Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0052
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
-rBrand unter deittWriLen.Mirrel dagegen,
oder da ein Altgläubiger, um mehrerer Sicherheit
willen, ein paar Hohlunderbüfthe gesiekt hatte: so
wurde er gewieß von den andern bei nächster Ge-
legenheit ausgelacht. Wenn er das nicht wollte:
so unterließ ers das künftige Jahr. Das Beste
war, daß damit zugleich ein gar großer Unfug des
jungen Knechts - und Mägdevolks abgeschafft wurde
der in dieser Nacht gewöhnlich getrieben zu werden
pflegte. Denn es ging da im Felde/ in der Dun-
kelheit/ nicht immer gar ordentlich zu, und man
hatte aus vorigen Zeiten mehrmals Exempel, daß
ein und anderes gutes Mädchen bei dein nächtlichen
Ausmarsche gegen die Hexen ihre Unschuld verloren
hatte. Wie gut wars also nicht/ daß eine solche
Gelegenheit jezt weniger war , wo gute unschuldige
junge Leute verführt/ und oft auf ihr ganzes Leben
elend gemacht werden konnten?
Aber noch eins darf ja nicht zur Ehre des guten
Predigers vergessen werden / wodurch er sich auf die
spätesten Zeiten um die Einwohner seines Orts ein
Verdienst machte. Es kam nämlich damals der Kö-
nigliche Befehl eben an : daß die Bauern die Aeker
in größer» Breiten zusammen tauschen und die Ge-
meinheiten theilen sollten. Das war nun allen gar
sehr zuwider. Auch die Verständigsten wollren gar
nicht daran / ja nichts davon wissen und hören. Cs
war derjenigen Gemeinde eine ansehnliche Prämie
oder Belohnung von der Kammer versprochen, die
hierin andern mit guten, Exempel vorgehen und sich
freundschaftlich und ohne Prozeß theilen würde. Der
Prediger, welcher ganz gewiß wußte, daß ein so wei-
 
Annotationen