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Zachariae, Theodor
Kleine Schriften zur indischen Philologie, zur vergleichenden Literaturgeschichte, zur vergleichenden Volkskunde — Bonn, Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.50105#0060
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46 Vertia; eine Bezeichnung der Jainas.
of fakir among Hindus’ bei G. Temple, Glossary of Indian Terms.
Die Herkunft des Wortes ist mir nicht bekannt. A. Barth, The Re-
ligions of India, p. 214 n. (vgl. 152 n.) hält einen Zusammenhang
mit s’rävaka für möglich. H. Beveridge schreibt in seiner Übersetzung
des Akbarnäma I, 147 n.: ‘I do not know its origin, unless it be a
corruption of Svetämbara’. Abül Fazl sagt nämlich im Äin-i-Akbarr
III, 210 (nach Jarretts Übersetzung), daß die Gelehrten der Sve-
tämbaras auch Sewrä genannt werden. Übrigens kommt das von
FL Lord überlieferte Sevrah, in den verschiedensten Schreibungen,
nicht selten vor. Zunächst in persischen Werken. Auf Akbarnäma I,
147 (Siürhä) und Ain-i-Akbarl III, 210, wo die Bemerkungen von
Beveridge und Jarrett zu beachten sind, habe ich bereits verwiesen.
Auf das Dabistän verweist Barth, Eeligions 213 n., der auch die
Schreibungen Savara und Srivara anführt. Siehe auch Miles, Trans-
actions of the Royal Asiatic Society III, 335ff. (The Sewräs, also
called Jatis). Ferner gehören hierher wohl die S eures bei Tieffen-
taller, Beschreibung von Hindustan (französische Ausgabe) I, 398.
Anquetil Duperron, der, wie H. Lord, längere Zeit in Surat lebte,
nennt die Jainas immer Sciouras; so in seiner Reisebeschreibung
(Discours preliminaire zum Zendavesta I), S. 365. 368. 540, in seiner
Legislation Orientale, Amsterdam 1778, S. 138 und in der Über-
setzung der Upanisads (Oupnek’hat) II, 551. Ich habe schon in
meiner Schrift Die indischen Wörterbücher, Straßburg 1897, S. 28,
Anquetils Sciouras mit den Jainas identifiziert und dort auch auf
den Katalog der Pariser Sanskrithandschriften von Hamilton und
Langles, S. 95, verwiesen (wo die Schreibung Choura). Colebrooke
schreibt: In Hindustan the Jainas are usually called Syauras; but
distinguish themselves into Srävacas and Yatis (As. Researches IX,
291 = Mise. Essays II, 195, sec. ed. II, 175). Nach W. Crooke gibt
es im nordwestlichen Indien zwei Arten von Yatis:1 die eigent-
lichen Yatis, die Priester, die weißgekleidet sind, und dann ‘les
Sewaras qui portent des vetements de couleur ocre. Ces derniers,
d'habitudes nomades, ont la reputation de pratiquer la magie et la
sorcellerie’. Ich entnehme diese Notiz dem vortrefflichen Essai de
Bibliographie Jaina par A. Guerinot, Paris 1906, p. 437. Zwei
Namen möchte ich noch mit dem Namen Sevrah in Verbindung
bringen: Ceurawaeh2, Name der Jainasekte bei Van Twist (s. oben
23, 221; näheres z. B. im Anhang zu Rogers Offner Thür, S. 835ff.)
1) Vgl. Sherring bei A. Barth, Religions of India, p. 213.
2) Bluteau im Vocabulario Portuguez s. v. Baneane schreibt: Ceuravath.
 
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