Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Xenophon; Ablancourt, Nicolas Perrot d' [Transl.]; Longolius, Paul Daniel [Transl.]
Xenophons Feldzug des Jüngeren Cyrus: nebst dem Rückzug derer zehentausend Griechen — Bayreuth, 1747 [VD18 14208784]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.26821#0065
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
zo Der Feldzug
zurücke. Es war lauter ebenes Land, das vol-
lerWermuth und anderer starckriechenderPflan-
tzen stunde, nirgends aber war ein Baum zu
sehen. Man sähe eine grosse Menge wilder
Esel und Straussen, wie auch Rehe und Trap-
pen. Wenn die ersteren eine Weile fortgelauf-
fen waren, so stunden sie auf einmahl stille,
weil man sie, wegen ihrer Geschwindigkeit, nicht
einholen konnte: daß daher ohne bey dem Nach-
setzen zu Zeiten auszuruhen, keine konnten ge-
fangen werden. Das Fleisch davon schmecket
fast wie Hirschwildpret, allein es ist viel nied-
licher. Wenn man die Straussen verfolgete,
so ermüdete man gar bald : denn es schiene,
als wenn sie flögen, so hurtig liessen sie, und
ihre Flügel dieneten ihnen gleichsam an statt
der Seegel. Was die Trappen anlanget, so
konnte man sie zu Pferde einhohlen, weil sie
bald müde werden, und nicht viel weiter flie-
gen, als die Rebhüner. Ihr Fleisch ist sehr
wohlschmeckend.
Als man durch diese Oerter hindurch wäre,
so gelangete man an eine grosse und wenig be-
völckerte (p) Stadt, welche Corsora genennet
wurde. Sie wird von dem Fluß Masters, der
gegen hundert Schuhe breit ist, umflossen.
Das Kriegsherr hielte sich dreyTage hier auf,
und versähe sich mit Lebensmitteln: worauf
man
(p) Mau flehet wvhk, daß dieses eigentlich keine wüste
Stadt kan gewesen sey», wie es das Griechische aiijudcuten
scheinet; weil sich das Kriegsherr hiermit Lebensmittel»
»ersehen hat.
 
Annotationen