Italienische Gemälde des XV. Jahrhunderts
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gebildeten Frührenaissancenische sitzt Marie vor einer Brüstung,
die von ionisierenden Pfeilern eingefasst wird. In rotem Kleide,
blauem Mantel und blauem, golden gerändertem Kopftuch sitzt
sie nach rechts gewandt da und hält mit beiden Händen
ihren Knaben auf dem roten Kissen fest, das auf ihren Knieen
liegt. Hinter ihr stehen links und rechts zwei griesgrämig
dreinblickende langbekleidete Engeljünglinge. Links Rosen
in einem Glas.
Italienisches Pappelholz. — H. 0,79; B. 0,56. — 1897 von
Ch. Sedelmeyer in Paris. Damals aus der Sammlung G. P. Boyce, 1874
aus der Sammlung Barker in London. — 1877 als Ant. Pollajuolo
auf der Ausstellung der Royal Academy, London, 1901 auf der Aus-
stellung aus Berliner Privatbesitz im Verein Berliner Künstler.
Literatur: Art Sales II S. 274. — Roberts: Memorial of
Christies I S. 226. — Als Antonio Pollajuolo auch noch bei Ch. Sedel-
meyer im Katalog „The fourth 100 paintings of old masters of the
Sedelmeyer Gallery", S. 67 N. 57, Paris 1897. — Das gute Bild
steht Botticelli ebenso nahe als Ant. Pollajuolo, kann aber doch nur
einem unbekannten florentinischeu Meister zugeschrieben werden.
Abbildungen bei Sedelmeyer a. a. 0. und in Nöhrings Sammlung
Weber, Lübeck 1898.
Schule des
Pietro Vanucci, gen. Perugino
Geboren zu Cittä della Pieve 1446; gestorben zu Castello
Fontignano 1523. Hauptmeister der umbrischen Schule der
zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts. Lehrer Raphaels.
Tätig in Perugia, Rom und Florenz.
Gott Vater im Himmel. Der ewige Vater schwebt als 24
vollbärtiger, noch nicht greiser Mann in rotbraunem Unter-, (690)
hellrotem Obergewande, fast von vorn gesehen, vor goldgelbem,
mandelförmigem Lichtschein. Das Haupt neigt er leicht zur
Linken, die Rechte erhebt er segnend, auf der Linken hält er
die Weltkugel. Zwei Flügelköpfchen schweben neben seinem
Haupte. Von jeder Seite neigt ein langbekleideter geflügelter
Engel mit festem Heiligenschein sich ihm anbetend entgegen,
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gebildeten Frührenaissancenische sitzt Marie vor einer Brüstung,
die von ionisierenden Pfeilern eingefasst wird. In rotem Kleide,
blauem Mantel und blauem, golden gerändertem Kopftuch sitzt
sie nach rechts gewandt da und hält mit beiden Händen
ihren Knaben auf dem roten Kissen fest, das auf ihren Knieen
liegt. Hinter ihr stehen links und rechts zwei griesgrämig
dreinblickende langbekleidete Engeljünglinge. Links Rosen
in einem Glas.
Italienisches Pappelholz. — H. 0,79; B. 0,56. — 1897 von
Ch. Sedelmeyer in Paris. Damals aus der Sammlung G. P. Boyce, 1874
aus der Sammlung Barker in London. — 1877 als Ant. Pollajuolo
auf der Ausstellung der Royal Academy, London, 1901 auf der Aus-
stellung aus Berliner Privatbesitz im Verein Berliner Künstler.
Literatur: Art Sales II S. 274. — Roberts: Memorial of
Christies I S. 226. — Als Antonio Pollajuolo auch noch bei Ch. Sedel-
meyer im Katalog „The fourth 100 paintings of old masters of the
Sedelmeyer Gallery", S. 67 N. 57, Paris 1897. — Das gute Bild
steht Botticelli ebenso nahe als Ant. Pollajuolo, kann aber doch nur
einem unbekannten florentinischeu Meister zugeschrieben werden.
Abbildungen bei Sedelmeyer a. a. 0. und in Nöhrings Sammlung
Weber, Lübeck 1898.
Schule des
Pietro Vanucci, gen. Perugino
Geboren zu Cittä della Pieve 1446; gestorben zu Castello
Fontignano 1523. Hauptmeister der umbrischen Schule der
zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts. Lehrer Raphaels.
Tätig in Perugia, Rom und Florenz.
Gott Vater im Himmel. Der ewige Vater schwebt als 24
vollbärtiger, noch nicht greiser Mann in rotbraunem Unter-, (690)
hellrotem Obergewande, fast von vorn gesehen, vor goldgelbem,
mandelförmigem Lichtschein. Das Haupt neigt er leicht zur
Linken, die Rechte erhebt er segnend, auf der Linken hält er
die Weltkugel. Zwei Flügelköpfchen schweben neben seinem
Haupte. Von jeder Seite neigt ein langbekleideter geflügelter
Engel mit festem Heiligenschein sich ihm anbetend entgegen,