524 Sechstes Buch. II. Abtheilung. Erfter Abfchnitt.
die alle in diele Klaffe der halb landfchaftlichen, halb fittenbildlichen Maler
ßVedaZr11 gehören. Der ältefte von ihnen, Peter von Bredaei (1629—1719) war ein
Schüler David Ryckaerts III. (oben S. 516), hatte aber Italien bereift und malte
lebendig mit Thieren und Figuren ausgeftattete italienifche Naturbilder, wie,
durch feine volle Namenszeichnung beglaubigt, ihrer zwei die Akademie zu
Brugge, je eins die Mufeen zu Nantes und Lille befitzen. Drei feiner Söhne
vJBredaeieri. wur<^en ^al£r: Jan P£ter van Bredaei I. (1645 —1754), von deffen Hand fich
zwei bezeichnete Bilder im Charakter derer feines Vaters z. B. im Mufeum von
ß’redaei.11 Stockholm befinden, Joris van Bredaei (1661 bis vor 1 706), von dem fich keine
"ßJedael11 BiWer erhalten haben, und Alexander van Bredaei (1663—1720), von deffen
Hand z. B. das Mufeum zu Lille zwei durch feine volle Namensinfchrift beglau-
bigte Bilder Antwerpener Volksfefte befitzt.
Aber nicht nur diefe drei Söhne Peter van Bredaeis, auch drei feiner
Enkel wurden Maler, zwei Söhne des Joris, einer des Alexander. Die
■ßrccUerin beiden Söhne Joris van Bredaeis, welche Maler wurden, waren Jan Peter van
Bredaei II (1683—-1735), deffen Hauptbilder, Bauern-, Jäger-, und Soldaten-
ftücke, auch eigentliche Schlachtgemälde, alle zwifchen 1705 und 1720 während
feines Aufenthaltes in Oefterreich gemalt, fich theils in der Galerie Liechten-
"BredaTi11 Btein, theils in der Kaiferlichen Galerie zu Wien befinden und JoJef van Bredaei
(1684—1739), der Mitglied der Parifer Akademie wurde und Bilder, wie »das
Feldlager« im Louvre zu Paris1 2) und »Dorffcene am Fluffe« im Amfterdamer
Mufeum malte. Der Sohn Alexander van Bredaeis endlich, welcher Maler
vanßJedaei wurde, war Jan Frans van Bredaei (1686—1750), welcher fich durch Ccpien
nach Gemälden des holländifchen Meifters Ph. Wouwerman weiterbildete und
dadurch auf vlämifcher Grundlage einen frifchen holländifchen Zug erhielt, der
feinen Bildern gut fleht. Die Dresdener Galerie befitzt unter feinem Namen
einen »Aufbruch zur Jagd« und eine Scene »vor der Huffchmiede«, zwei Bilder,
welche in der That das Studium Wouwermans verrathen.
Auch diefe Künftlerfamilie alfo leitet uns fchon bis ins 18. Jahrhundert
hinein; und manche ihrer Mitglieder gehören ebenfowohl zu den Landfchafts-
als zu den Sittenmalern. Wir muffen jetzt zu dem eigentlichen 17. Jahrhundert
und zu den eigentlichen Landfchaftsmalern zurückkehren.
F. Die übrigen belgifchen Landfehafter des 17. Jahrhunderts
und die Vertreter der anderen Fächer.
nie Land- Dafs die Landfehaftsmalerei eine bedeutende Rolle im belgifchen
fchafter. . . . .
Kunftleben des 17. Jahrhunderts fpielte, haben wir bereits in den vorigen
Charakter Capiteln gefehen. Wir haben gefehen, dafs fie unter den auf nationalem Boden
viämifchen flehenden Ueberg'anp'smeiftern, reich in der Durchbildung aller Einzelheiten,
Landfchafts- i r • i i 1 • T 1 • J
maierei. fein und forgfältig in der Pinfeiführung, aber noch unfrei und kleinlich in der
1) In v. Engerths grofsem Katalog der Kaiferlichen Galerie zu Wien, 1884, II, S. 41—42
werden diefe Bilder Jan Peter van Bredaei I. zugefchrieben. Nach J. F. v. d. Branden a. a, O.
p. 1032 aber war unfer J. P. van Bredaei II. der nach Oefterreich berufene Meifter.
