__ DIE WELTKUNST
Sommerausstellung
'n den Vereinigten Werkstätten
‘j in München
Wir haben über diese im Turnus stattfinden-
'■’kn Ausstellungen Münchener Künstler in den
r *iner gehobenen Wohnkultur gewidmeten Räu-
nhen der Vereinigten Werkstätten für Kunst
’p Handwerk gelegentlich der Frühjahrsschau
gerichtet Ihr folgte nun die Sommerschau.
’’9ie ausstellenden Künstler sind im großen
'.'hd ganzen dieselben, und wir erwähnen nur
Einige, die mit besonders einprägsamen Leistun-
gen vertreten sind: Max Feldbauer, Gebhardt-
“ffesterbuchberg, Mayrshofer, Müller-Schnutten-
epch, Th. v. Hötzendorf, A. Q. Jutz, G. J. Buch-
’ 'er, Fritz Hülsmann, C. O. Müller, Paul Padua,
cWoif Thaler, Thöny, O. Geigenberger, A. Lamp-
ihren propagandistischen Einsatz im Kriege.
In weiteren Kojen sind in Originalwerken vor-
wiegend fränkisch-nürnbergischer Künstler so-
wohl die Vorkriegskarikatur, als auch Kriegs-
berichte, Land und Leute in den besetzten Ge-
bieten, ausgestellt.
Atio Breker-Ausstellung
Nachdem vor zwei Jahren in Paris und kurz
danach in Köln eine Gesamtschau von Werken
des Bildhauers Arno Breker gezeigt wurde,
bietet nunmehr eine Ausstellung in Potsdam
auch den Bewohnern und Besuchern der
Reichshauptstadt Gelegenheit, einen Überblick
über das Schaffen des heute 44jährigen Künst-
lers zu erhalten. Sie enthält auch Arbeiten des
ehemaligen rheinischen Steinmetzlehrlings und
Werke aus der Zeit, wo Breker in Düsseldorf
""■Saias Boursse: Interieur. Erzielte auf der Versteigerung bei Frederik Muller & Co. (Mensing & Sohn),
lArnsterdam, 18.— 21. Juli 1944 unter der Bezeichnung „Quirin Brekelenkam“ hfl. 41.000.— Foto: Katalog.
‘Ncht, ferner mit ihren Städteansichten H. R.
1 Uchtenberger, Anton Leidl und Martha Sappel
*>nd mit seinen grotesken Guachebildern J. He-
^enbarth. Die Plastik ist dieses Mal zahlreicher
'■'ertreten. Wir greifen heraus: Bernh. Bleeker
'Reliefbildnis der Fürstin von Thurn und Taxis),
Mex. Fischer (Adler), Hans Wimmer und Willi
p'igel. F.
Architekturstudien oblag. Neben dem Porträt-
plastiker kommt der ins Heroische gehende
Bildhauer zu seinem Recht. Daneben stehen
Formungen, die Anmut und Jugend verkörpern.
Eine Fülle von Bildhauerwerken, die mit Klein-
plastiken, Zeichnungen, Studienblättern und
Entwürfen zu schönstem Einklang gebracht
worden ist. K.
Erlebnis und Betrachtung -
Zeitgeschehen in Bericht und
Karikatur
In der Städtischen Galerie zu Nürnberg
'vUrde eine dem Zeitgeschehen in der bildenden
Kunst gewidmete Ausstellung „Erlebnis und
Betrachtung“ eröffnet, die sich außerordent-
lichen Zuspruches erfreut. Eine Abteilung zeigt
knter Mitarbeit des Zeitungswissenschaftlichen
Ustitutes der Hindenburg-Hochschule zu Nürn-
berg die Auswertung der Zeichnung — Erleb-
nisbericht und Karikatur — auf die Presse und
Hans Peters: Selbstbildnis.
Ausstellung: Fränkische Galerie, Nürnberg
PREISBERICHT
Galerie Fischer, Luzern, am 25.—27. Mai 1944
Gemälde, Möbel, Antiquitäten usw,
(Preise ab Fr. 400,—)
Nr.
Fr.
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1 a
740—
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4000 —
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900—
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2500—
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2750.—
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2300—
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4500—
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780—
214
400—
Forts, folgt!
