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und verfolgen die wahren Republikaner, sie wollen die alte
Religion unsrer Väter wiederherstellen, sie rufen gesetz-
widrig die Priester zurück . . . Diese Partei hat sogar im
Direktorium ihre Anhänger, die den Bruder des ehemaligen
Sultans,1) „ein Wesen, das ganz Europa verachtet“, nach
Frankreich zurückbringen wollen . . . Der grosse Held
Bonaparte2) und seine glorreichen Armeen werden von
ihnen blind gehasst . . . Diese heuchlerische Partei3 4) unter-
stützt die „vom Gift des Royalismus“ durchdrungenen Der-
wische und Imame, die überall ihre warmen Verteidiger
und Anhänger finden . . .
In dieser Schrift hat Rebmann die Stimmung des
Sommers 1797 wiedergegeben — die Sorge vor einer roya-
listischen, wie katholischen Reaktion. Das Bewusstsein,
dass der Royalismus und der Katholizismus eine Gefahr
für die Republik geworden waren, hatte auch die Direk-
toren zum Staatsstreich des 18. Fructidor V (4. September
1797) bewogen. Ein Zwiespalt im Direktorium war schon
seit einigen Monaten zu Tage getreten: — Die drei republi-
kanisch gesinnten Direktoren, Barras, La Reveillere-
Lepaux und Reubel — bildeten eine Partei, Barthelemy
und Carnot, die an eine Gefahr von Seiten der katholischen
und royalistischen Bewegung nicht glaubten — die andere.
Von beiden Seiten rüstete man zum Staatsstreich; nur
Carnot blieb neutral. Als Barthölemy, auf den General
Pichegru (der im Einvernehmen mit dem Prätendenten, den
späteren Ludwig XVII) gestützt, zur Aktion übergehen
wollte, kamen ihm die übrigen drei Direktoren zuvor und
führten mit der Hilfe von Angereau und der Pariser Gar-
nison den Staatsstreich durch. Barthelemy wurde verhaftet,
Carnot hatte Zeit zu entfliehen?)
Rebmann veröffentlichte sehr bald eine „Geschichte der
Revolution vom 18. Fructidor“. Er nennt den 18. Fructidor
1) Le frere imbecile du cidevant sultan.
2) L’invincible Bonaparte.
3) Ces hommes autrefois athes qui profersent maintenant les
dogmes les plus absurdes de la foi nazareene . . .
4) Aulard, Histoire politique de la Revolution fran^aise. S. 657.
und verfolgen die wahren Republikaner, sie wollen die alte
Religion unsrer Väter wiederherstellen, sie rufen gesetz-
widrig die Priester zurück . . . Diese Partei hat sogar im
Direktorium ihre Anhänger, die den Bruder des ehemaligen
Sultans,1) „ein Wesen, das ganz Europa verachtet“, nach
Frankreich zurückbringen wollen . . . Der grosse Held
Bonaparte2) und seine glorreichen Armeen werden von
ihnen blind gehasst . . . Diese heuchlerische Partei3 4) unter-
stützt die „vom Gift des Royalismus“ durchdrungenen Der-
wische und Imame, die überall ihre warmen Verteidiger
und Anhänger finden . . .
In dieser Schrift hat Rebmann die Stimmung des
Sommers 1797 wiedergegeben — die Sorge vor einer roya-
listischen, wie katholischen Reaktion. Das Bewusstsein,
dass der Royalismus und der Katholizismus eine Gefahr
für die Republik geworden waren, hatte auch die Direk-
toren zum Staatsstreich des 18. Fructidor V (4. September
1797) bewogen. Ein Zwiespalt im Direktorium war schon
seit einigen Monaten zu Tage getreten: — Die drei republi-
kanisch gesinnten Direktoren, Barras, La Reveillere-
Lepaux und Reubel — bildeten eine Partei, Barthelemy
und Carnot, die an eine Gefahr von Seiten der katholischen
und royalistischen Bewegung nicht glaubten — die andere.
Von beiden Seiten rüstete man zum Staatsstreich; nur
Carnot blieb neutral. Als Barthölemy, auf den General
Pichegru (der im Einvernehmen mit dem Prätendenten, den
späteren Ludwig XVII) gestützt, zur Aktion übergehen
wollte, kamen ihm die übrigen drei Direktoren zuvor und
führten mit der Hilfe von Angereau und der Pariser Gar-
nison den Staatsstreich durch. Barthelemy wurde verhaftet,
Carnot hatte Zeit zu entfliehen?)
Rebmann veröffentlichte sehr bald eine „Geschichte der
Revolution vom 18. Fructidor“. Er nennt den 18. Fructidor
1) Le frere imbecile du cidevant sultan.
2) L’invincible Bonaparte.
3) Ces hommes autrefois athes qui profersent maintenant les
dogmes les plus absurdes de la foi nazareene . . .
4) Aulard, Histoire politique de la Revolution fran^aise. S. 657.