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Zeitschrift für christliche Kunst — 28.1915

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Creutz, Max: Die frühromanischen Reliefs der alten Benediktinerabtei Brauweiler (mit Tafel 12)
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Georg, Johann: Maria mit dem Kruzifixe in der Hand
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https://doi.org/10.11588/diglit.4335#0177
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Nr. 10 ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST. 155

Zeichnung übereinstimmt. Auch das Tympanon über dem Portal in Brauweiler
geht in ähnlicher Weise auf Darstellungen der Webekunst zurück.

Diese mannigfachen Epoche. Leider sind sie

Beziehungen der Brau- F^Btj&'t IJr?*J^,,fr-*kJ^ | an der Nordwestseite dos

weiler Skulpturen zu den krhrmm^J furmesallzusehrderWit-

verschiedenstenGebieten Lhmt-^^^^ lerung und dem Verfall

kunstgewerblicherBetäti- ^T^^ _^ —-—-■ ^^"1 preisgegeben. Es wäre :in

gung zeigen, wie stark sie /i^"~^^^\ Leichtes, sie m der Vor-

noch in jeder Richtung | lC ^- halle wieder in Zusam-

der ottonischen Epoche *.■ -""i menhang mit dem alten

und ihrer hohen künstle- ' '"„. Portal zu bringen. Viel-

rischenAllgemeinbildung \^k/' leicht könnte dann auch

angehören. Als solche jjä ~*^//.**2£- Jrcr Sj die Frage ihrer ursprüng-

bilden sie die wichtigsten *" 1"1 ~^" liehen Aufstellung einge-

Dokumente dieser frühen Abb. 14. Lamm Gottes. hender erwogen werden.

Ehrenbreitstein. M. Creutz.

MARIA MIT DEM KRUZIFIXE
IN DER HAND.

(Mit 2 Abbildungen.)

Im Jahrgange XXII dieser Zeitschrift habe ich ein Ikon aus meinem Besitze, das
Maria mit dem Kruzifixe in der Hand darstellt, veröffentlicht. Bei meiner
Orientreise im Herbste 1910 fand ich dann in Kairo drei ähnliche. Zwei be-
finden sich in der Sammlung Bay, eins in der von Madame Gaston Maspero. Das
eine der ersteren habe ich in der Byzantinischen Zeitschrift 191 1 veröffentlicht und
brauche deshalb auf meine daran anknüpfenden Bemerkungen hier nicht weiter
einzugehen. Auf meiner Orientreise 1912 habe ich wieder einige gefunden. Zu-
nächst sah ich eins, das freilich sehr roh ist, in der griechischen Kirche in Pola.
Es dürfte dem XVIII. Jahrh. entstammen.

Unvergleichlich viel besser ist dasjenige, das ich hier zur Veröffentlichung
bringe (Abb. 1). Herr Bay in Kairo bezeichnete es als eins der schönsten Ikonen
seiner Sammlung. Ich hatte es bei meinem früheren Besuche nicht gesehen. Es
hängt auch in seinem Schreibzimmer, wo er Fremde nicht hinführt. In einem
reichgeschnitzten Rahmen erblickt man vier Ikonen, von denen allerdings zwei
zur Hälfte zerstört sind. Auf der linken Seite ist in dem Bogen die Darstellung
Maria, die sich durch hohen Liebreiz und gute Technik auszeichnet. Besonders
interessant ist, daß hier auch die Erstellung einen griechischen Namen hat. Sie
heißt nämlich &(trtvo6ovaa, also die Tränen vergießende. Unten steht der hl. Pan-
teleimon. Die beiden anderen Darstellungen sind schwer zu deuten. Wer in dem
Bogen dargestellt ist, kann man nicht erkennen. Unten steht eine Heilige mit dem
Haupte in der Hand. Das Ikon war sicher der Teil einer Ikonostase. Es stammt
von den Jonischen Inseln. Vor kurzem ist ein Ikon in meine Sammlung gekommen,
das die Threnodousa in der gleichen Weise wie sonst darstellt. Nur schweben
rechts und links vom Haupte Maria zwei Engel. Das ist mir bis jetzt nur auf diesem
Ikon vorgekommen.
 
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