Ausstellung der Kameradschaft
der Künstler in München
Den Mittelpunkt dieser Sommerschau in den
Räumen der „Ständigen“, än der Maximilian-
straße bildet eine umfangreiche Kollektivaus-
stellung des Malers Julius Schräg (geb. 1864
in Nürnberg, Schüler von Diez und Linden-
schmitt auf der Münchener Akademie) anläß-
lich seines 80. Geburtstages. Neben Frühwerken
finden wir seine tonigen Interieurs und Land-
schaften, Marinen und Stadtansichten aus Hol-
land, Emden, Lübeck usw. in großer Zahl. Im
übrigen steht im Vordergrund der Ausstellung
wieder die Landschaft mit Gemälden von Wil-
luda, Müller-Schnuttenbach, Anton Leidl, Pietzsch,
Bürck, Geißler, Seyler u. v. a. Aus der bemer-
kenswerten Reihe der Porträts seien die von
Betz, Hallavanya, Gust. J. Buchner, W. Püttner,
Schellerer und Baumgartner hervorgehoben.
Sehr gut sind die Aquarelle, Pastelle und Hand-
zeichnungen vertreten. Unter den Plastiken fin-
den wir wieder Georg Müller, Mayer-Fassold,
W. Zügel, Lommel, Kirchner-Moldenhauer, E.
Cauer etc. Eine Art Paraphrase um Bruckner
und Wagner hat Müller-Parsberg radiert. F.
Ausstellung
Münchener Künstler in der
neuen Staatsgalerie
An Stelle der durch Fliegerangriff zerstörten
Räume im Maximilianeum hat Gauleiter Giesler
den Münchener Künstlern die Neue Staatsgale-
rie am Königlichen Platz für die Ausstellung
1944 zur Verfügung gestellt.
Die Ausstellungspapiere sind in der Ständigen
Kunstausstellung, Maximilianstraße 26, und im
Künstlerhaus, Lenbachplatz 8, erhältlich. Die
Werke sind gegen Feuer und Feuerschaden
versichert. F.
LITERATUR
Willi Drost, Romanische und gotische Baukunst. Der Wan-
del des mittelalterlichen Denkens und Gestaltens. 80 S.,
32 Abb., Potsdam, Akademische Verlagsgesellschaft Athe-
naion.
Diese gedankenreiche und anregende Untersuchung zur
Geistesgeschichte des Mittelalters unternimmt den Versuch,
aus dem Vergleich mit den theologisch-philosophischen
Systemen des Mittelalters die Frage nach dem eigent-
lichen Wesen der beiden Stile Romanik und Gotik, aus-
gehend von einer Analyse der sichtbaren Formen, zu
lösen. Sie kommt zu Ergebnissen, die bisher in dieser
Präzision noch nicht ausgesprochen wurden. „Die Ro-
mantik ist ein durchaus selbständiger Kulturzusammen-
hang, und zwar ein Zusammenhang, der dem frühen ge-
schichtlichen Stadium bedeutender, sich entwickelnder
Josef Dobrowsky, Wien: Frau E. M., Oel.
Frühjahrsausstellung Künstlerhaus, Wien. Foto: Reiffenstein
„in der genialen malerischen Form, in der unvergleich-
lichen Bildschöpfung aus Lichtschimmer, Farbenzauber und
Atmosphäre" liegt. Und hierauf beruht auch seine weit
vorausweisende Bedeutung für die europäische Malerei.
Werner R. Deusch.
Ein Lexikon der modernen Künstler in Holland.
Es ist schwierig sich über Herkunft, Bildungsgang,
Aufenthaltsort der lebenden Künstler in den Niederlan-
den zu unterrichten. Das einzige Nachschlagewerk,
aus dem man Auskunft beziehen konnte, ,,De Ilolland-
sche Schilderkunst" von Albert Plasschaert, war ebenso
lückenhaft wie willkürlich zusammengestellt. Es ist
darum zu begrüßen, wenn jetzt der Verlag der Wereld-
bibliotheek, wo das Buch von Plasschaert erschienen
war, ein neues und umfassenderes Nachschlagebuch her-
ausbringt, das den Titel führt: „Lexicon van Neder-
landsche Schilders en Beeldhouwers 1870—1940". Der
Verfasser ist S. J. van Waay, eine auf dem niederländi-
schen Kunstmarkte wohlbekannte Persönlichkeit, mithin
ein Mann der Praxis, der auch den praktischen Anfor-
derungen, die an ein solches Nachschlagewerk zu stellen
sind, Genüge zu tun weiß. Die Künstler aus der Schaf-
fensperiode 1870—1940, die der Verfasser katalogisiert,
sind durchweg lebende Künstler; die hier aufgestellte
Liste darf als vollständig, wenigstens was die Anzahl
der angeführten Maler und Bildhauer betrifft, angesehen
werden. Die Angaben über ihr Leben und Wirken sind
leider in vielen Fällen unvollständig, da, wie der Ver-
fasser angibt, die von ihm rundgesandten Fragebogen
nur lückenhaft, zum Teil gar nicht ausgefüllt wurden.
