Sechstes Buch. Erfter Abfclinitt.
s‘ Andrea" *n ^er Capelle S. Andrea bei S. Gregorio Magno in Rom, welches den
hl. Andreas darftellt, wie er auf feinem Gange zur Richtftätte, vergebens von
den Schergen emporgezerrt, mitten im Executionszuge niederkniet, um das
Kreuz anzubeten, welches
auf nahem Hügel für ihn
errichtet ift; hierher ge-
hört ferner das noch in
demfelben Jahre in der
zu derfelben Capellen-
gruppe gehörigen Capelle
San Silvia entftandene
reizende Engelconcert,
welches der hellften Mufik-
freudigkeit einen unbe-
fangenen Ausdruck ver-
leiht und in der lauteren
Schönheit feiner jugend-
lichen Leiber und Ge-
flehter, wie in der heiter-
fonnigen Wärme feines
Tones dem Schönheits-
gefühle des Meifters ein
glänzendes Zeugnifs aus-
ftellt; hierher gehört vor
allen Dingen aber das
durch den Stich Ra-
phael Morghen’s allge-
mein unter dem Namen
der »Aurora« bekannte,
um 1609 vollendete
Deckenbild des Garten-
haufes am Palazzo Ro-
fpigliofi(Fig.454), welches
den herrlichen, jugend-
fchönen Sonnengott dar-
ftellt, wie er auf feiner
Quadriga, die Nacht ver-
fcheuchend, über den
Wolken daherftürmt. Die
Horen umtanzen in an-
muthigem Reigen feinen
Wagen, die vom hoch-
aufwallenden Mantel um-
floßene Aurora, die fchöne Göttin der Morgenröthe, der ein kleiner Liebesgott
mit der Fackel folgt, fliegt ihm, Licht und Leben verbreitend, voraus und
ftreut mit zarter Hand Rofen auf Land und Meer hinab, die unten rechts
s‘ Andrea" *n ^er Capelle S. Andrea bei S. Gregorio Magno in Rom, welches den
hl. Andreas darftellt, wie er auf feinem Gange zur Richtftätte, vergebens von
den Schergen emporgezerrt, mitten im Executionszuge niederkniet, um das
Kreuz anzubeten, welches
auf nahem Hügel für ihn
errichtet ift; hierher ge-
hört ferner das noch in
demfelben Jahre in der
zu derfelben Capellen-
gruppe gehörigen Capelle
San Silvia entftandene
reizende Engelconcert,
welches der hellften Mufik-
freudigkeit einen unbe-
fangenen Ausdruck ver-
leiht und in der lauteren
Schönheit feiner jugend-
lichen Leiber und Ge-
flehter, wie in der heiter-
fonnigen Wärme feines
Tones dem Schönheits-
gefühle des Meifters ein
glänzendes Zeugnifs aus-
ftellt; hierher gehört vor
allen Dingen aber das
durch den Stich Ra-
phael Morghen’s allge-
mein unter dem Namen
der »Aurora« bekannte,
um 1609 vollendete
Deckenbild des Garten-
haufes am Palazzo Ro-
fpigliofi(Fig.454), welches
den herrlichen, jugend-
fchönen Sonnengott dar-
ftellt, wie er auf feiner
Quadriga, die Nacht ver-
fcheuchend, über den
Wolken daherftürmt. Die
Horen umtanzen in an-
muthigem Reigen feinen
Wagen, die vom hoch-
aufwallenden Mantel um-
floßene Aurora, die fchöne Göttin der Morgenröthe, der ein kleiner Liebesgott
mit der Fackel folgt, fliegt ihm, Licht und Leben verbreitend, voraus und
ftreut mit zarter Hand Rofen auf Land und Meer hinab, die unten rechts