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des Herzogs von Braunschweig vom 25. Juli 1792) Lud-
wig XVI. unter der Guillotine nicht gefallen wäre“. . -1)
Alle übrigen Aufsätze des dritten Heftes sind auch
von der lebhaften Sympathie für Frankreich und von leiden-
schaftlichem Tadel gegen das „verblendete Deutschland“
erfüllt.
Diese Stimmung macht es begreiflich, warum der Basler
Friede (April 1795) freudig begrüsst wird. Im Gegensatz
zu der öffentlichen Meinung in Deutschland, die überwie-
gend gegen Preussen war,2) wird dem preussischen König
Friedrich Wilhelm II. reiches Lob gespendet, dass „er der
Republik zuerst unter allen Verbündeten den Oelzweig des
Friedens reichte, ein Vorgang, der die Nachfolge ganz
Deutschlands verdiene“.3)
Dieser franzosenfreundlichen Stimmung bleibt auch
das vierte Heft treu,4) und im „Schreiben eines Deutschen
an Louvet“ wird der Frieden mit Frankreich immer drin-
gender gefordert, da in Paris seit dem Fall Robespierres
allmählich die Gerechtigkeit und Ordnung wiederhergestellt
worden sind.5) Dieses Schreiben an den eben aus der Ver-
bannung nach Paris zurückgerufenen Vertreter der Gironde,
Louvet, (März 1795) ist voll Begeisterung für die Partei
der „wahren Freiheit“ und könnte wohl Rebmanns Feder
gehören, die so oft die Verteidigung der Girondisten über-
nommen hatte.
Von einem ungenannten Publizisten werden die Grün-
der der Koalition als Feinde der Menschheit bezeichnet.6)
Eine noch schärfere Verurteilung der inneren, wie der
äusseren Politik der deutschen Fürsten und ihrer Verbün-
deten enthält der Artikel „Das Totengericht“.
Die Führer der Reaktion und ihre Ratgeber, ebenso
die Pariser Schreckensmänner werden in der Hölle mit

1) Das Neue Graue Ungeheuer. Heft III. S. 151—153.
2) Heigel, Bd. II. S. 184.
3) Das Neue Graue Ungeheuer. III. S. 58.
4) Das Neue Graue Ungeheuer. Viertes Stück. Altona 1796,
bey Alloys Kitter.
5) Das Neue Graue Ungeheuer. IV. S. 14—22.
6) Ibid. S. 63-66.
 
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