Es ist erfreulich, daß den Notizen über Werdegang,
Beteiligung an Ausstellungen, Mitgliedschaft bei Künstler-
vereinigungen auch Angaben darüber beigefügt sind, was
über den betreffenden Maler an Literatur vorliegt. Un-
erfreulich aber ist es, daß hierbei in den meisten Fällen
nur französische oder englische Quellen (Bücher, Zeit-
schriften) angegeben, die deutschen aber unterdrückt
sind. Der Fehler kommt offenbar aufs Konto der Maler,
Gustav Hausmann (1827—1899): Oberstdorf. Größe: 53X85 cm.
Im Besitz der Galerie Haus Julius Brauer, Altenburg/Thür.
Völker entspricht. Sie ist das Zeitalter der Metaphysik
der substanzialen Formen, einer umgedeuteten platonischen
Ideenlehre, die in die Einheit der christlichen Offenba-
rungslehre eingeschlossen war. Sie ist das Zeitalter einer
für uns schwer vorstellbaren Identität von Denken und
Sein, der sicheren Statik eines einfachen und machtvoll
gestuften Seins, das seinen Sinn in dem höchsten Sein,
dem sens realissimum, im Gottesbegriff, erhielt. Seine Ein-
heit steht nahe am Pantheismus, der nicht der moderne,
dem Sinnlichen verbundene Pantheismus ist; die allgemei-
nen Begriffe schlucken das Einzelne auf. Gotik ist da-
gegen das Freiwerden des Subjekts mit seinem souverä-
nen, intellektuellen Denken. Sie bedeutet Trennung und
Dualismus und Herstellung zusammenhängender kausaler
Reihen auf allen Gebieten. Sie bringt die Loslösung des
Individuums vom Urgrund des Seins, Freiheit und ein
neues sittliches Ethos."
Max Goering, Francesco Guardi. 87 Seiten, 154 Abb.,
7 Farbtafeln. Verlag Anton Schroll & Co., 1944. Halblwd.
RM 9,80.
Der Verfasser, einer der besten deutschen Kenner der
italienischen Barockmalerei, stellt sich in seinem Buch
über den großen venezianischen Maler über die Verarbei-
tung eines umfangreichen selbständigen Forschungsmate-
rials hinaus die Aufgabe einer Periodisierung des fast un-
übersehbaren Werks Francesco Guardis. Die Herauslösung
der Meisterhand aus einer Fülle verwandtschaftlicher
Werkstattzusammenhänge, Schüler-Kopisten und Nach-
ahmerhände ist hier mit subtiler und feinsinniger Beob-
achtungsgabe so überzeugend gelungen, die Akzente des
überreichen Abbildungsteiles sind so sicher gesetzt, daß
hier wirklich ein „Meister" in aller Klarheit und Reinheit
seiner künstlerischen Zielsetzung uns entgegentritt. Nicht
nur der Maler venezianischer Veduten und Capriccii, son-
dern auch der Gestalter festlicher religiöser Altarbilder,
der Sittenschilderer und sogar der beinahe unbekannte
Bildnismaler Guardi runden sich in diesem lebendig ge-
schriebenen und kenntnisreichen Buch. zum Bilde des
„letzten großen Meisters der Farbe, den die venezianische
Kunst hervorgebracht hat", dessen wesentliche Leistung
die es schamhaft verschwiegen, wie sehr sich gerade
auch deutsche Kunstschriftsteller der modernen Kunst in
den Niederlanden angenommen haben, so z. B. Piet van
Wijngaerd Hildo Krop, Leo Gestel und zahlreiche
andere, über die z. T. selbständige deutsche Buch Ver-
öffentlichungen vorliegen, die man aber nicht nannte,
um dafür kleine Aufsätze in französischen Zeitschriften
anzuführen. Die Brauchbarkeit im umfassenden Sinne
des an und für sich verdienstlichen Werks wird da-
durch beeinträchtigt.
