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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0104
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24 Buchstabiren und Lesen.
Quittungen, Scheine, Rechnungen und Titulatu-
ren , d. h. Namen, die man gewissen Personen
von verschiedenem Stande und Range giebt, z E.
dem Edelmann, dem Amtmann, dem Landrath,
dem Doktor , wenn man an sie schreibt, damit sie
«inen nicht auslachen, wenn man ihnen so wun-
derliche Namen beylexss; ich sage, wie er ihnen
dergleichen hernach vorsagte, und die Kinder das
gleich hinschreiben mußten : da konnte man erst recht
sehen, was das Buchstabiren genutzt hatte. Denn
wer nicht buchstabiren, das heißt die Buchstaben
die zu einem Worte gehören, nennen und Syl-
5en aussprechen kann, wie sie auf einander fol-
gen , kann -a unmöglich etwas schreiben, daß sich
andere Leute daraus vernehmen, oder wissen kön-
nen , was man haben will. Die Buchstaben lehrte
er die Kinder so, daß er ihnen ein kleines Blätt-
chen, wie etwa eine Karte, gab — manchmal
stand auch ein Bildchen auf der einen Seite, und
darauf war denn eist Buchsiad gedruckt oder ge-
wählt» Diesen mußte denn das Kind einige Zeit
behalten, und er fragte es oft, wie der Buch-
stab hieße. Alle Tage bekam es einen anderen,
und dann mußte es an die Buchstabentafel gehen,
und den Buchstaben da suchen, der eben so aus-
sah , wie der , welchen es in der Hand hatte. Das
könntet ihr auch selbst nachmachen und eure Kin-
der so die Buchstaben lehren. Besonders hatte die
neue Art zu buchstabiren den großen Nutzen, daß,
wenn die Kinder nun lasen, sie nicht mehr so sun-
gen uyd leyerten, wie es sonst gewöhnlich zu seyn
pflegt,
 
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