Die fpanifche Malerei des 17. Jahrhunderts. A. Die Schule von Sevilla bis auf Murillo. 247
Quelle feines ganzen Wiffens hinweift, gehört dem Berliner Mufeum; das vierte, in Berlin,
welches darftellt, wie derfelbe heilige Mönch Bonaventura, dem die Cardinale,
da fie fich nicht einigen konnten, 1271 die Papftwahl übertragen hatten, in
brünftig betend vor der Papftkrone niedergefunken ift, um die richtige Wahl zu
treffen, und wie ihm der Engel als Nothhelfer erfcheint, befindet fich, ebenfalls
bisher falfch erklärt, in der Dresdner Galerie (Fig. 481). Köftlich ift hier, von der in Dresden
Fig. 481. Francisco Zurbaran: Der hl. Bonaventura. Dresden, Galerie.
idealen Seite betrachtet, dargeftellt, wie draufsen im Mittelgründe die Cardinale
harren, drinnen aber das Gebet des Mönches erhört und die Papftwahl ent-
fchieden wird, nicht minder trefflich ift, von der realen Seite betrachtet, die
einfache Modellirung des Kopfes und der Hände des Mönches, die Behandlung
der Gewänder und des rothbedeckten Tifches, auf dem die dreifache Krone
ruht. Zugleich ift es charakteriftifch für den Colorismus Zurbarans, wie hier das
Roth der Cardinaisröcke und der Tifchdecke gemeinfam dem Grau, welches in dem
Quelle feines ganzen Wiffens hinweift, gehört dem Berliner Mufeum; das vierte, in Berlin,
welches darftellt, wie derfelbe heilige Mönch Bonaventura, dem die Cardinale,
da fie fich nicht einigen konnten, 1271 die Papftwahl übertragen hatten, in
brünftig betend vor der Papftkrone niedergefunken ift, um die richtige Wahl zu
treffen, und wie ihm der Engel als Nothhelfer erfcheint, befindet fich, ebenfalls
bisher falfch erklärt, in der Dresdner Galerie (Fig. 481). Köftlich ift hier, von der in Dresden
Fig. 481. Francisco Zurbaran: Der hl. Bonaventura. Dresden, Galerie.
idealen Seite betrachtet, dargeftellt, wie draufsen im Mittelgründe die Cardinale
harren, drinnen aber das Gebet des Mönches erhört und die Papftwahl ent-
fchieden wird, nicht minder trefflich ift, von der realen Seite betrachtet, die
einfache Modellirung des Kopfes und der Hände des Mönches, die Behandlung
der Gewänder und des rothbedeckten Tifches, auf dem die dreifache Krone
ruht. Zugleich ift es charakteriftifch für den Colorismus Zurbarans, wie hier das
Roth der Cardinaisröcke und der Tifchdecke gemeinfam dem Grau, welches in dem