Bruno Grimschitz, Wiener Barockpaläste. 64 Seiten
Text, 96 Tafeln (Pappband RM 12,—). Wiener Verlag,
Wien (1944).
Der handliche Band füllt sehr glücklich eine oft emp-
fundene Lücke, indem er zum ersten Male die Wiener
barocken Wohnpaläste von den italienisch gearteten
frühen Beispielen über die deutschen Meisterwerke
Fischer v. Erlachs und Hildebrandts bis zu den merk-
würdigen Erscheinungen des Stilausklangs in fruchtbrin-
gender Weise zusammenstellt und monographisch be-
handelt. Mit Recht sind Teile der Hofburg, Schönbrunn
und z. B. die alte Universität in den Rahmen mit ein-
bezogen. So weitet sich die Hauptlinie der Darstellung
zum größeren Bilde des barocken Wiener Profanbaus.
Eine Einleitung von wenig mehr als zwanzig Seiten, das
kurzgefaßte Ergebnis langjähriger Beschäftigung, zeich-
net geistvoll beschwingt die zeitgeschichtlichen Voraus-
setzungen, den Eigencharakter und die Entwicklung des
Wiener Barockpalastes, um abschließend seinen hohen
Rang im Bilde des europäischen Barock herauszustellen.
Ein gesonderter Abschnitt „Baugeschichte und Form-
erscheinung" bringt die Daten und Baubeschrcibungen
nach dem neuesten Stande der Forschung und entlastet
damit die Einleitung von störendem Detail. Die 93 aus-
gezeichneten, für Kriegs Verhältnisse recht gut gedruckten
Aufnahmen von Eva Kraft tragen — sachlich und bild-
mäßig zugleich gesehen — mit ihren meist kräftig ge-
wählten Lichtkontrasten zur stilistischen Charakterisie-
rung ungleich mehr bei, als man es sonst auch in guten
Büchern über Architektur gewöhnt ist. Fr. Balke.
Julius Böhler, München, Brienner Straße 12
Alte Gemälde • Antiquitäten und alte Möbel • Kunstversteigerungen
Sommerausstellung
'n den Vereinigten Werkstätten
‘j in München
Wir haben über diese im Turnus stattfinden-
'■’kn Ausstellungen Münchener Künstler in den
r *iner gehobenen Wohnkultur gewidmeten Räu-
nhen der Vereinigten Werkstätten für Kunst
’p Handwerk gelegentlich der Frühjahrsschau
gerichtet Ihr folgte nun die Sommerschau.
’’9ie ausstellenden Künstler sind im großen
'.'hd ganzen dieselben, und wir erwähnen nur
Einige, die mit besonders einprägsamen Leistun-
gen vertreten sind: Max Feldbauer, Gebhardt-
“ffesterbuchberg, Mayrshofer, Müller-Schnutten-
epch, Th. v. Hötzendorf, A. Q. Jutz, G. J. Buch-
’ 'er, Fritz Hülsmann, C. O. Müller, Paul Padua,
cWoif Thaler, Thöny, O. Geigenberger, A. Lamp-
ihren propagandistischen Einsatz im Kriege.
In weiteren Kojen sind in Originalwerken vor-
wiegend fränkisch-nürnbergischer Künstler so-
wohl die Vorkriegskarikatur, als auch Kriegs-
berichte, Land und Leute in den besetzten Ge-
bieten, ausgestellt.
Atio Breker-Ausstellung
Nachdem vor zwei Jahren in Paris und kurz
danach in Köln eine Gesamtschau von Werken
des Bildhauers Arno Breker gezeigt wurde,
bietet nunmehr eine Ausstellung in Potsdam
auch den Bewohnern und Besuchern der
Reichshauptstadt Gelegenheit, einen Überblick
über das Schaffen des heute 44jährigen Künst-
lers zu erhalten. Sie enthält auch Arbeiten des
ehemaligen rheinischen Steinmetzlehrlings und
Werke aus der Zeit, wo Breker in Düsseldorf
""■Saias Boursse: Interieur. Erzielte auf der Versteigerung bei Frederik Muller & Co. (Mensing & Sohn),
lArnsterdam, 18.— 21. Juli 1944 unter der Bezeichnung „Quirin Brekelenkam“ hfl. 41.000.— Foto: Katalog.
