Die vläm. Malerei des 17. Jahrh. E. Die übrigen belg. Landfehafter u. Vertreter anderer Fächer.
Dresdener Galerie gehören doch zu feinen charakteriftifchften Werken. Ein
Schüler des erwähnten Corn. Mahu aber war Kasper Peter Verbrugghen I. ^.'ujghln'i.
(1635—1681), von deffen Hand z. B. die Schleifsheimer Galerie ein bezeichnetes
und von 1657 datirtes Blumenftück befitzt; und an ihn fchlofs fein Sohn Kasper ^ruJghenrn
Peter Verbrugghen II. fich an (1664—1730), deffen Bildern man z. B. im Ant-
werpener und Schweriner Mufeum begegnet.J)
Ein feiner, frifcher, kühler Blumenmaler des jüngeren Gefchlechtes war
Nie. van Veerendael (1640—1691), den man z. B. im Berliner Mufeum, in der v^;n'daanel
Galerie Liechtenftein zu Wien, im Schweriner Mufeum, in der Münchener Pina-
kothek, in feiner ganzen Vielfeitigkeit aber befonders gut in der Dresdener
Galerie kennen lernen kann, die aufser dem fchon (S. 543) erwähnten Bilde,
welches er gemeinfam mit Dav. Teniers d. J. und mit Chriftian Luyx gemalt,
noch einen hübfehen Blumenftraufs und die merkwürdige »Affengefellfchaft um
einen gedeckten Tifch« von feiner Hand befitzt. Zu den jüngften vlämifchen
Blumenmalern des 17. Jahrhunderts gehört auch Elias van den Broeck, der dfn1£ßroeck
1653 in Antwerpen geboren war und 1711 zu Amfterdam ftarb. Wir werden
ihn unten in der Amfterdamer Schule kennen lernen.
Um den ganzen Umfang der Antwerpener Kunftübung aut diefem Gebiete
zu würdigen, mufs man fich endlich noch vergegenwärtigen, dafs der
bedeutendfte aller Frucht-, Blumen- und Stillebenmaler, der Holländer Jan
Davidsz de Heem, etwa die Hälfte feines langen Lebens in Antwerpen zu-
brachte und dafs fein Sohn Cornelis de Heem in Antwerpen feinen Spuren Die
folgen lernte. Es fehlt auch nicht an Stimmen, welche der Anficht find, dafs
die de Heems der vlämifchen Schule zugerechnet werden müffen.1 2) Indeffen
kam Jan Davidsz de Heem erft als fertiger Meifter nach Flandern; und gerade
der eigenartige Tonduft, der über den Bildern beider Meifter liegt und fie in
Verbindung mit der äufserft feinen Individualifirung aller Einzelheiten zu dem
macht, was fie find, ift unterer Anficht nach mehr holländifch, als vlämifch.
Wir werden diefe grofsen Meifter daher erft unter den Holländern befprechen
und es genügt uns an diefer Stelle, daran zu erinnern, dafs fie das ihre dazu
thaten, Antwerpen im 17. Jahrhundert zur Hauptftadt der Frucht- und Blumen-
malerei zu machen.
1) Näheres bei /*’. Schlie a. a. O. S. 648 — 649.
2) Vgl. F. Schlie im Repertorium XIII (I885) S. 215—216.
Gefchichte d. Malerei. III.
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Dresdener Galerie gehören doch zu feinen charakteriftifchften Werken. Ein
Schüler des erwähnten Corn. Mahu aber war Kasper Peter Verbrugghen I. ^.'ujghln'i.
(1635—1681), von deffen Hand z. B. die Schleifsheimer Galerie ein bezeichnetes
und von 1657 datirtes Blumenftück befitzt; und an ihn fchlofs fein Sohn Kasper ^ruJghenrn
Peter Verbrugghen II. fich an (1664—1730), deffen Bildern man z. B. im Ant-
werpener und Schweriner Mufeum begegnet.J)
Ein feiner, frifcher, kühler Blumenmaler des jüngeren Gefchlechtes war
Nie. van Veerendael (1640—1691), den man z. B. im Berliner Mufeum, in der v^;n'daanel
Galerie Liechtenftein zu Wien, im Schweriner Mufeum, in der Münchener Pina-
kothek, in feiner ganzen Vielfeitigkeit aber befonders gut in der Dresdener
Galerie kennen lernen kann, die aufser dem fchon (S. 543) erwähnten Bilde,
welches er gemeinfam mit Dav. Teniers d. J. und mit Chriftian Luyx gemalt,
noch einen hübfehen Blumenftraufs und die merkwürdige »Affengefellfchaft um
einen gedeckten Tifch« von feiner Hand befitzt. Zu den jüngften vlämifchen
Blumenmalern des 17. Jahrhunderts gehört auch Elias van den Broeck, der dfn1£ßroeck
1653 in Antwerpen geboren war und 1711 zu Amfterdam ftarb. Wir werden
ihn unten in der Amfterdamer Schule kennen lernen.
Um den ganzen Umfang der Antwerpener Kunftübung aut diefem Gebiete
zu würdigen, mufs man fich endlich noch vergegenwärtigen, dafs der
bedeutendfte aller Frucht-, Blumen- und Stillebenmaler, der Holländer Jan
Davidsz de Heem, etwa die Hälfte feines langen Lebens in Antwerpen zu-
brachte und dafs fein Sohn Cornelis de Heem in Antwerpen feinen Spuren Die
folgen lernte. Es fehlt auch nicht an Stimmen, welche der Anficht find, dafs
die de Heems der vlämifchen Schule zugerechnet werden müffen.1 2) Indeffen
kam Jan Davidsz de Heem erft als fertiger Meifter nach Flandern; und gerade
der eigenartige Tonduft, der über den Bildern beider Meifter liegt und fie in
Verbindung mit der äufserft feinen Individualifirung aller Einzelheiten zu dem
macht, was fie find, ift unterer Anficht nach mehr holländifch, als vlämifch.
Wir werden diefe grofsen Meifter daher erft unter den Holländern befprechen
und es genügt uns an diefer Stelle, daran zu erinnern, dafs fie das ihre dazu
thaten, Antwerpen im 17. Jahrhundert zur Hauptftadt der Frucht- und Blumen-
malerei zu machen.
1) Näheres bei /*’. Schlie a. a. O. S. 648 — 649.
2) Vgl. F. Schlie im Repertorium XIII (I885) S. 215—216.
Gefchichte d. Malerei. III.
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