ERSCHEINUNGEN D. J. 1856 AUF DEM GEBIETE DER CIIRISTL. ARCHÄOLOGIE ETC. 293
e. Kanzeln.
Förster (E.), Die Kanzel und der Hochaltar aus der Domkirche zu Wechselburg. (Enthalten in: För-
sters Denkmale deutscher Kunst. II. 1856. Bildnerei. S. 19.)
Kanzel und Altar, erstere nach Ansicht des Verfassers unstreitig gleichzeitig mit dem Bau der
Kirche im J. 1184, letzterer etwa um das J. 1200 errichtet, stehen durch das Charakteristische in Form
und Bilderschmuck wohl als einzige Beispiele ihrer Art in Deutschland da und bedürfen jedenfalls einer
ganz besonderen Beachtung.
Frenzel (J. G. A.), Die Kanzel der Domkirche zu Freiberg, gezeichnet und gestochen, nebst einer kurz-
gefassten historischen Darstellung dieses Kunstwerkes. Leipzig (B. Weigel), 1856. 7 S. Fol. mit
1 Kupfertafel. (1 '/2 Thlr.)
f. Taufbecken.
Nitzsch (K. W.), Das Taufbecken in der Kieler Nicolai-Kirche. Ein Beitrag zur Kunst- und Landes-
geschichte Holsteins. Kiel (Akad. Buchhandl.), 1856. 8. (8 Sgr.)
Ein Taufbecken in der Dechanteikirche zu Tabor in Böhmen. (Enthalten in den Mittheilungen der
K. K. Central-Commission etc. 1856. S. 210.)
Das mit gothischen, roh gearbeiteten Verzierungen geschmückte bronzene Taufbecken ruht auf
drei Lüwenfüssen und ist am Bande von zwei Mönchkopfen tiberragt. Die Form der Buchstaben der das
Becken umgebenden Inschrift lässt auf das XIV. Jahrh. als die Zeit der Anfertigung des Taufbeckens
schlicssen.
g. Reliquien-Schreine, heilige Gefässe, Leuchter etc.
Weiss (K.), Ueber Reliquien-Schreine. (Enthalten in den Mittheilungen der K. K. Central-Commission.
1856. S. 77.)
Der Verfasser giebt uns zuerst eine Untersuchung über die Entstehung der Reliquien-Schreine.
Während in den ersten Jahrhunderten der christlichen Kirche die Grabstätte eines Heiligen als geeignetste
Stelle zum Bau von Altären und Kirchen galt, mussten später, bei der immer grösser werdenden Aus-
dehnung der christlichen Kirche, zur Heiligung der Gotteshäuser Reliquien in die einzelnen Kirchen über-
tragen werden. So entstanden die Reliquien-Schreine, welche entweder auf den Allären oder an sonst
passenden Plätzen der Kirchen niedergelegt wurden. Die Form dieser Schreine ist verschieden. Im
XL und XII. Jahrh. finden wir sie in Gestalt von Häusern und Kapellen, zu Ende des XII. und XIII.
Jahrh. nahmen sie die Form von Kirchen an, und in diese Zeit namentlich gehören jene meisterhaften
Arbeiten der Goldschmiedekunst, welche wir noch in manchen Kirchen zu bewundern die Gelegenheit
haben. Hieran schliesst sich die Beschreibung eines Beliquien-Schreines von hoher Schönheit, welcher
bis zum J. 1826 in der Stadtpfarrkirche zu Hallein aufbewahrt wurde, jetzt aber in unbekannte Hände
gerathen ist. Die Abbildung der Vorderseite dieses Schreins ist auf Taf. V. publicirt.
Der Reliquien-Schrein des h. Sebald in Nürnberg. (Enthalten in der Neuen Miinchener Zeitung. Abend-
blatt. 1856. N. 15.)
Die Reliquien-Schreine der ehemaligen Abtei Siegburg. (Enthalten im Organ für christliche Kunst.
VI. Jahrg. 1856. S. 128.)
Es werden die Reliquien-Schreine des h. Anno, des h. Innocentius, des h. Benignus, des h.
Honoratus, der hh. Apollinaris und Alexius, die Tragaltäre des h. Mauritius und h. Gregorius, so wie eine
Anzahl dem Schatz der Abtei gehöriger heiliger Geräthe historisch sowohl, wie künstlerisch hier beschrieben.
Ueber das Depositarium der heiligen Oele mit dem Chrisma. (Enthalten im Organ für chrisll. Kunst.
1856. N. 4.)
Die Stelle für die heiligen Oele und das Chrisma, obgleich kirchliche Vorschriften darüber nicht
existiren, ist jedenfalls in der Nähe des Altars und findet durch die Praxis in der kirchlichen Baukunst
ihre Bestätigung.. Zur Ausstattung solcher Scrinien für die heiligen Oele werden namentlich die Chiffern
A—ii, der Oliven- oder Palmenzweig und die Taube mit dem Oelzweige in Vorschlag gebracht.
Das Gefäss für die heiligen Oele aus der Altslädter-Kirche zu Warburg. (Enthalten im Organ für
christliche Kunst. 1856. N. 5 f.)