‘Ncht, ferner mit ihren Städteansichten H. R.
1 Uchtenberger, Anton Leidl und Martha Sappel
*>nd mit seinen grotesken Guachebildern J. He-
^enbarth. Die Plastik ist dieses Mal zahlreicher
'■'ertreten. Wir greifen heraus: Bernh. Bleeker
'Reliefbildnis der Fürstin von Thurn und Taxis),
Mex. Fischer (Adler), Hans Wimmer und Willi
p'igel. F.
Architekturstudien oblag. Neben dem Porträt-
plastiker kommt der ins Heroische gehende
Bildhauer zu seinem Recht. Daneben stehen
Formungen, die Anmut und Jugend verkörpern.
Eine Fülle von Bildhauerwerken, die mit Klein-
plastiken, Zeichnungen, Studienblättern und
Entwürfen zu schönstem Einklang gebracht
worden ist. K.
Erlebnis und Betrachtung -
Zeitgeschehen in Bericht und
Karikatur
In der Städtischen Galerie zu Nürnberg
'vUrde eine dem Zeitgeschehen in der bildenden
Kunst gewidmete Ausstellung „Erlebnis und
Betrachtung“ eröffnet, die sich außerordent-
lichen Zuspruches erfreut. Eine Abteilung zeigt
knter Mitarbeit des Zeitungswissenschaftlichen
Ustitutes der Hindenburg-Hochschule zu Nürn-
berg die Auswertung der Zeichnung — Erleb-
nisbericht und Karikatur — auf die Presse und
Hans Peters: Selbstbildnis.
Ausstellung: Fränkische Galerie, Nürnberg
PREISBERICHT
Galerie Fischer, Luzern, am 25.—27. Mai 1944
Gemälde, Möbel, Antiquitäten usw,
(Preise ab Fr. 400,—)
Nr.
Fr.
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Nr.
Fr.
1 a
740—
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700—
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Forts, folgt!
Ausstellung der Kameradschaft
der Künstler in München
Den Mittelpunkt dieser Sommerschau in den
Räumen der „Ständigen“, än der Maximilian-
straße bildet eine umfangreiche Kollektivaus-
stellung des Malers Julius Schräg (geb. 1864
in Nürnberg, Schüler von Diez und Linden-
schmitt auf der Münchener Akademie) anläß-
lich seines 80. Geburtstages. Neben Frühwerken
finden wir seine tonigen Interieurs und Land-
schaften, Marinen und Stadtansichten aus Hol-
land, Emden, Lübeck usw. in großer Zahl. Im
übrigen steht im Vordergrund der Ausstellung
wieder die Landschaft mit Gemälden von Wil-
luda, Müller-Schnuttenbach, Anton Leidl, Pietzsch,
Bürck, Geißler, Seyler u. v. a. Aus der bemer-
kenswerten Reihe der Porträts seien die von
Betz, Hallavanya, Gust. J. Buchner, W. Püttner,
Schellerer und Baumgartner hervorgehoben.
Sehr gut sind die Aquarelle, Pastelle und Hand-
zeichnungen vertreten. Unter den Plastiken fin-
den wir wieder Georg Müller, Mayer-Fassold,
W. Zügel, Lommel, Kirchner-Moldenhauer, E.
Cauer etc. Eine Art Paraphrase um Bruckner
und Wagner hat Müller-Parsberg radiert. F.
Ausstellung
Münchener Künstler in der
neuen Staatsgalerie
An Stelle der durch Fliegerangriff zerstörten
Räume im Maximilianeum hat Gauleiter Giesler
den Münchener Künstlern die Neue Staatsgale-
rie am Königlichen Platz für die Ausstellung
1944 zur Verfügung gestellt.
Die Ausstellungspapiere sind in der Ständigen
Kunstausstellung, Maximilianstraße 26, und im
Künstlerhaus, Lenbachplatz 8, erhältlich. Die
Werke sind gegen Feuer und Feuerschaden
versichert. F.
LITERATUR
Willi Drost, Romanische und gotische Baukunst. Der Wan-
del des mittelalterlichen Denkens und Gestaltens. 80 S.,
32 Abb., Potsdam, Akademische Verlagsgesellschaft Athe-
naion.
