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Schnütgen, Alexander: Drei kleine mittelalterliche Guss-Reliquiare der Sammlung Schnütgen
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.4335#0215
Nr. 12
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
191
DREI KLEINE MITTELALTERLICHE
GUSS--RELIQUIARE DER SAMMLUNG
SCHNÜTGEN.
(Mit 6 Abbildungen.)
ur die Bergung der seit der karohngischen Zeit, namentlich in den letzten
nu im
cm.'
F *.....--..—. - -—"... ,.,.
-*- gehrten Heiligengebeine empfahl sich zunächst der Sarkophag, der große
(wie er auf der kunsthistorischen Ausstellung zu Düsseldorf 1902 durch 26 fast
ausschließlich mittelalterliche, zumeist romanische Exemplare aus Rheinland und
Westfalen äußerst glänzend
vertreten war), der kleine,
für einzelne Partikeln be-
stimmte, von dem Hun-
derte Exemplare in Kir-
chenschätzen erhalten ge-
blieben oder aus ihnen in
öffentliche und private
Sammlungen, als vielfach
kostbare Erzeugnisse der
Goldschmiede- und Email-
herkunst, im Lauf der Zeit,
gelangt sind. — Vornehm-
lich aus Limoges, dessen
Schmelzwerkstätten be-
sonders vom XII. bis ins
XIV. Jahrh. die Kultur-
länder mit ihren, zum Teil
fabrikmäßig angefertigten
Gefäßen und Geräten ver-
sorgten, gelangten sie zahl-
reich in öffentlichen wie
privaten Gebrauch, und
besonders seit der Mitte
des vorigen Jahrhunderts
immer mehr als hochge-
schätzte Altertümer in die Museen. Wohl hatten alle ursprünglich den Zweck,
dem Rehquienkultus zu dienen, bei feierlichen Gelegenheiten auf Altären zur
Verehrung ausgestellt, oder in Hauskapellen für die Privatandacht aufbewahrt.
Nur ausnahmsweise fanden sie Aufnahme in die Sepulkren der Altartische,
die bekanntlich ohne Rehquieninhalt zur Zelebration nicht benutzt werden
dürfen. — Vereinzelt sind die künstlerisch wertvollen, fast immer ganz alten
Behälter, die bei Abbruch oder Entleerung mittelalterlicher Altäre unter Hunder-
ten minderwertiger, aber durchaus beachtenswerter Exemplare von Blei, Holz, Ton,
Glas zutage getreten sind. Die letzteren sind leider zumeist unberücksichtigt ver-
10
I. Früliromanisdies Bronze-Reliquiar,
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.
191
DREI KLEINE MITTELALTERLICHE
GUSS--RELIQUIARE DER SAMMLUNG
SCHNÜTGEN.
(Mit 6 Abbildungen.)
ur die Bergung der seit der karohngischen Zeit, namentlich in den letzten
nu im
cm.'
F *.....--..—. - -—"... ,.,.
-*- gehrten Heiligengebeine empfahl sich zunächst der Sarkophag, der große
(wie er auf der kunsthistorischen Ausstellung zu Düsseldorf 1902 durch 26 fast
ausschließlich mittelalterliche, zumeist romanische Exemplare aus Rheinland und
Westfalen äußerst glänzend
vertreten war), der kleine,
für einzelne Partikeln be-
stimmte, von dem Hun-
derte Exemplare in Kir-
chenschätzen erhalten ge-
blieben oder aus ihnen in
öffentliche und private
Sammlungen, als vielfach
kostbare Erzeugnisse der
Goldschmiede- und Email-
herkunst, im Lauf der Zeit,
gelangt sind. — Vornehm-
lich aus Limoges, dessen
Schmelzwerkstätten be-
sonders vom XII. bis ins
XIV. Jahrh. die Kultur-
länder mit ihren, zum Teil
fabrikmäßig angefertigten
Gefäßen und Geräten ver-
sorgten, gelangten sie zahl-
reich in öffentlichen wie
privaten Gebrauch, und
besonders seit der Mitte
des vorigen Jahrhunderts
immer mehr als hochge-
schätzte Altertümer in die Museen. Wohl hatten alle ursprünglich den Zweck,
dem Rehquienkultus zu dienen, bei feierlichen Gelegenheiten auf Altären zur
Verehrung ausgestellt, oder in Hauskapellen für die Privatandacht aufbewahrt.
Nur ausnahmsweise fanden sie Aufnahme in die Sepulkren der Altartische,
die bekanntlich ohne Rehquieninhalt zur Zelebration nicht benutzt werden
dürfen. — Vereinzelt sind die künstlerisch wertvollen, fast immer ganz alten
Behälter, die bei Abbruch oder Entleerung mittelalterlicher Altäre unter Hunder-
ten minderwertiger, aber durchaus beachtenswerter Exemplare von Blei, Holz, Ton,
Glas zutage getreten sind. Die letzteren sind leider zumeist unberücksichtigt ver-
10
I. Früliromanisdies Bronze-Reliquiar,