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Woermann, Karl; Woltmann, Alfred [Editor]; Woermann, Karl [Editor]
Geschichte der Malerei (Band 3,1) — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.48521#0338
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326

Sechstes Buch. Dritter Abfchnitt.

welches durch den Stich J. Pesne’s weltbekannt ift, während das Original nach
einigen ’) untergegangen fein, nach anderen2) fich in der Galerie des Grafen
'"hfgen?1 Moltke zu Kopenhagen befinden foll, und die Eremitage zu St. Petersburg
1,1 SbX^ers'e^ne °ft das Original gehaltene gute Copie des Bildes befitzt; »Die Peft
Lefgh-Court, zu Athen«, früher in Leigh-Court bei Briftol; »Die Enthaltfamkeit des Scipio«
in Stbu^|ters’in der Petersburger Eremitage; von mythologifchen Stoffen: zahlreiche Baccha-
nalien und kleinere Scenen aus dem Leben des Bacchus, der Satyrn und der
im Louvre, Nymphen, z. B. die beiden grofsen frühen Bilder des Louvre, eine Reihe von
in Sb'u^ers‘Bildern der Petersburger Eremitage, einige Hauptbilder der Londoner National-
?n M°adHd’Salerie> und Bilder der Mufeen zu Madrid, Gaffel und Braunfchweig, ferner:
m Caffei, »Tupiter als Kind von der Ziege Amalthea genährt« im Berliner Mufeum,
fchweig, »Midas vor Bacchus« in der Münchener Pinakothek, »Mars und Venus« im
in Berlin,
in München, Louvrej »Narcissus und Echo« in der Dresdner Galerie3); in diefer letzteren
im Louvre, 7
in Dresden, Sammlung aber vor allen Dingen die intereffante, unter dem Namen »Das Reich
der Flora« oder »L’empire des fleurs« bekannte, von G. Audran geftochene
Darftellung, welche eine Reihe von mythologifchen Geftalten, die nach Ovids
Metamorphofen in Blumen verwandelt wurden, zufammengruppirt4). Diefen
Gemälden reihen freiere poetifche Schöpfungen fich an, wie die fchöne, finn-
reiche, allegorifch zugeftutzte Darftellung des Horentanzes (Fig. 506) im Hert-
in London, ford Houfe zu London5), die Darftellung des Parnaffes im Madrider Mufeum
in Madrid, /
und das berühmte Bild des arkadifchen Schäferlebens (Fig. 507) mit den
Hirten, welche ein Grab mit der Infchrift »Et in Arcadia ego« finden, deffen
im Louvre, Hauptexemplar die Louvrefammlung, deffen etwas veränderte Wiederholung
in London, das Devonshire - House in London bewahrt. Aus dem Reiche der neueren

Dichtkunft wären noch die Darftellungen »Rinaldo und Armida« in der St.
ln Stb’P.7ters" Petersburger Galerie, im Dulwich College und an anderen Orten, fo wie »Tan-
mi DMwich crecl und Erminia«, ebenfalls in St. Petersburg, zu nennen.
Pouffins Ge- Während des letzten Jahrzehnts feines Lebens befchäftigte Pouffin fich
malde aus J . . 0 .
feinen fpäte- vorzugsweife noch mit der Landfchaftsmalerei. Die grofse Natur war ihm wahl-
ren Jahren, .
im Louvre, verwandt. Von der fchönen grofsen Landfchaft mit Orpheus und Eurydice im
Louvre wiffen wir, das Pouffin fie 1659 vollendet; von den vier umfangreichen
berühmten Gemälden derfelben Sammlung, welche die vier Jahreszeiten in grofsen,
mit charakteriftifcher biblifcher Staffage gefchmückten Landfchaften und zwar
den Frühling mit Adam und Eva, den Sommer mit Ruth und Boas, den
Herb ft mit den die grofse Traube heimbringenden Kundfchaftern, den Vinter mit
der Sündfluth, darftellen, hören wir, dafs der Meifter fie im Auftrage des
FcrnerLaud- Herzogs von Richelieu 1660 begann und 1664 vollendete. Fernere Land-
fchaften ö
mSt.Peters-fchaften Pouffins befitzen die Petersburger Eremitage, das Berliner Mufeum,
bürg, . ° °
in Berlin, die Galerie Doria in Rom, die Madrider Galerie, die Londoner Nationalgalerie,
in Rom, .
in London, Dulwich College, die Galerie des Herzogs von Weftminfter im Grosvenor House zu
im Dulwich ö &
College,
in London.

1) Vgl. Andrefen a. a. O. p. 75.
2) Vgl. Kugler, Gefch. d. Mal. (3. Aufl., 1867), IV, S. 127.
3) Smith, Catalogue p. 127, No. 245. Wenn das Original, fo ein frühes Jugendwerk. Vgl.
Felibien II, p. 433.
4) Vgl. Bellvri a. a. O. p. 441 ; und des Verfaffers Text zu Brauns Dresdner Galeriewerk, Lief. I, S. 19.
5) Bellori, a. a. O. p. 447 befchreibt diefes Bild als «II Ballo della Vita humana».
 
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