Diese gedankenreiche und anregende Untersuchung zur
Geistesgeschichte des Mittelalters unternimmt den Versuch,
aus dem Vergleich mit den theologisch-philosophischen
Systemen des Mittelalters die Frage nach dem eigent-
lichen Wesen der beiden Stile Romanik und Gotik, aus-
gehend von einer Analyse der sichtbaren Formen, zu
lösen. Sie kommt zu Ergebnissen, die bisher in dieser
Präzision noch nicht ausgesprochen wurden. „Die Ro-
mantik ist ein durchaus selbständiger Kulturzusammen-
hang, und zwar ein Zusammenhang, der dem frühen ge-
schichtlichen Stadium bedeutender, sich entwickelnder
Josef Dobrowsky, Wien: Frau E. M., Oel.
Frühjahrsausstellung Künstlerhaus, Wien. Foto: Reiffenstein
„in der genialen malerischen Form, in der unvergleich-
lichen Bildschöpfung aus Lichtschimmer, Farbenzauber und
Atmosphäre" liegt. Und hierauf beruht auch seine weit
vorausweisende Bedeutung für die europäische Malerei.
Werner R. Deusch.
Ein Lexikon der modernen Künstler in Holland.
Es ist schwierig sich über Herkunft, Bildungsgang,
Aufenthaltsort der lebenden Künstler in den Niederlan-
den zu unterrichten. Das einzige Nachschlagewerk,
aus dem man Auskunft beziehen konnte, ,,De Ilolland-
sche Schilderkunst" von Albert Plasschaert, war ebenso
lückenhaft wie willkürlich zusammengestellt. Es ist
darum zu begrüßen, wenn jetzt der Verlag der Wereld-
bibliotheek, wo das Buch von Plasschaert erschienen
war, ein neues und umfassenderes Nachschlagebuch her-
ausbringt, das den Titel führt: „Lexicon van Neder-
landsche Schilders en Beeldhouwers 1870—1940". Der
Verfasser ist S. J. van Waay, eine auf dem niederländi-
schen Kunstmarkte wohlbekannte Persönlichkeit, mithin
ein Mann der Praxis, der auch den praktischen Anfor-
derungen, die an ein solches Nachschlagewerk zu stellen
sind, Genüge zu tun weiß. Die Künstler aus der Schaf-
fensperiode 1870—1940, die der Verfasser katalogisiert,
sind durchweg lebende Künstler; die hier aufgestellte
Liste darf als vollständig, wenigstens was die Anzahl
der angeführten Maler und Bildhauer betrifft, angesehen
werden. Die Angaben über ihr Leben und Wirken sind
leider in vielen Fällen unvollständig, da, wie der Ver-
fasser angibt, die von ihm rundgesandten Fragebogen
nur lückenhaft, zum Teil gar nicht ausgefüllt wurden.
Es ist erfreulich, daß den Notizen über Werdegang,
Beteiligung an Ausstellungen, Mitgliedschaft bei Künstler-
vereinigungen auch Angaben darüber beigefügt sind, was
über den betreffenden Maler an Literatur vorliegt. Un-
erfreulich aber ist es, daß hierbei in den meisten Fällen
nur französische oder englische Quellen (Bücher, Zeit-
schriften) angegeben, die deutschen aber unterdrückt
sind. Der Fehler kommt offenbar aufs Konto der Maler,
Gustav Hausmann (1827—1899): Oberstdorf. Größe: 53X85 cm.
Im Besitz der Galerie Haus Julius Brauer, Altenburg/Thür.
Völker entspricht. Sie ist das Zeitalter der Metaphysik
der substanzialen Formen, einer umgedeuteten platonischen
Ideenlehre, die in die Einheit der christlichen Offenba-
rungslehre eingeschlossen war. Sie ist das Zeitalter einer
für uns schwer vorstellbaren Identität von Denken und
Sein, der sicheren Statik eines einfachen und machtvoll
gestuften Seins, das seinen Sinn in dem höchsten Sein,
dem sens realissimum, im Gottesbegriff, erhielt. Seine Ein-
heit steht nahe am Pantheismus, der nicht der moderne,
dem Sinnlichen verbundene Pantheismus ist; die allgemei-
nen Begriffe schlucken das Einzelne auf. Gotik ist da-
gegen das Freiwerden des Subjekts mit seinem souverä-
nen, intellektuellen Denken. Sie bedeutet Trennung und
Dualismus und Herstellung zusammenhängender kausaler
Reihen auf allen Gebieten. Sie bringt die Loslösung des
Individuums vom Urgrund des Seins, Freiheit und ein
neues sittliches Ethos."
