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geschickte der fünf jetzt in Frankreich lebenden, im Oktober
1795 gewählten ersten Direktoren“—Le Tourneur, Reubel,
La Reveillere-Lepaux, Barras und Carnot.
Obgleich Rebmann vielen Ausführungen des Verfassers
zustimmt, beschuldigt er ihn doch der Schmeichelei den
Direktoren gegenüber und der Uebertreibung ihrer Ver-
dienste.
Er hält zwar das Direktorium für besser, als jede
andere Regierung, die Frankreich je gehabt hatte,* 1) doch
unterwirft er das Regiment der Direktoren einer scharfen
Kritik. Er tadelt, wie das „unglückliche System“ des
Direktoriums, welches „alle Parteien für sich gewinnen
wollte und eben darum keine gewonnen hatte“, so auch
den Mangel an einem festen politischen Programm ... Ueber
die Direktoren fällt Rebmann folgendes Urteil: „unter den
fünf Männern ist ein zweideutiger und vier rechtschaffene
Männer“ ... Er empfindet ein gewisses Misstrauen gegen
Carnot und zweifelt an seiner „wahren republikanischen
Gesinnung“.2)
Hier, schon im Anfang des Jahres 1797, zeigt Rebmann
eine richtige Vorahnung der kommenden Ereignisse. Einige
Monate später spricht er wieder seine Besorgnis für die
Zukunft der Republik aus, als er die Wahl des ihm „ver-
dächtigen“ Barthelemy in das Direktorium (26. Mai 1797)
erwähnt3) und „die Streitigkeiten zwischen dem Direktorium
und dem gesetzgebenden Körper“ konstatiert.4) Eine Krisis
scheint ihm um so unvermeidlicher zu sein, als der wandel-
bare Charakter der Franzosen „dieser so leicht Feuer fangen-
setzung mit Auszügen aus der Schrift von Despaze in der Zeitschrift
„Frankreich“, 1797, Heft II, festzustellen, dass es das Werk von
Despaze ist, welches Rebmann übersetzt hat.
1) Die 5 Männer vom Direktorium. Anm. des Uebersetzers.
S. 27.
2) Ibid. S. 85, 146, 126. — Die deutsche Ausgabe ist von Reb-
mann datiert „den 2. Regenmond V“ (21. Januar 1797).
3) Die Geissel, von G. F. Rebmann. 1797. Heft IX. S. 270.
4) Zeichnungen zu einem Gemälde von Paris. Bd. II. S. 109.
— Aulard. S. 657.
geschickte der fünf jetzt in Frankreich lebenden, im Oktober
1795 gewählten ersten Direktoren“—Le Tourneur, Reubel,
La Reveillere-Lepaux, Barras und Carnot.
Obgleich Rebmann vielen Ausführungen des Verfassers
zustimmt, beschuldigt er ihn doch der Schmeichelei den
Direktoren gegenüber und der Uebertreibung ihrer Ver-
dienste.
Er hält zwar das Direktorium für besser, als jede
andere Regierung, die Frankreich je gehabt hatte,* 1) doch
unterwirft er das Regiment der Direktoren einer scharfen
Kritik. Er tadelt, wie das „unglückliche System“ des
Direktoriums, welches „alle Parteien für sich gewinnen
wollte und eben darum keine gewonnen hatte“, so auch
den Mangel an einem festen politischen Programm ... Ueber
die Direktoren fällt Rebmann folgendes Urteil: „unter den
fünf Männern ist ein zweideutiger und vier rechtschaffene
Männer“ ... Er empfindet ein gewisses Misstrauen gegen
Carnot und zweifelt an seiner „wahren republikanischen
Gesinnung“.2)
Hier, schon im Anfang des Jahres 1797, zeigt Rebmann
eine richtige Vorahnung der kommenden Ereignisse. Einige
Monate später spricht er wieder seine Besorgnis für die
Zukunft der Republik aus, als er die Wahl des ihm „ver-
dächtigen“ Barthelemy in das Direktorium (26. Mai 1797)
erwähnt3) und „die Streitigkeiten zwischen dem Direktorium
und dem gesetzgebenden Körper“ konstatiert.4) Eine Krisis
scheint ihm um so unvermeidlicher zu sein, als der wandel-
bare Charakter der Franzosen „dieser so leicht Feuer fangen-
setzung mit Auszügen aus der Schrift von Despaze in der Zeitschrift
„Frankreich“, 1797, Heft II, festzustellen, dass es das Werk von
Despaze ist, welches Rebmann übersetzt hat.
1) Die 5 Männer vom Direktorium. Anm. des Uebersetzers.
S. 27.
2) Ibid. S. 85, 146, 126. — Die deutsche Ausgabe ist von Reb-
mann datiert „den 2. Regenmond V“ (21. Januar 1797).
3) Die Geissel, von G. F. Rebmann. 1797. Heft IX. S. 270.
4) Zeichnungen zu einem Gemälde von Paris. Bd. II. S. 109.
— Aulard. S. 657.