256 Holländische Gemälde des XVII. Jahrhunderts
zweifeln ist) deutet auf Jan van der Heyde. Eine Lösung des Wider-
spruchs erscheint nur dadurch möglich, dass man annimmt, Jan van der
Heyde habe ein Bild Gysels' kopiert, und die Kopie sogar mit seinem
Namen versehen. — Wahrscheinlicher wäre es allerdings, dass die In-
schriften falsch seien, das Bild aber ein echtes Werk des P. Gysels sei.
Meindert Hobbema
Geboren 1638 zu Amsterdam; gestorben daselbst den 7. De-
zember 1709. Nachfolger J. v. Ruisdaels. Tätig zu Amster-
dam, wo er seit 1668 Wijnroeier (amtlicher Nachmesser der
eingeführten Weine, Oele usw.) war und nach dieser Zeit
wahrscheinlich wenig mehr malte.
321 Eine westfälische Wassermühle. Das aus Fachwerk er-
(696) baute Mühlenhaus mit rotem Dach liegt, sonnig beleuchtet,
in der Mitte des Mittelgrundes. Der Bach zieht sich von der
Mühle, wo ein Holzsteg ihn überbrückt, zum Vordergründe
herab. Ganz rechts am grauen Sandwege, auf dem ein Junge
mit roter Hose und blauer Jacke geht, noch ein Bretterhäus-
chen mit rotem Ziegeldach und hohem Schornstein. Gebüsch
und einzelne Bäume sind in der ziemlich offenen Landschaft
zerstreut. Links vorn aber steht ein hoher Baum mit rund-
licher Krone neben einem abgestorbenen Stamme. Graue
niedrige Hügel begrenzen unter gelbgrau sich senkendem,
oben schwer bewölktem Himmel den Hintergrund. Ein Bauer,
der einen Sack über der linken Schulter trägt und eine
Bäuerin in rotem Rock und blauer Jacke, von hinten ge-
sehen, vorn auf dem Wege. Bezeichnet links unten:
Leinwand. — H. 0,8172; B. 0,65f/2. — (N. 271.) — 1886 von
der Versteigerung Brenken-Bechade in Köln; Katalog S. 19 N. 62.
zweifeln ist) deutet auf Jan van der Heyde. Eine Lösung des Wider-
spruchs erscheint nur dadurch möglich, dass man annimmt, Jan van der
Heyde habe ein Bild Gysels' kopiert, und die Kopie sogar mit seinem
Namen versehen. — Wahrscheinlicher wäre es allerdings, dass die In-
schriften falsch seien, das Bild aber ein echtes Werk des P. Gysels sei.
Meindert Hobbema
Geboren 1638 zu Amsterdam; gestorben daselbst den 7. De-
zember 1709. Nachfolger J. v. Ruisdaels. Tätig zu Amster-
dam, wo er seit 1668 Wijnroeier (amtlicher Nachmesser der
eingeführten Weine, Oele usw.) war und nach dieser Zeit
wahrscheinlich wenig mehr malte.
321 Eine westfälische Wassermühle. Das aus Fachwerk er-
(696) baute Mühlenhaus mit rotem Dach liegt, sonnig beleuchtet,
in der Mitte des Mittelgrundes. Der Bach zieht sich von der
Mühle, wo ein Holzsteg ihn überbrückt, zum Vordergründe
herab. Ganz rechts am grauen Sandwege, auf dem ein Junge
mit roter Hose und blauer Jacke geht, noch ein Bretterhäus-
chen mit rotem Ziegeldach und hohem Schornstein. Gebüsch
und einzelne Bäume sind in der ziemlich offenen Landschaft
zerstreut. Links vorn aber steht ein hoher Baum mit rund-
licher Krone neben einem abgestorbenen Stamme. Graue
niedrige Hügel begrenzen unter gelbgrau sich senkendem,
oben schwer bewölktem Himmel den Hintergrund. Ein Bauer,
der einen Sack über der linken Schulter trägt und eine
Bäuerin in rotem Rock und blauer Jacke, von hinten ge-
sehen, vorn auf dem Wege. Bezeichnet links unten:
Leinwand. — H. 0,8172; B. 0,65f/2. — (N. 271.) — 1886 von
der Versteigerung Brenken-Bechade in Köln; Katalog S. 19 N. 62.