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Wölfflin, Heinrich
Das Erklären von Kunstwerken — Leipzig, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.29065#0026
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die Genialität des Buches besteht durchaus im
schlagenden Einzelwort. Ohne daß er Künstler-
entwicklungen vollständig charakterisiert, wird
durch das einzelne Beispiel die Art klar und
ohne daß er eigentüch Geschichte erzählt, wird
durch die Periegese seines „Stationenbuchs“
der Zusammenhang der Denkmäler deutlich.
So denken wir uns die Wirkung dieser fünf-
hundert kurzen Einzeldarstellungen. Schon
Burckhardt aber meint, auf das Erleben von
sehendes Beschauers komme alles an. Er könne
nur Umrisse zeichnen, die der Lesende mit
Empfindung ausfüllen müsse. Wäre es über-
haupt möglich, sagt er, den tiefsten Inhalt,
die Idee eines Kunstwerkes in Worten auszu-
sprechen, so wäre die Kunst ja überflüssig und
alle die Bauten, Figuren und Bilder hätten un-
gebaut, ungemeißelt, ungemalt bleiben können.

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