Max Goering, Francesco Guardi. 87 Seiten, 154 Abb.,
7 Farbtafeln. Verlag Anton Schroll & Co., 1944. Halblwd.
RM 9,80.
Der Verfasser, einer der besten deutschen Kenner der
italienischen Barockmalerei, stellt sich in seinem Buch
über den großen venezianischen Maler über die Verarbei-
tung eines umfangreichen selbständigen Forschungsmate-
rials hinaus die Aufgabe einer Periodisierung des fast un-
übersehbaren Werks Francesco Guardis. Die Herauslösung
der Meisterhand aus einer Fülle verwandtschaftlicher
Werkstattzusammenhänge, Schüler-Kopisten und Nach-
ahmerhände ist hier mit subtiler und feinsinniger Beob-
achtungsgabe so überzeugend gelungen, die Akzente des
überreichen Abbildungsteiles sind so sicher gesetzt, daß
hier wirklich ein „Meister" in aller Klarheit und Reinheit
seiner künstlerischen Zielsetzung uns entgegentritt. Nicht
nur der Maler venezianischer Veduten und Capriccii, son-
dern auch der Gestalter festlicher religiöser Altarbilder,
der Sittenschilderer und sogar der beinahe unbekannte
Bildnismaler Guardi runden sich in diesem lebendig ge-
schriebenen und kenntnisreichen Buch. zum Bilde des
„letzten großen Meisters der Farbe, den die venezianische
Kunst hervorgebracht hat", dessen wesentliche Leistung
die es schamhaft verschwiegen, wie sehr sich gerade
auch deutsche Kunstschriftsteller der modernen Kunst in
den Niederlanden angenommen haben, so z. B. Piet van
Wijngaerd Hildo Krop, Leo Gestel und zahlreiche
andere, über die z. T. selbständige deutsche Buch Ver-
öffentlichungen vorliegen, die man aber nicht nannte,
um dafür kleine Aufsätze in französischen Zeitschriften
anzuführen. Die Brauchbarkeit im umfassenden Sinne
des an und für sich verdienstlichen Werks wird da-
durch beeinträchtigt.
Bruno Grimschitz, Wiener Barockpaläste. 64 Seiten
Text, 96 Tafeln (Pappband RM 12,—). Wiener Verlag,
Wien (1944).
Der handliche Band füllt sehr glücklich eine oft emp-
fundene Lücke, indem er zum ersten Male die Wiener
barocken Wohnpaläste von den italienisch gearteten
frühen Beispielen über die deutschen Meisterwerke
Fischer v. Erlachs und Hildebrandts bis zu den merk-
würdigen Erscheinungen des Stilausklangs in fruchtbrin-
gender Weise zusammenstellt und monographisch be-
handelt. Mit Recht sind Teile der Hofburg, Schönbrunn
und z. B. die alte Universität in den Rahmen mit ein-
bezogen. So weitet sich die Hauptlinie der Darstellung
zum größeren Bilde des barocken Wiener Profanbaus.
Eine Einleitung von wenig mehr als zwanzig Seiten, das
kurzgefaßte Ergebnis langjähriger Beschäftigung, zeich-
net geistvoll beschwingt die zeitgeschichtlichen Voraus-
setzungen, den Eigencharakter und die Entwicklung des
Wiener Barockpalastes, um abschließend seinen hohen
Rang im Bilde des europäischen Barock herauszustellen.
Ein gesonderter Abschnitt „Baugeschichte und Form-
erscheinung" bringt die Daten und Baubeschrcibungen
nach dem neuesten Stande der Forschung und entlastet
damit die Einleitung von störendem Detail. Die 93 aus-
gezeichneten, für Kriegs Verhältnisse recht gut gedruckten
Aufnahmen von Eva Kraft tragen — sachlich und bild-
mäßig zugleich gesehen — mit ihren meist kräftig ge-
wählten Lichtkontrasten zur stilistischen Charakterisie-
rung ungleich mehr bei, als man es sonst auch in guten
Büchern über Architektur gewöhnt ist. Fr. Balke.
Julius Böhler, München, Brienner Straße 12
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