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Woermann, Karl; Woltmann, Alfred [Editor]; Woermann, Karl [Editor]
Geschichte der Malerei (Band 3,1) — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.48521#0200
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Sechstes Buch. Erfter Abfchnitt.

zu fein; er kennt viel und benutzt feine Kenntniffe, ohne die Seele preiszu-
Seine Bilder geben. Aufserhalb Italiens, ja aufserhalb Neapels find feine Bilder feiten.
\n Neapel’ Doch befitzt das Madrider Mufeum ihrer eine Anzahl. In Neapel aber be-
gegnen fie uns noch jetzt in verfchiedenen Kirchen, z. B. in S. Paolo mag-
giore, im Gefü nuovo, in S. Trinitä de’ Pellegrini, vor allen Dingen aber in
’n dafdbftin° dem fch°n öfter erwähnten ehemaligen Karthäuferklofter S. Martino. Hier ift
im Chor das fchöne Abendmahl Maffimo’s, im Schiffe über dem Hauptportal


Fig. 467. Ribera: Amor einen Satyr geifselnd. Nach einer Radirung.

feine leider faft vernichtete Pieta zu nennen, die doch noch zu den fchönften
italienifchen Gemälden des 17. Jahrhunderts gehört: »herrlich noch in ihrem
Ruin«, fagt Jak. Burckhardt mit Recht l), »den feelenvollften Bildern des van
Dyck gleich zu achten« ; in der Capelle des hl. Bruno aber kommen hier die
liebenswürdig erzählten Gefchichten aus dem Leben des Heiligen und an der
Flachkuppel die faft allzukühn verkürzte, dennoch aber ungemein edel gehal-
tene Darftellung der Aufnahme des hl. Bruno in den Himmel in Betracht.
Das Concert, mit welchem die erwachfenen Engel den Frommen empfangen,

1) Cicerone, 5. Aufl. 1884, S. 831.
 
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