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Zeitschrift für christliche Kunst — 28.1915

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196

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

Nr. 12

halten an den bewährten Grundsätzen und Ge-
pflogenheiten der Vergangenheit. — Wenn der
Meister dem vornehmlich von ihm gepflegten
Backsteinbau hier und da gegen seine Nei-
gung das Zugeständnis des Putzes hat
machen müssen, so ist gewiß nichts dagegen
einzuwenden. — Die Vorschläge für die Aus-
stattung sind überall maßvoll, zumeist im
Anschluß an alte Vorbilder durchaus an-
nehmbar. — Möge der in Gott ruhende Ver-
fasser seine große, segensreiche Lehrtätigkeit
noch lange fortsetzen, in den Kreisen der
Fachgenossen, wie der Interessenten! S.

Großes Farbenporträt Sr. Hei-
ligkeit Papst Benedikt XV., von
Benzigers Kunstverlag geboten
in drei Ausgaben: A. Kniestück im Sessel:
Faksimile - Farbenhchtdruck , Bildgröße

95x71, 24 M. — B. Brustbild 70x50,

16 M. — C. in farbiger Autotypie 22 X 161/»,

1 M.

Das ungemein ansprechende imposante
Bild von großer, durchaus harmonischer
Farbenwirkung aus Rot, Weiß, Gold, ohne
irgendeinen Mißton, zeigt trotzdem durch-
aus bestimmte Zeichnung, namentlich in
Kopf und Händen, die aufs feinste modelliert
sind. Tiefe Weisheit, große Güte, erhabene
Ruhe, volle Zuversicht sind die Eindrücke,
die ganz zwanglos geweckt werden durch die
auf der technischen Höhe stehende Repro-
duktion nach dem im Studienzimmer Sr.
Heiligkeit ausgeführten Original-Ölgemälde
des ungarischen Malers Georg Szoldatics,
Schüler von Ludwig Seitz. Von der popu-
lären Person des Heiligen Vaters, auf der so
viele Blicke hoffnungsvoll gewandt sind, ein
so großzügiges, wirkungsvolles Bild, nament-
lich für die großen Versammlungsräume, wie
für das intime Konferenzzimmer, leicht er-
werben zu können, ist ein großer Vorzug. S.

Erstkommunion-Andenken für
1916 von B. Kühlen in M.Glad-
bach.

Nr. 80. Sehet dasBrot der Star-
ken! Sepia mit Gold. (27 X 40, 0,18 M.)
Anschauliches Herz-Jesu-Brustbild über einer
Predella mit Feldmesse, also kriegszeitgemäß.

Nr. 81. Christus der Weiter-
1 ö s e r in farbenprächtigem Faksimiledruck

(32x44, 0,30 M.; 26x37, 0,18 M.) Auf
Goldgrund-Strahlenkranz Kniestück des
Heilandes in Purpurtunika und weißlichem
Mantel mit ausgebreiteten Händen, eine un-
gemein innige, sympathische Figur. Die

Segmentbekrönung des Pelikans wirkt vor-
trefflich, ebenso das Engelpaar in den oberen
Zwickeln. Als Gegenstück zum Kelche neben
der Predella würde eine kleine Monstranz
passender erscheinen.

Nr. 82. 0 Herr, ich bin nicht
würdig! (Wie 81.) Die farbenreiche Dar-
stellung der Szene mit dem Hauptmann von
Kapharnaum von ansprechenderWirkung, des-
gleichen die licht gehaltene, ebenfalls figuren-
reiche Predella mit dem siegreich heimkehren-
den, von Melchisedek begrüßten Abraham, und
dem den ersten Friedensgruß an die Apostel
bringenden Auferstandenen, also zwei gleich-
falls sehr zeitgemäße Bilder.

Nr. 83. Das Brot der Engel.
Farbendruck mit Gold. (32x44, 0,30 M.)
Das vom Himmel auf den Altar hernieder-
schwebende, von anbetenden Engeln be-
gleitete Herz-Jesu-Brustbild bietet die über
dem Kelche schwebende Hostie als Speise
dar. — Anmutig gedacht und gemacht, ohne
den Reiz der Neuheit. S.

Denkmale derKunst in den süd-
lichen Kriegsgebieten, Isonzo-
Ebene, Istnen , Dalmatien , Südtirol.
150 Bilder mit begleitendem Text. Her-
ausgegeben von Dr. Leo P 1 a n i s z i g.
Schroll & Co. in Wien, Graben 29. 1915.
Pr. 1,80 M.

Diese von Natur und Kunst gleichmäßig
begünstigten, durch den Krieg gefährdeten
Gegenden, in denen vornehmlich die neuen
Germanen mit den alten Römern zusammen-
stießen, werden hier in ihren zum Teil mehr
als anderthalbjahrtausendalten Kunstdenkmä-
lern hervorragendster Art beschrieben: die
Orte, in denen die antike spätrömische Kunst
blühte (Pola, Spalato usw.), mit der ger-
manischen Kunst sich kreuzte im frühen
Christentum (Aquileja, Grado, Parenzo usw.),
in denen die romanische Kunst glanzvoll sich
entfaltete (Trient, Tnest usw.), auch das
späte Mittelalter und die Renaissance große
Denkmäler schufen, nicht nur der Architektur
und Plastik, sondern auch der Malerei in den
verschiedensten Techniken. Diese so eigen-
wie großartigen Kunstschätze finden hier an
der Hand vortrefflicher Abbildungen ihre
Erklärung durch einen durchaus vertrauten
Führer, der sie nach den Kriegswirren in
die Erbschaft der italienischen Kunststätten
einführen möchte, denen gegenüber sie bisher
mit Unrecht in den Hintergrund gestellt
waren. S.
 
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