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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 29.1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.14176#0283
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BESPRECHUNGEN

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tiven Gesetzlichkeit" dienen. Sie sind gleich denen Schwingers als Vorstudien zu einer
neuen deutschen Poetik dankbar zu begrüßen.

Greifswald. Kurt Gassen.

William A. Hammond: A Bibliography of Aesthetics and of
thePhilosophyoftheFineArt s. Revised and enlarged edition. Long-
mans, Green, and Company, New York, 1934.

Die zweite Auflage dieses vortrefflichen Nachschlagebuchs ist um rund 200 Titel
vermehrt. Bedauerlich bleibt, daß auch diesmal die Berichte über unsere Kongresse,
die als solche verzeichnet sind, nicht ausgewertet wurden. Schlage ich z. B. den Be-
richt über den ersten Kongreß auf, so finde ich darin viele Aufsätze, die noch heute
das Lesen lohnen und an keiner andern Stelle zum zweiten Mal veröffentlicht wor-
den sind. Außerdem frage ich mich: Weshalb sind Abhandlungen — etwa von Erich
Everth —die in der Zeitschrift für Ästhetik erschienen, verzeichnet worden und
weshalb fehlt der wichtige Kongreß Vortrag über Bildformat und Komposition?
Natürlich sind solche kleinen Mängel im Hinblick auf das Ganze von geringer Be-
deutung. Der Wert des Ganzen liegt darin, daß es systematisch eingeteilt ist, und
zwar in weit mehr Abteilungen als unser jährliches Schriftenverzeichnis aufweist.
Jeder Titelangabe ist die Lebenszeit (gegebenenfalls das Geburtsjahr des Verfassers)
beigefügt, oft eine kurze Angabe über den Inhalt und die wichtigsten Besprechungen
des Buchs oder Aufsatzes. So entsteht der Grundriß einer Geschichte der neuesten
Ästhetik, der die neulich hier angezeigte Schrift des Earls of Listowel ergänzt.
Hammond hat den Ästhetikern nicht nur ein 2200 Nummern umfassendes Verzeich-
nis zusammengestellt, sondern ihnen auch ein inhaltlich wertvolles Hilfsmittel über-
reicht, von dem gewiß viele gern Gebrauch machen werden.

Berlin. Max Dessoir.

Hans Eibl: Vom Sinn der Gegenwart. Ein Buch von deutscher Sendung.
2. Aufl. 1934, W. Braumüller. Wien-Leipzig. XVI und 423 S. Geh. RM. 10.—;
Lw. RM. 12.—.

Das Buch Eibls hat starke Aufmerksamkeit erregt, was schon darin zum Aus-
druck kam, daß wenige Monate nach Erscheinen der ersten eine zweite Auflage nötig
wurde. Die Beachtung, die dieses Werk fand, richtete sich aber vornehmlich auf be-
stimmte Abschnitte seines reichen Inhalts. Es war zunächst der politisch-aktuelle
Teil, der vielen Lesern das Buch anziehend machte und die Mehrzahl der Kritiker
zur Auseinandersetzung aufforderte. Durch diese einseitige Bevorzugung bestimm-
ter, wenngleich sehr verdienstvoller Partien ist die Kritik dem vorliegenden Buch,
das ja außer zeitgeschichtlichen Erörterungen noch vieles andere enthält, nicht ganz
gerecht geworden; es soll hier unsere Aufgabe sein, einiges von dem bislang Ver-
säumten nachzuholen. Die Sinndeutung der Gegenwart, die der Verf. als sein Ziel
betrachtet, wird an folgenden Themen vorgenommen: an den Schöpfungen der bil-
denden Kunst von heute, der wissenschaftlichen und philosophischen Entwicklung
der beiden letzten Generationen sowie der Lage Deutschlands und seiner Umwelt
nach dem Kriege. Für unsere Besprechung kommen natürlich in erster Linie die
kunstphilosophischen Kapitel in Betracht, aber auch die rein philosophischen Erörte-
rungen des Abschnitts „Das werdende Weltbild" sind uns wichtig. Das metaphysische
Denken des Verf. ist von einem ausgesprochenen künstlerischen Zug durchdrungen:
seine metaphysischen Grundthesen haben enge Bezüge zu Gedankengängen, wie sie
vor allem dem vom Problembereich des Ästhetischen herkommenden Denker nahe-
 
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