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https://doi.org/10.11588/diglit.15958#0018
14
II.
Beschreibung der Präparate des anatomischen
Museum's zu Münster.
A. Physiologische Präparate.
I. Knochen.
a. In trockenem Zustande.
4. Das künstliche Skelet eines Mannes von mittleren Jahren.
Es hat in aufrechter Stellung die Höhe von 5 Fufs 3% Zoll rheinisch. Der
Knochenhau ist im Allgemeinen kräftig. Die Bildung des Schädels überhaupt
kuglicht; die Stirn etwas schmal, aber ziemlich gut gewölbt; die Augenbrauenbogen
schwach; der Gesichtswinkel voriheilhaft. Sc hädcldurch messe r: Länge 63/4 Zoll;
Breite 5%"; Höhe 5y6". Die Augenhöhen mehr hoch wie breit, ziemlich wagcrecht
gelegen, der Baum zwischen beiden schmal; die Nasenbeine ebenfalls schmal und mit
ihrem untern Ende etwas in die Höhe gebogen; die Nasenöflhung verhältnifsmäfsig
klein; die Jochbogen platt; die Oberkiefergrube tief; der knöcherne Gaumen breit;
das Kinn spitz hervorragend. — Die Wirbelsäule erscheint vom i. Biickenwirbel
bis zum 3. Lendenwirbel etwas nach rechts ausgeschweift; die Dornfortsätze des 2., 3.
und 4- Lendenwirbels scheinen (nach den hier vorhandenen Erhabenheiten und Ver-
tiefungen zu urtheilen) während des Lebens mit einander artikulirt zu haben; die
Dornfortsätze des 3. und 4- Halswirbels sind nach links und abwärts geneigt. — Die
obere Apertur des Beckens ist auf der rechten Seite geräumiger als auf der linken,
wobei sich die rechte Hälfte des Kreuzbeines um eine starke Linie breiter als die
linke zeigt; der schiefe Durchmesser von der rechten Sjnchondrosis sacroiliaca bis
zum horizontalen Aste des linken Schaambeines beträgt 4V2 Zoll, derselbe Durch-
messer auf der entgegengesetzten Seite aber 43/i//i die Conjugata 3" 5"'; Breite der
obern Apertur 5%"; Abstand der beiden Darmbeinkämme io3/,"; von der Spitze des
heiligen Beines bis zum untern Bande des Schaambeinknorpels
2. Das künstliche Skelet eines 4 yjährigen Mädchens von mittlerer Gr'öjsc.
(Sie war an Lungenschwindsucht verstorben.)
Das ganze Skelet mifst vom Scheitel bis zur Fufssohle 4' l0"- Sämmtlichc
Knochen sind sehr gracil; die Fortsätze der langen Knochen noch Ansätze. — Der
Schädel ist wenig geräumig, und in seinem Stirntheile unvortheilhaft gebaut; das
Stirnbein schmal und von den Seiten her zusammengedrückt; die Augenbrauenbogen
wenig erhaben; in der Glahella ist noch ein Rest der Stirnnaht zu sehen. Der obere
II.
Beschreibung der Präparate des anatomischen
Museum's zu Münster.
A. Physiologische Präparate.
I. Knochen.
a. In trockenem Zustande.
4. Das künstliche Skelet eines Mannes von mittleren Jahren.
Es hat in aufrechter Stellung die Höhe von 5 Fufs 3% Zoll rheinisch. Der
Knochenhau ist im Allgemeinen kräftig. Die Bildung des Schädels überhaupt
kuglicht; die Stirn etwas schmal, aber ziemlich gut gewölbt; die Augenbrauenbogen
schwach; der Gesichtswinkel voriheilhaft. Sc hädcldurch messe r: Länge 63/4 Zoll;
Breite 5%"; Höhe 5y6". Die Augenhöhen mehr hoch wie breit, ziemlich wagcrecht
gelegen, der Baum zwischen beiden schmal; die Nasenbeine ebenfalls schmal und mit
ihrem untern Ende etwas in die Höhe gebogen; die Nasenöflhung verhältnifsmäfsig
klein; die Jochbogen platt; die Oberkiefergrube tief; der knöcherne Gaumen breit;
das Kinn spitz hervorragend. — Die Wirbelsäule erscheint vom i. Biickenwirbel
bis zum 3. Lendenwirbel etwas nach rechts ausgeschweift; die Dornfortsätze des 2., 3.
und 4- Lendenwirbels scheinen (nach den hier vorhandenen Erhabenheiten und Ver-
tiefungen zu urtheilen) während des Lebens mit einander artikulirt zu haben; die
Dornfortsätze des 3. und 4- Halswirbels sind nach links und abwärts geneigt. — Die
obere Apertur des Beckens ist auf der rechten Seite geräumiger als auf der linken,
wobei sich die rechte Hälfte des Kreuzbeines um eine starke Linie breiter als die
linke zeigt; der schiefe Durchmesser von der rechten Sjnchondrosis sacroiliaca bis
zum horizontalen Aste des linken Schaambeines beträgt 4V2 Zoll, derselbe Durch-
messer auf der entgegengesetzten Seite aber 43/i//i die Conjugata 3" 5"'; Breite der
obern Apertur 5%"; Abstand der beiden Darmbeinkämme io3/,"; von der Spitze des
heiligen Beines bis zum untern Bande des Schaambeinknorpels
2. Das künstliche Skelet eines 4 yjährigen Mädchens von mittlerer Gr'öjsc.
(Sie war an Lungenschwindsucht verstorben.)
Das ganze Skelet mifst vom Scheitel bis zur Fufssohle 4' l0"- Sämmtlichc
Knochen sind sehr gracil; die Fortsätze der langen Knochen noch Ansätze. — Der
Schädel ist wenig geräumig, und in seinem Stirntheile unvortheilhaft gebaut; das
Stirnbein schmal und von den Seiten her zusammengedrückt; die Augenbrauenbogen
wenig erhaben; in der Glahella ist noch ein Rest der Stirnnaht zu sehen. Der obere