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PSYCHOLOGISCHE UND FORMALE ANALYSE DER ARCHITEKTUR

DER BOGEN VON ANCONA

auch hier das Verlangen nach eindringlicherer und bewegterer Wirkung der
Formen zum Ausdruck. Des stärkeren Schattenschlages wegen haben die eben
erwähnten Tafeln eine weit vorkragende Verdachung und einen reich profi-
lierten Rahmen bekommen. Die Eckpfosten an der Attica, die Säulenplinthen
sind in gleicher Weise mit Rahmenprofilen umzogen und aus der gemeinsamen
Bank treten die Säulen nochmals mit eigenen Sockeln hervor: die ruhige Fläche
schien zu einförmig.

Die wichtigste Neuerung beim Bogen von Ancona bezieht sich aber auf die
Gestaltung des Durchgangs. Zum erstenmal fehlen besonders ausgebildete
Träger an den Ecken. Das (unkassettierte) Tonnengewölbe sitzt auf dem
glatt durchgehenden Kämpfergesimse, und die Wand steigt ohne Sockelpro-
fil aus dem Boden empor. Selbstverständlich fehlen auch die inneren Archi-
volten. Wie weit all dies hier eine Folge war der geringen Tiefe des Bogens,
wie weit eine Folge der einmal festgehaltenen Einfachheit, läßt sich nicht ent-

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