Dieses im J. 1489 im sogenannten Burgstyle in starkvergoldeleui Kupfer ausgeführte Gefäss ent-
e. Kanzeln.
Förster (E.), Die Kanzel und der Hochaltar aus der Domkirche zu Wechselburg. (Enthalten in: För-
sters Denkmale deutscher Kunst. II. 1856. Bildnerei. S. 19.)
Kanzel und Altar, erstere nach Ansicht des Verfassers unstreitig gleichzeitig mit dem Bau der
Kirche im J. 1184, letzterer etwa um das J. 1200 errichtet, stehen durch das Charakteristische in Form
und Bilderschmuck wohl als einzige Beispiele ihrer Art in Deutschland da und bedürfen jedenfalls einer
ganz besonderen Beachtung.
Frenzel (J. G. A.), Die Kanzel der Domkirche zu Freiberg, gezeichnet und gestochen, nebst einer kurz-
gefassten historischen Darstellung dieses Kunstwerkes. Leipzig (B. Weigel), 1856. 7 S. Fol. mit
1 Kupfertafel. (1 '/2 Thlr.)
f. Taufbecken.
Nitzsch (K. W.), Das Taufbecken in der Kieler Nicolai-Kirche. Ein Beitrag zur Kunst- und Landes-
geschichte Holsteins. Kiel (Akad. Buchhandl.), 1856. 8. (8 Sgr.)
Ein Taufbecken in der Dechanteikirche zu Tabor in Böhmen. (Enthalten in den Mittheilungen der
K. K. Central-Commission etc. 1856. S. 210.)
Das mit gothischen, roh gearbeiteten Verzierungen geschmückte bronzene Taufbecken ruht auf
drei Lüwenfüssen und ist am Bande von zwei Mönchkopfen tiberragt. Die Form der Buchstaben der das
Becken umgebenden Inschrift lässt auf das XIV. Jahrh. als die Zeit der Anfertigung des Taufbeckens
schlicssen.
g. Reliquien-Schreine, heilige Gefässe, Leuchter etc.
Weiss (K.), Ueber Reliquien-Schreine. (Enthalten in den Mittheilungen der K. K. Central-Commission.
1856. S. 77.)
Der Verfasser giebt uns zuerst eine Untersuchung über die Entstehung der Reliquien-Schreine.
Während in den ersten Jahrhunderten der christlichen Kirche die Grabstätte eines Heiligen als geeignetste
Stelle zum Bau von Altären und Kirchen galt, mussten später, bei der immer grösser werdenden Aus-
dehnung der christlichen Kirche, zur Heiligung der Gotteshäuser Reliquien in die einzelnen Kirchen über-
tragen werden. So entstanden die Reliquien-Schreine, welche entweder auf den Allären oder an sonst
passenden Plätzen der Kirchen niedergelegt wurden. Die Form dieser Schreine ist verschieden. Im
XL und XII. Jahrh. finden wir sie in Gestalt von Häusern und Kapellen, zu Ende des XII. und XIII.
Jahrh. nahmen sie die Form von Kirchen an, und in diese Zeit namentlich gehören jene meisterhaften
Arbeiten der Goldschmiedekunst, welche wir noch in manchen Kirchen zu bewundern die Gelegenheit
haben. Hieran schliesst sich die Beschreibung eines Beliquien-Schreines von hoher Schönheit, welcher
bis zum J. 1826 in der Stadtpfarrkirche zu Hallein aufbewahrt wurde, jetzt aber in unbekannte Hände
gerathen ist. Die Abbildung der Vorderseite dieses Schreins ist auf Taf. V. publicirt.
Der Reliquien-Schrein des h. Sebald in Nürnberg. (Enthalten in der Neuen Miinchener Zeitung. Abend-
blatt. 1856. N. 15.)
Die Reliquien-Schreine der ehemaligen Abtei Siegburg. (Enthalten im Organ für christliche Kunst.
VI. Jahrg. 1856. S. 128.)
Es werden die Reliquien-Schreine des h. Anno, des h. Innocentius, des h. Benignus, des h.
Honoratus, der hh. Apollinaris und Alexius, die Tragaltäre des h. Mauritius und h. Gregorius, so wie eine
Anzahl dem Schatz der Abtei gehöriger heiliger Geräthe historisch sowohl, wie künstlerisch hier beschrieben.
Ueber das Depositarium der heiligen Oele mit dem Chrisma. (Enthalten im Organ für chrisll. Kunst.
1856. N. 4.)
Die Stelle für die heiligen Oele und das Chrisma, obgleich kirchliche Vorschriften darüber nicht
existiren, ist jedenfalls in der Nähe des Altars und findet durch die Praxis in der kirchlichen Baukunst
ihre Bestätigung.. Zur Ausstattung solcher Scrinien für die heiligen Oele werden namentlich die Chiffern
A—ii, der Oliven- oder Palmenzweig und die Taube mit dem Oelzweige in Vorschlag gebracht.
Das Gefäss für die heiligen Oele aus der Altslädter-Kirche zu Warburg. (Enthalten im Organ für
christliche Kunst. 1856. N. 5 f.)
Dieses im J. 1489 im sogenannten Burgstyle in starkvergoldeleui Kupfer ausgeführte Gefäss ent-