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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 10.1915

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Major, Erich: Kunst und Krieg
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https://doi.org/10.11588/diglit.3818#0360
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BEMERKUNGEN. 353

Heiligung des Gesetzes und der Verewigung, der Süden mit seiner Heiligung des
Gemütes und der reinen, sinnlichen Empfindung, der Musik und des Lyrischen
mußten sich vereinen. Deutschland und Österreich mußten einander finden.

So ist uns dieser Krieg ein Wahrzeichen für diese Einheit geworden. Als
Letztes sei mir gestattet, ein Wort Fichtes zu erwähnen, das sich bereits in meinem
Buche: >Die Quellen des künstlerischen Schaffens* findet. »Die Liebe, die wahr-
haftig Liebe sei ... erwacht und entzündet sich allein in dem Ewigen. Das Leben,
bloß als Leben, als Fortsetzung des wechselnden Daseins hat für den Vaterlands-
liebenden nie Wert gehabt. Er hat es nur gewollt als Quelle des Dauernden.
Aber diese Dauer verspricht ihm allein die selbständige Fortdauer der Nation; um
diese zu retten, muß er sogar sterben wollen, damit diese lebe, und er
in ihr lebe das einzige Leben, das er von je gemocht hat. ... Der Glaube des
edlen Menschen an die ewige Fortdauer seiner Wirksamkeit auch
auf dieser Erde gründet sich . .. auf die Hoffnung der ewigen
Fortdauer des Volkes.«

Zeitschr. f. Ästhetik u. allg. Kunstwissenschaft. X. 23
 
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