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Zeitschrift für christliche Kunst — 26.1913

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Heft 6
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Hasak, Max: Welches Vorbild ahmen die Basiliken Konstantins nach?, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4358#0099
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169

1913. _ ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 6.

170

162 Säulen haben in vier Reihen ge-
standen.' Das ergibt 4 mal 40 Säulen. Zwei
bleiben übrig, auf die wir noch kommen.
Da die Halle im Westen und Osten je eine
Stirnwand gehabt hat, so ergeben sich
41 Interkolumnien.

Da drei Männer erforderlich waren, um
eine Säule zu umspannen, so kann der
Durchmesser 1,25 bis 1,50 m betragen haben
= 4 bis 5 Fuß, der pars also durchschnittlich
0,025 m- Das Interkolumnium des Minerva-
tempels beträgt 155 partes. Bei 41 Inter-
kolumnien sind dies 41 X 155 = 6355 partes.

Maßen als selbstverständlich. Hatte das
Säulengebälk im Innern des Hochschiffes
auch Fries und Hauptgesims, dann waren
im ganzen für die untere Säulenstellung
fast 13 Durchmesser erforderlich bei 4 Fuß
bis 5 Fuß Durchmesser, ergibt dies schon
eine Höhe von 52 bis 65 Fuß. Der Rest von
rund 40 Fuß verbleibt in gehöriger Weise
für die obere Säulenstellung nebst Fenstern
dazwischen. Bei 30 Fuß Spannung der
Seitenschiffe erforderten auch die Decken
und Dächer eine gewisse Höhe. Waren diese
Seitenschiffsdächer flache, so konnten die

WieD£RH£RST£LLVNG «„ STOA Bn5ll£IOS ,« H£R0D6S.

(Hrr PfcN HILT5UNIEN d*a €X=yPTI5CH£N DRG6CKS).
1.RNG5ANSICHT qveRSCHNITT.

Abb. 3.

zu je 0,025 bis °.°30 m ergeben 160 bis 180 m
oder mit Mauerstärken und Treppenhäusern
600 Fuß. Die Angabe, daß die Höhe der
Säulen 27 Fuß gewesen sei, will anfangs zu
diesen Maßen und der von Josephus ange-
gebenen Seitenschiffshöhe von 50 Fuß
nicht stimmen. Nimmt man an, daß dies
die inneren lichten Höhen der Schiffe sind,
dann ist also die Säule mit dem Architrav
50 Fuß hoch, daher 10,5 m Durchmesser
= 50 Fuß, der Durchmesser also nicht
ganz 5 Fuß. Das stimmt völlig zu den
hier angenommenen Säulen Verhältnissen.
Auch die angezweifelte Höhe des Mittel-
schiffes mit 100 Fuß ergibt sich aus diesen

Tragwerke 22 Säulendurchmesser = rund
10 Fuß leicht benötigen.

Daß diese Halle des Herodes nicht weiter
nach Norden hin stand, ergibt auch der
zweitorige Zugang unter ihr, da der Tunnel
62 m lang ist. Seine Mündungen öffneten
sich sonst in die Halle und unterbrachen sie.

Nun zu dem Namen der Halle. Josephus
nennt sie atoä ßanCXttog, die Königliche
Halle. Eine gleichbenannte Halle gab es
in Athen.

Doch findet sich bei Josephus die Be-
zeichnung Königliche Halle, atod ßaaCktiog,
nur zweimal. Wir wissen also nicht genau,
ob dies damals der übliche Name war, auch


 
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