Sechstes Buch. Zweiter Abfchnitt.
300
der fpanifchen Maler des 16. Jahrhunderts einige Meifter kennen gelernt (S.
50 und 51), welche ins fiebzehnte Jahrhundert hineinlebten. Wir haben hier
daher nur noch zwei valencianifche Maler diefes Jahrhunderts zu nennen. Der
Espinofa. eine von ihnen, Jerönimo Jacinto de Espinosa (1600—1680) '), zeigt in manchen
feiner Werke, die man hauptfächlich in den Kirchen und im Mufeum Valencia’s
auffuchen mufs, eine fo grofse Aehnlichkeit mit den Meiftern der bologneflfchen
Schule, dafs fchon Bermudez1 2) vermuthete, er habe eine Studienreife durch
Italien gemacht. Manchmal klingen auch Studien nach van Dyck in feinen
Werken an. Jedenfalls ift er ein tüchtiger, kräftiger Meifter, der eine gut
durchgebildete Zeichnung mit feinem, aber nicht übertriebenen Helldunkel und
frischer Färbung zu verbinden verlieht. Für fein Hauptwerk gilt die Dar-
ftellung des Todes des hl. Luis Beitram im Mufeum zu Valencia. Unter feinen
Bildern im Madrider Mufeum verdient ein »Chriftus an der Säule« hervor-
gehoben zu werden. Der andere Valencianer, welcher genannt werden mufs,
Est. March, ift Esteban March, der noch zu Ende des 16. Jahrhunderts in Valencia geboren
wurde und 1660 dafelbft ftarb, übrigens ein Schüler des fchon oben (S. 51)
genannten Pedro Orrente war. Seine flott und breit hingefetzten Bilder lebens-
grofser Figuren zeigen den Einflufs Riberas; feine biblifchen Bilder mit kleineren
Figuren erinnern, wie diejenigen feines Lehrers, manchmal an die Baffani; feine
eigenen Wege ging er befonders in feinen Schlachtenbildern, für welche er die
eingehendften Studien nach wirklichen Harnifchen und Waffen machte. Man
lernt ihn am beften in den Mufeen von Madrid und Valencia kennen.
1) Zarco del Valle a. a. O p. 232.
2) A. a. O. II, p. 36.
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der fpanifchen Maler des 16. Jahrhunderts einige Meifter kennen gelernt (S.
50 und 51), welche ins fiebzehnte Jahrhundert hineinlebten. Wir haben hier
daher nur noch zwei valencianifche Maler diefes Jahrhunderts zu nennen. Der
Espinofa. eine von ihnen, Jerönimo Jacinto de Espinosa (1600—1680) '), zeigt in manchen
feiner Werke, die man hauptfächlich in den Kirchen und im Mufeum Valencia’s
auffuchen mufs, eine fo grofse Aehnlichkeit mit den Meiftern der bologneflfchen
Schule, dafs fchon Bermudez1 2) vermuthete, er habe eine Studienreife durch
Italien gemacht. Manchmal klingen auch Studien nach van Dyck in feinen
Werken an. Jedenfalls ift er ein tüchtiger, kräftiger Meifter, der eine gut
durchgebildete Zeichnung mit feinem, aber nicht übertriebenen Helldunkel und
frischer Färbung zu verbinden verlieht. Für fein Hauptwerk gilt die Dar-
ftellung des Todes des hl. Luis Beitram im Mufeum zu Valencia. Unter feinen
Bildern im Madrider Mufeum verdient ein »Chriftus an der Säule« hervor-
gehoben zu werden. Der andere Valencianer, welcher genannt werden mufs,
Est. March, ift Esteban March, der noch zu Ende des 16. Jahrhunderts in Valencia geboren
wurde und 1660 dafelbft ftarb, übrigens ein Schüler des fchon oben (S. 51)
genannten Pedro Orrente war. Seine flott und breit hingefetzten Bilder lebens-
grofser Figuren zeigen den Einflufs Riberas; feine biblifchen Bilder mit kleineren
Figuren erinnern, wie diejenigen feines Lehrers, manchmal an die Baffani; feine
eigenen Wege ging er befonders in feinen Schlachtenbildern, für welche er die
eingehendften Studien nach wirklichen Harnifchen und Waffen machte. Man
lernt ihn am beften in den Mufeen von Madrid und Valencia kennen.
1) Zarco del Valle a. a. O p. 232.
2) A. a. O. II, p. 36.