2) Nach J. F. v. d. Branden — Im Louvre-Katalog dem Jan Frans van Bredaei zugefchrieben.
die alle in diele Klaffe der halb landfchaftlichen, halb fittenbildlichen Maler
ßVedaZr11 gehören. Der ältefte von ihnen, Peter von Bredaei (1629—1719) war ein
Schüler David Ryckaerts III. (oben S. 516), hatte aber Italien bereift und malte
lebendig mit Thieren und Figuren ausgeftattete italienifche Naturbilder, wie,
durch feine volle Namenszeichnung beglaubigt, ihrer zwei die Akademie zu
Brugge, je eins die Mufeen zu Nantes und Lille befitzen. Drei feiner Söhne
vJBredaeieri. wur<^en ^al£r: Jan P£ter van Bredaei I. (1645 —1754), von deffen Hand fich
zwei bezeichnete Bilder im Charakter derer feines Vaters z. B. im Mufeum von
ß’redaei.11 Stockholm befinden, Joris van Bredaei (1661 bis vor 1 706), von dem fich keine
"ßJedael11 BiWer erhalten haben, und Alexander van Bredaei (1663—1720), von deffen
Hand z. B. das Mufeum zu Lille zwei durch feine volle Namensinfchrift beglau-
bigte Bilder Antwerpener Volksfefte befitzt.
Aber nicht nur diefe drei Söhne Peter van Bredaeis, auch drei feiner
Enkel wurden Maler, zwei Söhne des Joris, einer des Alexander. Die
■ßrccUerin beiden Söhne Joris van Bredaeis, welche Maler wurden, waren Jan Peter van
Bredaei II (1683—-1735), deffen Hauptbilder, Bauern-, Jäger-, und Soldaten-
ftücke, auch eigentliche Schlachtgemälde, alle zwifchen 1705 und 1720 während
feines Aufenthaltes in Oefterreich gemalt, fich theils in der Galerie Liechten-
"BredaTi11 Btein, theils in der Kaiferlichen Galerie zu Wien befinden und JoJef van Bredaei
(1684—1739), der Mitglied der Parifer Akademie wurde und Bilder, wie »das
Feldlager« im Louvre zu Paris1 2) und »Dorffcene am Fluffe« im Amfterdamer
Mufeum malte. Der Sohn Alexander van Bredaeis endlich, welcher Maler
vanßJedaei wurde, war Jan Frans van Bredaei (1686—1750), welcher fich durch Ccpien
nach Gemälden des holländifchen Meifters Ph. Wouwerman weiterbildete und
dadurch auf vlämifcher Grundlage einen frifchen holländifchen Zug erhielt, der
feinen Bildern gut fleht. Die Dresdener Galerie befitzt unter feinem Namen
einen »Aufbruch zur Jagd« und eine Scene »vor der Huffchmiede«, zwei Bilder,
welche in der That das Studium Wouwermans verrathen.
Auch diefe Künftlerfamilie alfo leitet uns fchon bis ins 18. Jahrhundert
hinein; und manche ihrer Mitglieder gehören ebenfowohl zu den Landfchafts-
als zu den Sittenmalern. Wir muffen jetzt zu dem eigentlichen 17. Jahrhundert
und zu den eigentlichen Landfchaftsmalern zurückkehren.
F. Die übrigen belgifchen Landfehafter des 17. Jahrhunderts
und die Vertreter der anderen Fächer.
nie Land- Dafs die Landfehaftsmalerei eine bedeutende Rolle im belgifchen
fchafter. . . . .
Kunftleben des 17. Jahrhunderts fpielte, haben wir bereits in den vorigen
Charakter Capiteln gefehen. Wir haben gefehen, dafs fie unter den auf nationalem Boden
viämifchen flehenden Ueberg'anp'smeiftern, reich in der Durchbildung aller Einzelheiten,
Landfchafts- i r • i i 1 • T 1 • J
maierei. fein und forgfältig in der Pinfeiführung, aber noch unfrei und kleinlich in der
1) In v. Engerths grofsem Katalog der Kaiferlichen Galerie zu Wien, 1884, II, S. 41—42
werden diefe Bilder Jan Peter van Bredaei I. zugefchrieben. Nach J. F. v. d. Branden a. a, O.
p. 1032 aber war unfer J. P. van Bredaei II. der nach Oefterreich berufene Meifter.
2) Nach J. F. v. d. Branden — Im Louvre-Katalog dem Jan Frans van Bredaei zugefchrieben.