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Zangemeister, Karl
Zur Geschichte der grossen Heidelberger, sog. Manessischen Liederhandschrift (aus: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst , 7.1888, S. 326 - 376) — Trier, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.3975#0002
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Zur Geschichte der grossen Heidelberger, sog. Manes-
sischen Liederhandschrift.

Aron Prof. Karl Zangemeister in Heidelberg.

Die berühmte sog. Manessische Minnesänger - Handschrift ist am
10. April dieses Jahres nach etwa 250jähriger Verbannung in ihre
alte. Heimat, nach Heidelberg zurückgekehrt und in der hiesigen Uni-
versitäts-Bibliothek den übrigen 892 uns wiedererstatteten Codices Pa-
latini eingereiht worden. Sie bildet hier jetzt den Scbluss unserer
deutschen pfälzer Handschriften und trägt als deren letzte die Nummer 848.

Ich habe als Hüter dieses litterarischen Kleinods es für meine
Pflicht gehalten, seiner Geschichte nachzuforschen, und bei Prüfung der
bisherigen Arbeiten gefunden, dass neben vielen sehr verdienstlichen
Nachweisungen und scharfsinnigen Kombinationen doch auch manche
Annahmen jetzt als feststehend betrachtet werden, welche unzulässig
oder mindestens unbewiesen sind, und dass umgekehrt "Anderes als un-
möglich hingestellt worden ist, was grosse Wahrscheinlichkeit besitzt.

Ich beabsichtige im Folgenden aus den Ergebnissen meiner Unter-
suchung Mitteilungen zu machen und einige der wichtigsten Punkte,
welche sich auf die Entstehung der Handschrift und ihre späteren Schick-
sale beziehen, zu erörtern. Eine Besprechung der Zusammensetzung
des Codex möge einem späteren Artikel vorbehalten bleiben.

Über die Zeit, in welcher die Handschrift geschrieben und gemalt
ist, besteht kein Zweifel; wegen des Zusammenhangs dieser Frage mit


 
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