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Zeitschrift für christliche Kunst — 28.1915

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Schröder, Alfred: Pazaureks Prachtwerk über kirchliche Goldschmiedekunst (mit Tafel 3)
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https://doi.org/10.11588/diglit.4335#0075

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62

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

Nr. 4

ist so sehr auf das Deteil gerichtet, daß erst die Einzelbetrachtung aus un-
mittelbarer Nähe die Schönheit des Werkes erschließt und eine Gesamtwirkung

im Sinne der Fern-
wirkung gar nicht
erstrebt wird. Diese
ganze Auffassung
über die Art, wie
sich ein Kunstwerk
zu präsentieren hat,
ist ohne Zweifel
gotisch gedacht
und empfunden,
und darum vor
allem muß diese
Richtung die goti-
sierende genannt
werden. Es kommt
hinzu, daß die Ver-
treter dieser Rich-
tung auch im Auf-
bau ihrer Werke
noch an den von
der Gotik geschaf-
fenen Formgebun-
gen festhalten, ja
mitunter selbst
noch gotischeZier-
motive da und dort
verwenden und
einstreuen. Aber
dennoch, wie ge-
sagt, verdient diese
gotisierende Art die
Bezeichnung mo-
dern im damaligen
Sinne, im Sinne
der deutschen Re-
naissance : es ist
die der deutschen
Renaissance eigen-
tümliche „Klein-
meisterart", über-
tragen auf das
kirchliche Gold-
Schmiedegewerbe.
Die fortschrittliche
Richtung dagegen
Abb. 7. Büstenrcliquiar in Kißlegg. Augsburg, Franz Christoph Mädcrl 1755.
 
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