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geschwommen. Ich frage nach einem Barcarolo, man
nennt mir den ruderkundigen Stefano.
Stefano ist ein großer Mann. Ein solcher aber
will sein eigenes Kapitel. Also ü äemain, Ne88i6ur8
6t N68ÜUM68!
IX.
Der Spaziergänger stellt dem Leser seinen Ruderer vor und er-
zählt von seinen Heldenthaten als Schwimmer. Er schwimmt im
Golf von Sorrent und hat dabei mit Stefano, dem Fährmann,
ein sehr merkwürdiges und unterhaltendes Gespräch.
Pompeji, 5. August 1875.
Stefano, ruderkundiger Mann von Sorrent, diese
Zeilen gehören dir.
Du weißt, edler Stefano, oder solltest es wissen,
daß der Schriftsteller, besonders der deutsche, keine fetten
Trinkgelder gibt.
, Das überläßt er den reichen Engländern und
Russen.
Was er aber berührt, das verwandelt er in Gold,
wie einst König Midas gethan — d. h. er überliefert
es der Unsterblichkeit.
Als ich Stefano in mein Zimmer treten sah, und
diese nervige, schlanke Gestalt, die kluge, wettergebräunte
Miene, die kohlschwarzen Augen und die schneeweißen
Zähne sah, da sagte ich zu mir selbst: Voilü mon komme.
Unser Vertrag war bald geschlossen. Stefano übernahm
es, mich in die See hinauszufahren, und da sollte er
mich so behandeln, als wenn ich ein Aergerniß gegeben
hätte, nämlich mich dort versenken, wo sie am tiefsten
ist, versteht sich ohne Mühlstein um den Hals.
 
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