i88
Sechstes Buch. Erfter Abfchnitt.
zu fein; er kennt viel und benutzt feine Kenntniffe, ohne die Seele preiszu-
Seine Bilder geben. Aufserhalb Italiens, ja aufserhalb Neapels find feine Bilder feiten.
\n Neapel’ Doch befitzt das Madrider Mufeum ihrer eine Anzahl. In Neapel aber be-
gegnen fie uns noch jetzt in verfchiedenen Kirchen, z. B. in S. Paolo mag-
giore, im Gefü nuovo, in S. Trinitä de’ Pellegrini, vor allen Dingen aber in
’n dafdbftin° dem fch°n öfter erwähnten ehemaligen Karthäuferklofter S. Martino. Hier ift
im Chor das fchöne Abendmahl Maffimo’s, im Schiffe über dem Hauptportal
Fig. 467. Ribera: Amor einen Satyr geifselnd. Nach einer Radirung.
feine leider faft vernichtete Pieta zu nennen, die doch noch zu den fchönften
italienifchen Gemälden des 17. Jahrhunderts gehört: »herrlich noch in ihrem
Ruin«, fagt Jak. Burckhardt mit Recht l), »den feelenvollften Bildern des van
Dyck gleich zu achten« ; in der Capelle des hl. Bruno aber kommen hier die
liebenswürdig erzählten Gefchichten aus dem Leben des Heiligen und an der
Flachkuppel die faft allzukühn verkürzte, dennoch aber ungemein edel gehal-
tene Darftellung der Aufnahme des hl. Bruno in den Himmel in Betracht.
Das Concert, mit welchem die erwachfenen Engel den Frommen empfangen,
1) Cicerone, 5. Aufl. 1884, S. 831.
Sechstes Buch. Erfter Abfchnitt.
zu fein; er kennt viel und benutzt feine Kenntniffe, ohne die Seele preiszu-
Seine Bilder geben. Aufserhalb Italiens, ja aufserhalb Neapels find feine Bilder feiten.
\n Neapel’ Doch befitzt das Madrider Mufeum ihrer eine Anzahl. In Neapel aber be-
gegnen fie uns noch jetzt in verfchiedenen Kirchen, z. B. in S. Paolo mag-
giore, im Gefü nuovo, in S. Trinitä de’ Pellegrini, vor allen Dingen aber in
’n dafdbftin° dem fch°n öfter erwähnten ehemaligen Karthäuferklofter S. Martino. Hier ift
im Chor das fchöne Abendmahl Maffimo’s, im Schiffe über dem Hauptportal
Fig. 467. Ribera: Amor einen Satyr geifselnd. Nach einer Radirung.
feine leider faft vernichtete Pieta zu nennen, die doch noch zu den fchönften
italienifchen Gemälden des 17. Jahrhunderts gehört: »herrlich noch in ihrem
Ruin«, fagt Jak. Burckhardt mit Recht l), »den feelenvollften Bildern des van
Dyck gleich zu achten« ; in der Capelle des hl. Bruno aber kommen hier die
liebenswürdig erzählten Gefchichten aus dem Leben des Heiligen und an der
Flachkuppel die faft allzukühn verkürzte, dennoch aber ungemein edel gehal-
tene Darftellung der Aufnahme des hl. Bruno in den Himmel in Betracht.
Das Concert, mit welchem die erwachfenen Engel den Frommen empfangen,
1) Cicerone, 5. Aufl. 1884, S. 831.